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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Vertrauens waren eingeweiht. Niemand hat ihn je verraten. Niemand außer mir, bis heute.«
    »Lord Fawke ist tot, und Ihr seid nicht länger an Euer Schweigen gebunden«, sagte Hastings und trat zu ihnen. »Warum ist mir nichts von dem Besitz bekannt, von dem Ihr sprecht, Torric?«
    »Ihr wusstet auch nichts von dem Mann mit dem Euer Vater Euch vermählt hat, Lady Hastings. Warum solltet Ihr davon wissen? Ich schwöre Euch, ich sage die Wahrheit. Ich bin nur dem Wunsch Eures Vaters gefolgt. Ich hatte gehofft, Ihr würdet das Fehlen der Geldbeträge übersehen, Lord Severin. Aber dann wurde mir klar, dass nur ein Dummkopf nichts davon bemerken würde. Ich weiß, Ihr werdet mich töten, aber nun kennt Ihr wenigstens die Wahrheit. Das ganze Geld ging an diesen Besitz im Süden.«
    »Wie heißt das Anwesen?«
    »Rosehaven.«
    »Wer lebt auf diesem Rosehaven? Wem sollte Lord Fawke Geld schicken?«
    »Ich weiß es nicht, ich schwöre es.«
    »Lass mich ihn jetzt gleich erledigen, Severin. Sonst wird uns dieser schmierige kleine Heuchler noch das Blaue vom Himmel herunterlügen.«
    »Nein, Gwent, warte. Ich werde allmählich neugierig. Vielleicht sind wir ja auf ein Geheimnis gestoßen. Hastings, hast du je den Namen Rosehaven gehört?«
    Sie schüttelte den Kopf. An Torric gewandt meinte sie: »Ich erinnere mich, dass mein Vater alle paar Monate für eine Weile fort war. Er sagte mir immer, dass er eine der anderen Besitzungen besuchten wolle. Einoder zweimal fragte ich ihn, ob er mich mitnehmen würde, aber hat jedesmal abgelehnt. Hat er das Geld immer nach Rosehaven gebracht?«
    »Immer. Er drohte den Männern mit harter Bestrafung, falls sie die Geldtasche nicht mit Argusaugen bewachten. Jedesmal blieb er sechzehn Tage weg, das heißt, er verbrachte stets neun Tage auf Rosehaven. Beim letzten Mal schickte er Beamis mit einer besonders großen Menge Geldes nach Rosehaven - eine Art letzte Zahlung, als er merkte, dass es mit ihm zu Ende ging, nehme ich an. Ich habe ihn nicht danach gefragt. Er wäre im Stande gewesen, sich von seinem Sterbelager zu erheben und mich umzubringen.«
    Gwent wandte sich an Severin. »Das war es, was mich misstrauisch gemacht hat - dieser hohe Betrag, der erst kürzlich entnommen wurde. Meinst du, dieser kleine Bastard sagt am Ende doch die Wahrheit?«
    »Wie lange seid Ihr schon auf Oxborough, Torric?«, fragte Severin von seinem großen Lehnstuhl aus und beugte sich ein wenig vor. Trist kletterte aus Severins Tunika und ließ sich seinen Arm hinunterrutschen, um sich der Länge nach auszustrecken. Die Pfoten auf Severins Hand gelegt, blickte er den Verwalter aufmerksam an.
    »Seit elf Jahren, Mylord. Ich habe immer hart gearbeitet für Lord Fawke und habe ihn nie betrogen. Er hat mich großzügig entlohnt und mir vertraut. Ich hatte gehofft, dass Ihr die fehlenden Gelder nicht bemerkt, aber es sollte nicht sein. Ihr könnt mich töten, aber Ihr werdet dadurch nicht der Wahrheit dienen. Die findet Ihr im Süden, auf Rosehaven.«
    »Wo genau liegt das?«, erkundigte sich Hastings.
    »An der Küste, in der Nähe von Folkstone. Es braucht knapp vier Tagesritte von Oxborough dorthin, wenn man schnell reitet und nicht lange rastet.«
    Severin schwieg und streichelte Trist den Rücken. Schließlich erhob er sich und sagte: »Wir werden erst Gewissheit haben, wenn wir auf Rosehaven waren. Hastings, du wirst mich begleiten, und du ebenfalls, Gwent. Wir nehmen fünfzehn Männer mit. Gleich morgen früh brechen wir auf.«
    »Beamis kann das Geheimnis aufklären, Severin.«
    »Das ist wahr. Aber ich liebe Geheimnisse. Ich möchte dieses Rosehaven besuchen und ein wenig mit den Bruchstücken dieses Rätsels jonglieren, bis ich in der Lage bin, sie selbst zusammenzusetzen. Torric, Ihr bleibt hier und kommt fürs Erste weiter Euren Pflichten nach. Ich werde Beamis anweisen, ein Auge auf Euch zu haben. Solltet Ihr zu fliehen versuchen, wird er euch töten. Habt Ihr mich verstanden?«
    »Ja, Mylord. Ich habe Euch sehr gut verstanden.«
    »Beamis kennt mich, seit ich auf der Welt bin«, sagte Hastings, als sie auf dem Weg zum Schlafzimmer Severin vorausging. »Er hat nie eine Andeutung gemacht. Auch mein Vater hat nie etwas erwähnt. Was verbirgt sich dahinter, Severin?«
    Er hielt sie fest, indem er seine Hände sanft um ihre Oberarme legte. Behutsam drehte er sie zu sich. »Im Moment kümmert es mich nicht im Geringsten, ob er dort in Rosehaven vielleicht einen unehelichen Prinzen gefangen hält. Küss mich,

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