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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Ich war im Ausland und leider unerreichbar.“
    Wieder schossen ihr Tränen in die Augen. „Er will mich nicht sehen“, flüsterte sie.
    „Wie bitte?“ Ehrlich überrascht sah Oliver sie an. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat er auf dem Gartenfest sehr intensiv mit Ihnen geflirtet. Ich hätte eifersüchtig werden können.“ Ein tiefer Blick, ein kleines Lächeln, das die Fältchen um seine Augen vertiefte.
    Melanie fühlte sich seltsam getröstet. Nicht, weil Graf Oliver gestand, dass er gern mit ihr geflirtet hätte, sondern weil er sich die Zeit nahm mit ihr zu reden. Das tat gerade jetzt sehr gut.
    „Wenn Volker nicht gut dran ist heute... vielleicht sollte ich meinen Besuch verschieben.“ Er griff nach ihrem Arm, führte sie sacht in Richtung Ausgang. „Wir zwei trinken erst mal ein Glas Wein, ja? Das tut den Nerven gut.“
    Fast mechanisch nickte Melanie. Es war angenehm, dass jemand das Denken für sie übernahm, dass sie sich einfach führen lassen konnte.
    Sie kam erst wieder zu sich, als sie in den Polstern des Jaguars saß. Der gehört dieser eleganten Frau, schoss es ihr durch den Kopf. Oder... hatte sie nur zufällig die Wagenschlüssel? Ist ja auch egal. Soll er fahren, was er will.
    Angestrengt sah sie aus dem Fenster, reagierte aber nicht, als Oliver aus der Innenstadt hinaus fuhr. Erst als er vor den Toren der Stadt vor einem kleinen, doch recht elegant aussehenden Lokal gleich an der Isar hielt, kam sie zu sich.
    „Wo sind wir denn hier? Das kenne ich gar nicht.“
    „Das ist ein Geheimtipp. Es gehört einem Bekannten von mir. Er hat den besten französischen Rotwein weit und breit.“
    Ein kleines Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Ich befürchte, das kann ich nicht richtig würdigen. Von Wein versteh ich nichts.“
    „Macht nichts. Wenn er Ihnen nur schmeckt – und Sie für eine Weile Ihren Kummer vergessen können.“
    Seine Fürsorge tat gut. Sein Plaudern lenkte ab. Und als er nach dem zweiten Glas ihre Hand nahm und mit seinen warmen Fingern umschloss, fühlte sich Melanie richtig wohl.
    Volker hat einen guten Geschmack, dachte Oliver mehrfach an diesem Abend. Die Kleine ist nicht nur bildhübsch, sondern auch klug und charmant. Ein roher Diamant.
    Sein Jagdinstinkt war wieder einmal geweckt. Es reizte ihn, Melanie für sich zu gewinnen. Und das sollte unter den gegebenen Umständen nicht allzu schwierig sein!
    Sie aßen vorzüglich zu Abend, tranken noch eine Flasche Wein, spazierten dann an der Isar entlang, die an diesem Flussabschnitt breit und träge dahinfloss.
    „Schön ist es hier.“ Melanie lehnte sich an den Stamm einer Trauerweide und sah in die Dämmerung. „So friedlich, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wie viel Kummer und Leid es gibt.“
    „Pst. Nicht dran denken. Nicht heute Abend.“ Oliver trat dicht vor sie, legte den Zeigefinger kurz auf ihre Lippen. Dann zeichnete er behutsam die Konturen ihres Mundes nach.
    Melanie, müde, erschöpft und von dem schweren Beaujolais leicht benommen, ließ es geschehen. Sie genoss die Nähe des Mannes. Es tat gut, nicht allein zu sein. Für einen kurzen Augenblick ließ sie sich gehen, schmiegte sich in Olivers Umarmung.
    „Melanie...“ Seine Stimme klang dunkel und rau. So wie Volkers Stimme... Mit einem Mal war sie wieder in der Wirklichkeit. Ein kurzes Drehen – sie entwand sich seinen Armen.
    „Wir sollten zurückfahren, es ist schon spät.“
    „Aber ich habe getrunken!“ Oliver lachte. Dieses Spiel kenne ich besser als du, Kleine, dachte er. Erst die Naive, dann die Spröde spielen. Und dann...
    „Dann werde ich uns ein Taxi rufen. Sicher findet sich morgen jemand, der mit dir den Wagen abholt.“
    „Ach was, das ist nicht nötig.“
    „Doch. So solltest du auf keinen Fall mehr ans Steuer. Und ich... ich bin nicht gerade der Jaguar-Typ.“ Ihr leises Lachen machte ihm schlagartig klar, dass sie nicht kokettierte, sondern es so meinte, wie sie sagte. Sie wollte heim!
    „Na gut, dann eben ein Taxi.“ Er legte den Arm um ihre Schultern, während sie zum Restaurant zurückschlenderten. „Du bist eine tolle Frau.“ Er hob ihr Gesicht leicht an. „Ich... ich möchte dich wiedersehen.“
    „Ja aber...“
    „Ich rufe dich an. Gleich morgen früh.“
    „Da bin ich in der Uni.“
    „Und was ist mit Schwänzen?“
    Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Das kommt gar nicht in Frage. Das hab ich noch nie getan.“ Sie sah ihn ernst an. „Vergiss nicht, dass ich

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