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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Sinne vergangen wären. Es war falsch, dass er Schuld empfunden hatte. Hastings war seine Frau, nicht mehr und nicht weniger.
    Es war alles richtig so, wie es war. Bis auf sie. Und sie hatte sich zu seiner großen Erleichterung verändert. Er hoffte, dass dieser Umschwung noch lange anhielt.
    Er würde nicht viel Worte über ihren Sinneswandel verlieren. Nein, er wollte nicht kleinlich erscheinen. Doch er fragte sich, was die scharfzüngige Kratzbürste - auch wenn sie ihm geholfen hatte, das gab er zu - in diese reizende, lächelnde junge Frau verwandelt hatte, die so aussah, als wäre sein Anblick ihr gar nicht so unangenehm.
    Nein, er wäre bestimmt nicht so dumm, dieses Wunder zu gefährden.
    Seine Männer unterhielten sich mit ihm, neben ihm, über ihn hinweg, während er nur abwesend nickte und aß. Er wusste, dass MacDear sich bei diesem Kapaun selbst übertroffen hatte, aber es war ihm gleichgültig. Alles, was er wollte, war, MacDears Abendessen in sich hineinzuschaufeln, um so schnell wie möglich auf den Grund des auf Hochglanz polierten Zinntellers vorzustoßen.
    Genau genommen hatte das Abendessen gerade erst angefangen, als er seinen Stuhl zurückstieß und Hastings' Hand ergriff.
    Alle Köpfe im Großen Saal drehten sich ihnen zu. Er fühlte, wie Hastings sich versteifte. Aus dem Mundwinkel raunte er ihr zu: »Beachtet sie nicht. Sie wissen doch gar nicht, was wir Vorhaben.« Das war die bei weitem dickste Lüge, die er in den letzten Monaten zum Besten gegeben hatte. »Kommt, Hastings, ich verspreche Euch, es wird Euch gefallen.«
    Gefallen? Sie hatte nicht die leiseste Vorstellung, wie sie an diesem Akt Gefallen finden sollte, aber sie nickte lächelnd und hielt seine Hand ein wenig fester. Trist sprang auf ihre Schulter und balancierte an ihrem Hals vorbei, bis er zur Hälfte auf ihrer Schulter saß und den Kopf an Severins Brust drückte.
    Um sie herum brach allgemeiner Jubel aus, und Hastings dachte, sie müsse jeden Moment in den Binsen auf dem Boden versinken - nicht weil sie so verlegen, sondern so aufgeregt war und Angst hatte, jedermann könne es ihr ansehen. Vielleicht wussten alle, welchen Gefallen man an dieser Sache finden konnte, und nur sie hatte nicht die leiseste Ahnung? Ihr Blick fiel auf die rätselhafte gute Belle, die an einem der Tische an den alten Torric gelehnt saß, der ihr mit der einen Hand kleine Bissen Rindfleisch in den Mund schob, während die andere ihr Brust liebkoste. Warum war ihr das noch nie aufgefallen? Belle zwinkerte ihr zu. Hastings konnte sich nicht dazu überwinden, zu Dame Agnes und Alice hinüberzuschauen, wusste aber, dass beide wie Honigkuchenpferde grinsten.
    Kurz bevor sie an der Wendeltreppe angelangt waren, stieß Severin plötzlich einen Schrei aus, hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter. Ihre langen Zöpfe berührten fast den Boden.
    Er gab ihr einen kleinen Klaps auf den Po, was seine Männer zu weiterem Gejohle veranlasste. So hätte es eigentlich am Abend ihrer Hochzeit sein sollen.
    Erst im Schlafgemach ließ er sie langsam an seiner Brust nach unten gleiten und als ihre Zehenspitzen den Boden berührten, umfing er ihr Gesäß mit den Händen und presste sie an sich.
    »Oh ...«, murmelte Hastings.
    »Lasst mich Euch ansehen, Hastings. So ist es gut. Habt keine Angst vor mir. Jene zwei Nächte - am besten Ihr vergesst sie einfach. Sie haben keine Bedeutung, sie waren ein böser Traum, der mit der Zeit in der Erinnerung verblasst, bis er ganz vergessen ist. Werdet Ihr es versuchen?«
    »Gut, ich will es versuchen.«
    In seiner Erinnerung waren es weniger albtraumhafte Nächte, weil das Verlangen eines Mannes leicht gestillt ist, und dennoch hätte er sich gewünscht, dass sie sich nicht gewehrt und weniger ablehnend gezeigt hätte, wenigstens ein bisschen. Doch das war vorbei. Vor ihm stand ein Mädchen, das sich ihm vollkommen unterwerfen würde. Er durfte nicht zulassen, dass sich das wieder änderte.
    Trist sprang von Hastings' Schulter und landete auf dem Bett. Er streckte sich der Länge nach auf der Decke aus und mauzte sie an. Severin dachte daran, wie Trist neben ihm gesessen hatte, als Anne mit ihm im Bett gewesen war - damals hatte er keinen Ton von sich gegeben.
    »Werdet Ihr mir aus freien Stücken folgen?«
    »Ja. Ihr atmet so schwer, Severin. Liegt MacDears Kapaun Euch auf dem Magen?«
    Er grinste nur und schob sie sanft zurück. Sie setzte sich aufs Bett, faltete die Hände in ihrem Schoß und betrachtete ihn gebannt

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