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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Severin. »Glaubst du, du hast ein Recht, mich zu betrügen? Mit zwei Frauen unter einem Dach zu leben? Oder wird mich noch ein Sattel auf den Kopf treffen?«
    Er sah auf sie hinunter, das Gesicht weiß vor Wut. Bevor er etwas sagen konnte, hob sie die Hand. »Nein, Severin, keine Lügen. Ich kann keine Lügen mehr ertragen.«
    Sie erkannte den Zorn in seinen Augen, es war der gleiche, den sie gesehen hatte, als sie sich das erste Mal vereinigten. Wieder warf er sich auf sie, drang abermals in sie ein und stieß auf und ab, bis er nochmals den Höhepunkt erreicht hatte.
    Dann hielt er ihre Arme über ihrem Kopf fest, sein Atem ging schwer und stoßweise. »Keine Lügen, Hastings? Nun, ich werde dir die Wahrheit sagen. Du bist hysterisch. Schau dich nur an. Du zeterst wie ein Marktweib und hast mir nichts zu bieten als deine Wut, die ich nicht einmal verdient habe. Du bist diejenige, die unser Wunder zerstört hat, nicht ich. Ich werde das nicht zulassen, Hastings. Verdammt nochmal, sei wieder so wie du vor einer Woche warst. Nimm dir ein Beispiel an Marjorie, sie ist liebenswürdig und sanft, wie ein Engel, der auch in der Finsternis im Sonnenlicht einherschreitet. Versuche doch wenigstens ein bisschen wie Marjorie zu sein.«
    Er ließ von ihr ab. Als er den Raum verließ, schrie sie ihm hinterher: »Ich wünschte, dein Sattel hätte dich getroffen! Alles, was zwischen uns war, war eine Lüge. Du wolltest immer nur deinen Vorteil! Verdammt, ich bin nicht hysterisch! Und ich will tausendmal lieber wie der Satan persönlich sein als wie Marjorie.«
    Die Tür knallte hinter ihm ins Schloss. Sie blieb noch einen Moment liegen, dann stand sie auf und wusch sich. Und fasst in diesem Augenblick einen Entschluss.

Kapitel Zweiundzwanzig
    »Ich bitte dich um meines Vaters willen. Bitte, Beamis, sagt nicht nein.«
    Beamis kratzte sich unter dem Arm, während seine Augen überallhin wanderten, nur nicht zum Gesicht seiner Herrin. Er wünschte, Gwent würde wie von Zauberhand auftauchen und hören, was sie von ihm verlangte. Er würde es unverzüglich verbieten.
    Hastings zupfte an seinem Ärmel. »Hört zu, Beamis, Ihr wisst genau, dass sich mein Vater drei- oder viermal im Jahr auf den Weg dorthin gemacht hat. Leugnet es nicht. Bestimmt wisst Ihr darüber Bescheid. Ihr wart sein Soldatenführer. Ihr wusstet es, nicht wahr? Natürlich wusstet Ihr davon. Ihr habt ihn begleitet.«
    Schicksalsergeben nickte er schließlich und hoffte inständig, dass, wenn schon Gwent sich nicht blicken ließ, wenigstens Lord Severin kommen möge. Nein, lieber nicht. Jeder hier wusste, dass es sich Lord Severin wieder mit seiner Frau verdorben hatte. Jeder hier wusste, dass er Lady Marjorie begehrte, diese außergewöhnliche Schönheit mit dem außergewöhnlich silbrigen Haar, der kaum ein Mann widerstehen konnte. Dennoch, dachte Beamis, eine Frau blieb eine Frau. Es gab wichtigere Dinge als Haare.
    Hastings war eine reiche Erbin und Heilerin, und erst in zweiter Linie eine Frau. »Ich kann nicht«, sagte er endlich und hätte am liebsten geweint.
    Ihre Hand lag immer noch auf seinem Arm, an dessen Ärmel sie immer heftiger zerrte. »Beamis, ich kann nicht hier bleiben und Zusehen, wie sie meinen Platz einnimmt.«
    »Es geht nicht, Hastings. Bitte, verlangt es nicht von mir. Es ist völlig ausgeschlossen. Ich kann nicht.«
    Sie sah, wie unglücklich er darüber war, aber darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. In ruhigem Ton sagte sie: »Der Sattel, der mich getroffen hat - gehört Lord Severin. Euch ist klar, dass es kein Unfall war. Wollt Ihr wirklich, dass Lord Fawkes Tochter ermordet wird? Wenn ich hier bleibe, ist das durchaus möglich, und Ihr wisst es, Beamis.«
    Beamis stöhnte. Die Hälfte der Männer hielten die sache mit dem Sattel für einen Unglücksfall. Die andere Hälfte sprach von einem eigenarten Zufall, aber Beamis wusste, was sie dachten. Sie waren davon überzeugt, dass irgendjemand es gern gesehen hätte, wenn Lady Marjorie anstelle von Hastings Herrin von Oxborough geworden wäre.. Aber wer? Lady Marjorie selbst? Wie konnte jemand, der so schön war und solch wundervolles Haar hatte, so heimtückisch sein?
    Plötzlich hatte er eine Eingebung. »Niemand wird Euch töten. Ich werde Euer Essen vorkosten.« Voller Stolz auf seinen Einfall strahlte er sie an und zeigte die große Lücke zwischen seinen Vorderzähnen. »Niemand wird Euch vergiften, wenn ich vor Euch von Eurem Essen probiere.«
    Sie seufzte und wandte sich ab.

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