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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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vorbei. Sie hatte sich ihm gefügt. Er ließ sich auch den Rest des Brötchens stückchenweise in den Mund stecken, dann hob er sie von seinem Schoß und meinte: »Wenn du hier sitzen bleibst, wird meine Hand gleich an deinem Bein hochwandern und dir viel Lust bereiten, was unter unseren Leuten größte Bestürzung auslösen könnte, weil sie dich nämlich für bescheiden und schamhaft halten.« Er tätschelte ihren Po.
    »Gwent hat mir berichtet, dass Eloise in Begleitung ihres neuen Vormunds und von Sir Robert Burnell nach Sedgewick zurückgekehrt ist. Ich hoffe doch, du hast dem Gesandten des Königs die gebührende Ehre erwiesen?«
    »Aber woher«, erwiderte Hastings. »Ich habe ihn gegen das Schienbein getreten, sein Hemd nassgeweint, als er sagte, dass er Eloise mitnimmt, und ihm einen Trank verabreicht, der ihn ganz liebestoll nach dem Wolfshund Edgar machte.«
    Er lachte. Vorher hätte er wohl nicht gelacht. Vorher hätte er stocksteif und verbissen dagesessen, aber jetzt nicht mehr. »Es tut mir Leid, wenn dir das Kind fehlt. Was hältst du von der Frau, die nun ihr Vormund ist? Gwent sagt, sie wäre die Witwe eines Sir Mark Outbraith und der König würde ihm einen Gefallen schulden. Ihr Name ist Lady Marjorie?«
    »Ja, das ist im Großen und Ganzen schon alles. Ich war so eifersüchtig, Severin. Kaum hatte Eloise sie gesehen, ließ sie mich stehen, als wäre ich nichts als eine Schnecke, die am Boden kriecht.« Hastings seufzte.
    »Das verstehe ich, aber bald wirst du dein eigenes Kind haben, Hastings. In neun Monaten.«
    Sie dachte an seinen Samen tief in ihr und errötete. Sie errötete. Er lachte. Hastings räusperte sich und meinte: »Sir Robert Burnell hat das Gleiche gesagt, aber ich vermisse sie dennoch. Sie war immer noch sehr dünn. Lady Marjorie tat so, als hätte ich sie verhungern lassen.«
    Er erhob sich vom Tisch, hielt seinen Arm so, dass Trist daran hochklettern konnte und flüsterte ihr ins
    Ohr: »Ich muss mit meinen Männern auf dem Turnierplatz üben, danach will Gwent mit mir die Aufzeichnungen des Verwalters durchgehen. Das ist der Grund, warum ich dich schon so früh verließ. Wäre ich geblieben, würde nichts von alledem heute passieren. Aber nachdem wir gegessen haben, Hastings, werde ich dir noch einiges über die Liebe beibringen. Viele Wege führen zum Ziel. Würde dir das gefallen?«
    Sie neigte den Kopf. »Mag sein, aber vielleicht bin ich auch zu müde, Severin. Vielleicht werden meine Beine so schwer sein, dass ich sie kaum bewegen kann, vielleicht ...«
    Seine Finger berührten ihren Mund, während seine andere Hand leicht über ihren Rücken strich. »Weich wie Samt«, sagte er, beugte sich zu ihr und küsste sie. »Eigentlich alles andere als gewöhnlich - und wirklich etwas Besonderes.«
    Sie fühlte seine Zunge über ihre Unterlippe gleiten. »Es gefällt mir, wenn du das tust. Trotzdem ist es mir lieber, wenn meine Zunge in meinem Mund bleibt.«
    »Eine schüchterne Zunge, die du da hast, aber das wird sich noch ändern, du wirst schon sehen. Und jetzt geh deinen Aufgaben nach, Hastings, und denk an heute Abend. Ach, sei still, Trist, sonst fange ich noch an zu glauben, du bist ein Zauberer in Mardergestalt.« Trist jaulte so laut, dass sogar der Wolfshund Edgar ihn hörte und auf ihn zugetrottet kam.
    Er umarmte sie noch einmal und verließ pfeifend mit Gwent und Beamis zu beiden Seiten den Saal. Er sah großartig aus. Hastings ertappte sich dabei, dass sie ihm nachsah, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war.
    »Ich muss sagen, ich hatte dich für einen unverbesserlichen Starrkopf gehalten, aber du hast mich eines Besseren belehrt. Hastings, ich bin überglücklich.«
    Hastings drehte sich zu Dame Agnes um und erwiderte lächelnd: »Ihr seid überglücklich? Ihr wisst gar nicht, was Glücklichsein ist.« Dann wandte sie sich ebenfalls zum Gehen und strebte pfeifend wie ihr Gemahl ihrem Kräutergarten zu.
    »Könnt Ihr Euch vorstellen, wieviel Zwist und Streit es in der Welt gäbe, wenn Männer und Frauen einander nicht glücklich machen könnten?«, meinte Alice.
    »Ist dir all der Krieg etwa nicht genug? Dass Männer einander unaufhörlich gegenseitig abschlachten?«
    »Da habt Ihr Recht. Wenn die Männer den Frauen nicht ab und an ein wenig Vergnügen bereiten müssten, hätten sie sich längst alle erschlagen. Dann gäbe es bald nur noch Frauen, und unser Leben wäre zweifellos sehr viel einfacher - aber auch schrecklich eintönig. Ich weiß nicht, was mir

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