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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Bier nicht seinem Geschmack entsprach.
    Hastings raffte ihre Röcke gerade noch rechtzeitig zusammen, als Edgar auf sie zustürzte, um sich den Stock zu schnappen, der neben ihren Füßen gelandet war. Zu Severin sagte sie: »Eloise ist bei MacDear in der Küche. Er zeigt ihr, wie man Gerstenbrot macht. Seid Ihr schon hungrig, Mylord?«
    Er sah zu ihr hinunter. »Ja, das wäre schon möglich. Ihr wart mir bisher noch nicht beim Baden behilflich. Wollt Ihr das tun?«
    Die vergangenen drei Nächte hatte sie ihn schon ohne Kleider gesehen. »Ja, wenn es Euer Wunsch ist.«
    »So geht in unser Schlafzimmer und wartet dort auf mich.« Er wandte sich ab und sprach mit Gwent. Hastings ging in ihr Schlafzimmer - ihr gemeinsames Schlafzimmer. Sie trug Alice auf, Badewasser zu bringen und wartete und wartete, aber nichts geschah. Unter der Bettdecke neben Severins Kissen entdeckte sie eine kleine Erhebung, schlug die Decke zurück und fand den Topf mit der Salbe, die er beim ersten Mal benutzt hatte. Er hatte daran gedacht. Er hatte sich Gedanken gemacht und Vorkehrungen getroffen, ihr nicht wieder weh zu hm. Vielleicht, dachte sie, als sie die Decke wieder über das Gefäß legte, war er ja doch nicht so rücksichtslos. Vielleicht könnte es sogar angenehm sein, diesen Akt zu vollziehen.
    Sie wartete noch eine Weile, aber er kam immer noch nicht. Schließlich zuckte sie mit den Schultern und kletterte selbst in den hölzernen Zuber. Gerade als sie sich mit süßem Lavendel einseifte kam er ins Zimmer. Ihre Hand hielt jäh in der Bewegung inne. Sie schaute ihn an.
    Er ging zu ihr und sah auf sie hinunter. »Wenn Ihr fertig seid, werde ich baden. Ihr könnt mir den Rücken schrubben.«
    »Ich habe auf Euch gewartet, aber Ihr seid nicht gekommen.«
    »Soll ich Euch beim Waschen helfen?«
    »O nein, ich komme schon zurecht.«
    »Was ist das für ein Duft? Es riecht gut.«
    »Lavendel. Die Römer brachten ihn mit, als sie vor vielen hundert Jahren das Land eroberten. Ich glaube, der Name kommt von dem lateinischen lavare, was so viel wie waschen heißt.«
    »Woher wisst Ihr das alles?«
    »Ich bin nicht völlig ungebildet, Severin. Ich weiß es aus dem Buch der Heiler, das vor ungefähr zweihundert Jahren geschrieben wurde. Ich habe auch Die Ärzte von Myddfai gelesen. Wenn Ihr jetzt hinausgehen würdet, wasche ich mich rasch und hole Euch dann.«
    Er schüttelte nur den Kopf, ging zum Bett, setzte sich und begann, die um seine Waden geschnürten Riemen zu lösen. Hastings wusch sich das Haar und spülte es aus, so gut es ging. Die Tücher zum Abtrocknen lagen zwei Schritte entfernt auf einem Schemel. Ihr Blick wanderte von Severin, der sich gerade die Tunika über den Kopf zog, zu den Tüchern. Sie nutzte den Moment und sprang aus dem Bottich. Eben hatte sie sich in eines der Tücher gewickelt, als sie ihn leise lachen hörte.
    »Ihr seid flink, Hastings. Eure Beine gefallen mir. Sie sind lang und ebenmäßig. Wie dafür gemacht, dass Ihr sie mir um die Hüften schlingt.«
    »Was hätten meine Beine da zu suchen?«
    »Ihr werdet schon sehen. Ich ...«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein.«
    Sie erntete dafür einen missbilligenden Blick von Severin, doch er sagte nichts. Es war Alice, die einen Eimer heißes Wasser brachte, und zwei junge Burschen mit weiteren Eimern. Hastings griff rasch nach ihrem Morgenrock und bedeckte sich damit. Doch die Burschen packten nur den Zuber und trugen ihn hinaus, um ihn zu leeren.
    »Danke, Alice«, sagte Hastings. Sie bemerkte, wie Alice Severin ansah, ein zartes Lächeln auf den Lippen. Wieso lächelte sie so? Dann fiel es ihr wieder ein. Er hatte damit gedroht, mit Alice zu schlafen, wenn sie ihn weiterhin mit ihrer Blutung hinhielt. Verblüfft stand sie da und schaute Alice an: Eine liebenswerte, fleißige junge Frau, drei Jahre älter als sie, die gerne lachte und scherzte und Hastings erklärt hatte, warum sie blutete, als mit dreizehn Jahren zum ersten Mal ihr Monatsfluss eingesetzt hatte. War Alice mit Severin, ihrem Ehemann, im Bett gewesen?
    »Alice, komm her und hilf mir mit den Stiefeln. Mein Knappe ist noch beim Bogenschießen, und ich bezweifle, dass Eure Herrin sich auf diesen Dienst versteht.«
    Wortlos beobachtete Hastings, wie Alice rasch zu Severin ging, sich bückte und seinen Stiefel packte. Sie lachte und rückte noch näher an Severin heran, dessen Augen auf ihr Hinterteil gerichtet waren. Er streckte die Hand aus, zögerte jedoch und nahm sie wieder zurück.
    Alice hingegen

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