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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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auch versprechen, sobald er den Rest von seinem Brötchen hinuntergeschluckt hat.«
    »Ich verspreche es, Eloise. Du wirst hier auf Oxborough bleiben, bis der König entschieden hat, wo du leben sollst. Meine Frau wird sich um dich kümmern.«
    »Eure Frau ist noch sehr jung«, sagte Eloise, ohne Trist aus den Augen zu lassen. »Beale sagt, sie ist viel zu jung, um etwas von Kindern zu verstehen.« Trist streckte sich genüsslich und zeigte seine stattliche Länge von fast einer Elle. Dann spreizte er seine Pfoten. Er sah das Mädchen an. Sie flüsterte: »Beale wird das nicht gefallen. Es wird ihr ganz und gar nicht gefallen.«
    »Beale hat dabei nichts zu sagen«, sagte Hastings. »Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich ein kleines Mädchen war wie du. Ich nehme an, dass Beale sich an ihre eigene Kindheit nicht einmal mehr erinnern kann.«
    »Ist das diese sauertöpfische alte Frau in Schwarz, die mit den schwarzen Haaren auf der Oberlippe?« ■ »Ja«, bestätigte Hastings knapp. »Hier, Eloise, versuch ein kleines Stück Brötchen.«
    Doch das Kind wich zurück. Nicht einmal Trist konnte sie betören und zu einem kleinen Bissen verlocken. Hastings spürte, wie sich das Mädchen völlig zurückzog, obwohl sie sich nicht vom Fleck rührte.
    »Ich kann nicht. Beale hat Recht. Mama schaut vom Himmel zu und wird mich verfluchen.«
    Es hat keinen Zweck, dachte Hastings. In nüchternem Tonfall fragte sie: »Was möchtest du dann essen? Deine Mama möchte doch gewiss nicht, dass du verhungerst.«
    »Brot und Wasser. Beale sagt, dass ich nur das essen darf.«
    »Aber warum?«
    Das Kind ließ den Kopf hängen. Sie bohrte mit der Schuhspitze in den Binsen. »Weil ich böse bin.«
    Hastings blickte zu Severin, der das Mädchen entgeistert anstarrte. Sie sah, dass er etwas sagen wollte, und schüttelte den Kopf. Dann lächelte sie Eloise an. »Also gut, ich werde Alice bitten, dir etwas Brot zu bringen. Aber Milch ist besser als Wasser, besonders wenn sie von der Ziege Gilbert stammt. Wenn du die Milch getrunken hast, wirst du dich ganz tugendhaft fühlen, das weiß ich von Vater Carreg.«
    Überrascht blinzelnd sah Eloise zu ihr hinauf.
    Trist streckte dem Kind eine Pfote entgegen.
    Doch Eloise rührte sich nicht. Sie schluckte. »Ihr habt Recht. Trist ist wunderschön. Meine Mama hat gesagt, dass Schönheit Sünde ist.«
    »Trist ist überhaupt nicht schön«, sagte Severin. »Er ist hässlich und ein Nichtsnutz obendrein.« Er stand auf. Der Marder sah zu ihm hoch, streckte sich noch einmal und sprang mit einem geschmeidigen Satz auf seinen Arm. Dann kletterte er auf seine Schulter und legte seinen dichten Schwanz um Severins Hals.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was sie mit diesem Kind angestellt haben«, sagte Severin, »aber ich weiß, dass Richard de Luci ein Ungeheuer war. Ihr bringt das schon in Ordnung, Hastings, wie?«
    Er nickte dem kleinen Mädchen zu und verließ gemächlich den Großen Saal, mit Trists baumelndem Schwanz um den Hals.
    »Ah, da kommt dein Brot«, sagte Hastings, um gleich hinzuzufügen: »Eloise, das ist Alice. Ein Mädchen voller guter Eigenschaften. Du wirst sie mögen.«
    Alice hatte eine besondere Vorliebe für Soldaten und ihre recht ansehnlichen Vorzüge veranlassten die Gefolgsleute, reihenweise zu lächeln und zu seufzen.
    Hastings wartete, bis Eloise eine dicke Scheibe Brot -von MacDear höchstpersönlich gebacken hatte und mit Butter und dickflüssigem Honig bestrichen - verzehrt hatte. Eigentlich wollte sie das Mädchen dann eine Weile allein lassen, als sie Beale im Schatten der Treppe stehen sah. Nein, auf keinen Fall würde sie das Kind dieser grässlichen Person anvertrauen.
    Sie streckte die Hand aus. »Komm, Eloise, Lord Graelam wird uns bald verlassen. Ich möchte ihm Lebewohl sagen.«
    Nach langem Zögern legte Eloise schließlich ihre kleine Hand in die Hastings.
    Graelam sah zu dem kleinen Mädchen hinunter, zog seinen Handschuh aus und legte seine riesige Hand an seine Wange. »Sei ein braves Mädchen. Hastings wird sich deiner annehmen. Wenn du älter bist, kannst du mich ja einmal in Cornwall besuchen kommen.«
    Hastings betrachtete die beiden und lächelte.
    Ihr fiel aber auch auf, dass Eloise starr vor Angst war. Aus ihren aufgerissenen Augen sprach das blanke Entsetzen angesichts des Kriegers, der über sie gebeugt stand. Auch Graelam schien ihre panische Furcht nicht entgangen zu sein. Er seufzte, lächelte, tätschelte Eloise und richtete sich auf.
    Zu

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