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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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von sich. Sie landete mit den Knien auf den Pflastersteinen. Ihr schwarzes Haar hing zu beiden Seiten lose auf den Boden hinab.
    »Gwent, komm und nimm die Frau mit zu den Baracken. Sperr sie bis morgen früh ein, dann geht sie nach Sedgewick zurück. Soll Sir Alan sich um sie kümmern.«
    Gwent packte die Frau unter den Armen. Während er sie zu den Soldatenunterkünften schleppte, kreischte sie: »Ihr werdet in der Hölle schmoren, genau wie Eloise, stolze Lady! O ja, ihr werdet beide zu Grunde gehen und in die ewige Finsternis zurückkehren.«
    Gwents Hand verschloss ihr den Mund. Sie traktierte ihn mit Tritten, aber ließ nicht locker sondern zog sie nur noch schneller mit sich fort.
    Hastings drückte Eloise fest an ihre Seite und sah Severin auf sie zukommen. Seine Beine waren nackt. Er trug nichts als seine Tunika.
    »Geht es dem Kind gut?«
    »Ja, aber es ist völlig verängstigt, genau wie ich.«
    Zu Hastings Überraschung ließ sich Severin auf die Knie nieder. Er berührte Eloise leicht an der Schulter. Sie sah ihn an. »Es tut mir Leid, Eloise. Wenn ich gewusst hätte, dass diese Frau genauso wahnsinnig ist wie meine Mutter - und sie ist völlig von Sinnen, so viel steht fest - hätte ich dich nicht allein gelassen. Ich hatte dir fest versprochen, dass dir nie wieder jemand weh tun würde. Aber ich war zu achtlos, und es ist doch passiert. Verzeih mir.«
    Stumm und starr vor Angst blickte ihn das Mädchen an. Dann streckte es zaghaft den Arm aus und berührte Severins Wange mit den Fingerspitzen.
    »Ihr habt mir das Leben gerettet«, flüsterte es, mit den Tränen kämpfend. »Ich verzeihe Euch.«
    Severin sagte nichts und lächelte nur. Er verharrte ganz still, bis sie ihren Arm fallen ließ. »Darf ich dich zurück in dein Zimmer bringen? Nein, ich habe eine bessere Idee. Du wirst bei mir und Hastings schlafen. Es ist nie gut, nach einem Albtraum allein zu sein, und das hier war wahrhaftig ein Albtraum.«
    Und so kam es, dass Hastings die dritte Nacht ihrer Ehe im Bett ihres Ehemannes verbrachte, mit Eloise in ihrer Mitte und Trist auf Severins Kissen, sein Schwanz an Eloises Wange geschmiegt.

Kapitel Neun
    »Siehst du, Eloise, das ist Lauch. Die Pflanze wird auch Wilde Zwiebel genannt. Es heißt, dass sie Odysseus davor bewahrte, in ein Schwein verwandelt zu werden.«
    »Wer ist Odysseus?«
    »Er war ein Mann, der viele Jahre unterwegs war, ehe er wieder nach Hause fand. Er hat vor vielen hunderten von Jahren gelebt und mehr Abenteuer überstanden als die meisten Männer in drei Leben bewältigen könnten.«
    »War er ein Sünder?«
    War das alles, woran zu denken man diesem Kind beigebracht hatte? »Nun ja, weißt du, er lebte lange bevor die Menschen begannen, an den Gott der Christen zu glauben.«
    Eloise verstand nicht, was sie damit meinte, und Hastings war klug genug, nicht weiter darauf einzugehen. Sie schnitt weiter Akelei und sagte: »Wenn du einmal Halsschmerzen hast, werde ich etwas hiervon zerstoßen und mit etwas heißem Wasser aufgießen. Und schon am nächsten Tag kannst du wieder nach Herzenslust herumschreien.«
    »Du weißt so viel«, meinte Eloise. »Ich weiß gar nichts. Ich bin froh, dass Beale fort ist. Aber ich habe immer noch Angst, Hastings.«
    »Selbst wenn sie zurückkommen sollte, wird es ihr nicht gelingen, in die Burg einzudringen. Alart kennt sie und wird sie nicht einlassen. Außerdem - wie sollte sie überhaupt hierher kommen?«
    »Gott könnte sie auf einer Wolke herbringen.«
    »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Gott eine besonders gute Meinung von Beale hat,
    Eloise. Sieh nur, da kommt Dame Agnes. Sie hat mir erzählt, dass MacDear dir heute beibringen will, wie man Brot backt. Wie findest du das?«
    »MacDear ist so furchtbar groß.«
    »Das stimmt, aber du brauchst vor ihm keine Angst zu haben. Er liebt Kinder. Du wirst schon sehen. Geh nur. Wir treffen uns später.«
    Eloise ging mit Dame Agnes davon und Hastings sah ihr nach. Sie war nun seit vier Tagen bei ihnen und es schien Hastings, als sei ihr Schritt eine Spur weniger zögernd und als ergriffe sie die ihr angebotene Hand ein klein wenig rascher. Sie aß immer noch nicht genug, aber auch darin machte sie Fortschritte, sodass Hastings sie nicht weiter drängte.
    Heute Nacht, dachte sie, und mit einem Mal waren alle Gedanken an Eloise aus ihrem Kopf verschwunden. Heute Nacht würde Severin zu ihr kommen. Sie hatte keine Angst, doch sie fragte sich, wie es sein würde, ob es so weh tun

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