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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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er und zupfte mit seinen Zähnen an ihrer Unterlippe. »Würdest du mir glauben, wenn ich dir sagte, dass die meisten Männer sich lieber auf dem Schlachtfeld abrackern als sich dieser Anstrengung zu unterziehen?«
    Ihr Lachen schallte durch den ganzen Raum. Trist flitzte den Rücken seines Herrn hinauf und blickte über dessen Schulter auf sie hinunter.
    »O ja, Mylord, und zweifellos ziehen es die meisten Frauen vor, die Asche aus den Öfen zu schaufeln, bevor sie sich auf diese Weise abplagen wollen.«
    Trist begann laut zu jaulen, während Severin dachte, wie seltsam es war auf einer Frau zu liegen und zu lachen, herumzualbern und das alles ganz wunderbar zu finden.

Kapitel Vierzehn
    Am nächsten Morgen brachen sie nicht nach Rosehaven auf. Hastings hatte gerade ihren Becher mit Ziegenmilch von Gilbert geleert, als ein Bote in den Burghof geritten kam. Sie hörte die Rufe von draußen und stand rasch auf.
    Der Bote kam aus Langthorne. Lord Severins Mutter war verschwunden.
    Severin fragte sehr leise: »Wie ist das möglich? Meine Mutter wurde ständig bewacht. Ich selbst habe die Frauen ausgesucht, bevor ich nach Oxborough aufbrach. Was ist geschehen?«
    Dem Boten war Severins Stimme gar nicht geheuer. Er schluckte, gab sich einen Ruck und sagte: »Es scheint, dass eine der Frauen krank geworden ist. Eure Mutter bot sich an, sie zu pflegen, und die zweite Frau willigte ein. Als sie ins Krankenzimmer kam, war Eure Mutter fort. Ich bedaure es außerordentlich, Mylord. Sir Roger lässt sie bereits überall suchen. Sein Hauptmann, Euer Gefolgsmann Thurston, schickte mich zu Euch. Er ist in großer Sorge. Sir Roger wollte Euch noch nicht benachrichtigen, aber Thurston meinte, dass Ihr unbedingt davon erfahren müsstet. Als ich Langthorne verließ, fehlte noch jede Spur von ihr.«
    Nachdenklich betrachtete Severin den Mann eine Weile und winkte ihn dann fort. »Hol ihm Bier!«, rief er Alice zu. »Seine Stimme war schon ganz rau vor Durst.«
    Hastings dachte bei sich, dass die brüchige Stimme des Boten eher von der Angst herrührte, Severin könne ihn töten.
    »Ich fürchte, ich muss nach Langthorne reiten, Hastings. Rosehaven wird warten müssen, und alles andere auch.«
    »Wir können schon in einer Stunde reisefertig sein, Severin.«
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch. »Ich komme schneller vorwärts, wenn ich nur mit Männern unterwegs bin.«
    »Du wirst sehen, dass ich euch nicht aufhalte. Außerdem, wenn wir deine Mutter finden, könnte ich sie mit Heilkräutern behandeln. Was ist es, woran sie leidet, Severin?«
    »Sie ist verrückt.«
    Verrückt? Hastings fragte sich, ob ihr Vater davon gewusst hatte. Sicher nicht, sonst hätte er Severin kaum zur Fortsetzung seines Geschlechts erwählt, nicht wenn er von einem Fall von Wahnsinn in der Familie erfahren hätte. »Erzähl mir genauer, was sie tut oder sagt oder wie sie sich benimmt.«
    »Sie kann sich durchaus unauffällig verhalten und mit dir reden, als wäre sie immer noch die Herrin von Langthorne, und mit einem Mal bekommt sie einen ganz leeren Blick. Dann redet sie seltsames Zeug und weiß nicht, wer sie ist oder wer ich bin. Ich habe einige Male gesehen, wie sie auf die Knie fällt und ihren Kopf auf die Steine schlägt. Danach schläft sie immer viele Stunden lang. Wenn sie aufwacht, ist sie meist wieder sie selbst. Aber man kann sich nicht darauf verlassen. Das ist der Grund, warum diese zwei Frauen sie nicht aus den Augen lassen sollten.«
    »Aha.« Hastings hatte noch nie von dieser Form von Wahnsinn gehört. Es klang tatsächlich überaus seltsam.
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass ich mit der Heilerin sprechen muss, bevor wir aufbrechen. Möchtest du, dass ich versuche, ihr zu helfen?«
    »Also gut, aber Gwent und einige meiner Männer werden dich begleiten. Ich möchte dich auf keinen Fall verlieren.«
    Sie verbiss sich eine Antwort. In all den Jahren war sie unzählige Male allein zur Heilerin in den Wald gegangen. Doch nun war sie eine verheiratete Frau, und ihr Mann legte Wert darauf, sie bewachen zu lassen. Sie zu beschützen. Fürchtete er, sie könnte fallen und sich den großen Zeh anstoßen? Wohl kaum. Sie kam zu dem Schluss, dass es gar nicht so übel war, von einem Mann beschützt zu werden, der es verstand, ihr solche Glücksgefühle zu verschaffen.
    »Erlaube mir, dass ich mir Sorgen um dich machen darf, Hastings.«
    Verwirrt blinzelte sie zu ihm hinauf. »Ist es so leicht, meine Gedanken zu lesen,

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