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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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mir das Studium selbst verdienen muss. Da kann man es sich nicht leisten, ein Semester zu verbummeln.“
    „Schon gut. Also dann – bis morgen Abend.“
    „Vielleicht.“ Erleichtert atmete sie auf, als das Taxi vorfuhr. Noch während der Fahrt schlief sie ein. Oliver sah ihr entspanntes, so jung wirkendes Gesicht, und für einen flüchtigen Moment dachte er, dass sie eigentlich zu schade für ein Abenteuer war.
    Eigentlich...
    + + +
    „Ich glaube wirklich, die Chemotherapie bekommt dir nicht.“ Tim baute sich neben Volkers Bett auf und sah den Freund wütend an. „Bildest du dir wirklich ein, dass ich mich einfach abweisen lasse? Blödmann! Wann hat mich je ein Verbot abgeschreckt?“
    „Lass mich.“
    „Kommt überhaupt nicht in die Tüte! Und hör jetzt endlich auf, den Sterbenden Schwan zu geben. Theater hab ich den ganzen Tag um mich rum, das brauch ich mir von dir Dilettanten nicht auch noch vormachen zu lassen.“ Tim war echt wütend. Am liebsten hätte er Volker aus den Kissen gerissen und geschüttelt, bis der Freund endlich wieder zu sich kam. Nur die Tatsache, dass Volker sehr blass und matt wirkte und zudem an einer Infusion hing, hinderte ihn daran.
    Der Kranke reagierte nicht. Nur den Kopf drehte er noch ein bisschen mehr in Richtung Fenster, um Tim nicht ansehen zu müssen.
    „Mensch, Volker, reiß dich zusammen! Du hast eine reelle Chance, wieder ganz gesund zu werden! Dafür sei dankbar! Klar, dass es dir jetzt zum Kotzen geht. Tut es jedem, der dieses Scheißzeug kriegt. Das ist aber noch kein Grund, uns alle vor den Kopf zu stoßen. Deine Mutter war eben total fertig. Und Melanie... Kerstin sagt, dass mit ihr gar nicht mehr zu reden ist. Sie verkraftet es einfach nicht, dass du sie so fallen lässt.“
    „Ich... ich kann nicht anders. Ich liebe sie doch nicht. Was soll’s also.“
    „Ach nein, du liebst sie nicht? Sag mal, hältst du mich wirklich für bescheuert? Ich kenne dich seit unserem fünften Lebensjahr. Also fast so gut wie mich selbst. Und dass Melanie nichts Besonderes für dich ist... ein Flirt wie tausend andere... du, das erzähl, wem du willst, aber nicht mir.“
    „Lass mich...“
    „Du wiederholst dich. Es interessiert mich auch gar nicht, was du sagst. Wenn es nicht endlich mal was Gescheites ist.“ Er beugte sich über Volker, nahm ihn energisch bei den Schultern und drehte ihn so, dass der Kranke ihn ansehen musste. „Hier, lies das.“ Er hielt ihm ein paar Blätter vors Gesicht.
    Volker wollte sie vom Bett wischen, aber Tim war schneller. „Lass den Scheiß. Das ist mein Vertrag. Und den liest du jetzt gefälligst. Und freust dich mit mir. Das bist du mir schuldig.“
    „Lass...“
    „Sag es nicht. Wag es nicht, die Platte noch mal loszuleiern. Hier, lies! Sonst siehst du mich nicht wieder.“ Er drückte Volker die Zettel in die Hand.
    Ganz mechanisch griff der nach den Papieren, und als er erst einmal die ersten Zeilen des Schriftsatzes gelesen hatte, fiel alle Lethargie von ihm ab. Er las konzentriert jeden Passus, dann hob er die Hand, in der keine Kanüle steckte. „Mensch, Alter, das ist ja irre! Ein Vorvertrag für deinen ersten Spielfilm!“
    „Und gleich einen Dreiteiler. Wahnsinn, nicht?“ Tim strahlte.
    „Das kannst du laut sagen. Wer war so verrückt, dein Drehbuch zu kaufen?“
    „Es haben sich gleich zwei Produzenten drum gerissen. Aber im Ernst: Das alles hab ich Gloria Ravenstein zu verdanken. Sie hat den Anstoß gegeben. Davon hatte ich dir ja schon erzählt.“
    „Ich weiß, die ältere Schauspielerin, die zusammen mit ihrer Freundin eventuell mitwirken will in deinem Film.“
    „Ich bin begeistert!“ Tim grinste. „Du hast ja noch Verstand.“
    „Was soll das denn?“ Stirnrunzelnd sah Volker ihn an.
    „Na ja, so, wie du dich in der letzten Zeit aufführst, sollte man denken, dass du komplett durchgeknallt bist.“
    „Was fällt dir denn ein?“ Das blasse Gesicht des Kranken rötete sich. Empört sah er zu Tim auf.
    „Ich sag dir nur, was ich denke. Und ich versuche dir in aller Freundschaft klarzumachen, dass es so nicht geht.“ Er nahm Volkers rechte Hand, die kraftlos auf der Decke lag, in seine. „Junge, wir alle fühlen mit dir. Und ich wette, jeder würde dir gern ein paar der Schmerzen abnehmen. Aber das geht nun mal nicht. Das kann kein Mensch. Aber wir können für dich da sein. Dir zeigen, dass du uns viel bedeutest – du musst es nur zulassen!“ Eindringlich sah er ihn an. „Bei mir kannst du deinen Frust ja

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