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Schluessel zur Hoelle

Schluessel zur Hoelle

Titel: Schluessel zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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allein. Alles schien zu versinken, und eine merkwürdige Ruhe und Gelassenheit erfüllte ihn. Bald tauchten die schwankenden Lichter der am Pier festgemachten Fischerboote vor ihm auf. Er schwamm zwischen ihnen durch und stieß auf eine zum Pier hinaufführende Treppe. Er setzte sich einen Moment hin und holte tief Luft; dann stieg er rasch hinauf und ging den Pier entlang.
      Zuerst würde er sich in seinem Hotel umziehen. Dann würde er ins Tabu gehen und Orsini das Ganze erzählen. Vielleicht würden sie sich Adern Kapo und seine Bande vorknöpfen, doch wahrscheinlich war die Stromboli bis dahin schon in See gestochen.
      Die Leuchtreklame über dem Hotel schimmerte durch den Nebel. Er öffnete die Tür und trat ein. Das Pult war leer. Er rannte schnell die Treppe hinauf und lief den Korridor entlang.
    Seine Zimmertür stand offen; die Füllung war eingeschlagen. Die Lampe brannte. In der Mitte des Zimmers lag ein Stuhl auf dem Boden, und das Bettzeug war zerwühlt, als hätte ein Kampf stattgefunden. Er stand einen Moment da und spürte, wie ein Gefühl der Übelkeit in ihm aufstieg. Dann drehte er sich um und rannte die Treppe wieder hinunter.
    Als er zur Tür lief, fiel sein Blick auf einen Fuß, der hinter dem Pult hervorragte, und er hörte ein leises Stöhnen. Er beugte sich über das Pult und sah, daß der alte Hotelbesitzer mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden lag. Das weiße Haar an seinem Hinterkopf war blutverschmiert.

    6

      Der Landungssteg war leer, als Chavasse, Orsini und Carlo mit dem alten Ford-Kombi vorfuhren. Der große Italiener stellte den Motor ab, sprang hinaus und ging zur Treppe.
      Er drehte sich um und schüttelte den Kopf. »Es ist zwar Zeitverschwendung, Paul, aber vielleicht sollten wir trotzdem das Haus schnell durchsuchen.«
      Sie liefen die Stufen hinauf und gingen über den Treppenabsatz zur Tür. Sie war unversperrt, und Chavasse trat als erster ein, in der Hand einen alten automatischen Colt, den Orsini ihm gegeben hatte.
      Die Tür zu dem Zimmer, in dem Kapo mit ihm gesprochen hatte, war angelehnt; Licht fiel durch den Spalt auf den finsteren Treppenabsatz. Chavasse stieß sie mit dem Fuß auf und wartete, doch nichts rührte sich. Er hob den Revolver und trat ein.
      Auf dem Fußboden war eine große, mit Blut vermischte Wodkapfütze, und der Tisch lag immer noch umgekippt da. Orsini ging zu dem zerschlagenen Fenster, durch das der Nebel hereinwallte, und blickte hinaus.
      Er drehte sich um und sah Chavasse respektvoll an. »Ziemlich tief.«
    »Ich hatte keine andere Wahl. Was machen wir jetzt?«
      Der Italiener zuckte die Achseln. »Am besten, wir fahren zum Tabu zurück. Vielleicht ist der alte Gilberto inzwischen zu sich gekommen und kann uns erzählen, was passiert ist.«
      »Kaum anzunehmen«, sagte Chavasse. »Der Schlag war zu fest.«
    »Dann müssen wir uns eben was anderes ausdenken.«
    Sie gingen zu dem Kombi zurück, zwängten sich in die enge Kabine, und Carlo fuhr durch die leeren Straßen zum Tabu zurück. Als er anhielt, blickte Chavasse auf seine Uhr. Es war kurz vor halb drei. Er stieg aus und ging mit den beiden Italienern zur Seitentür hinein.
      Vorn in der Bar saßen noch ein paar Gäste. Als sie durch den Korridor gingen, blickte der Barmixer um die Ecke.
    »Rom am Apparat«, rief er. »Der Teilnehmer wartet.«
      »Das wird mein Gespräch mit S2 sein«, sagte Chavasse zu Orsini. »Ich bin gespannt, was sie mir über Kapo sagen werden.«
    »Ich schau inzwischen mal nach Gilberto«, sagte Orsini.
      Chavasse ließ das Gespräch in das kleine Büro hinter der Bar durchstellen. Der Mann, mit dem er sprach, war der Beamte vom Nachtdienst. Er hatte nichts über Kapo herausgefunden, was Chavasse nicht bereits wußte. Es schien unglaublich, doch alles, was Kapo ihm über sich erzählt hatte, stimmte. Er war früher ein hoher Beamter im albanischen Innenministerium gewesen und im Jahr 1958 einer der ersten Säuberungsaktionen Hodschas zum Opfer gefallen. Man hatte ihm in Italien politisches Asyl gewährt, und er lebte seither in Taranto und verdiente seinen Unterhalt als Import- und Exportkaufmann. 1963 hatte ihn Alb-Tourist zu seinem Vertreter in Taranto ernannt. Der italienische Geheimdienst, der ihn im gleichen Jahr überprüfte, hatte an dieser Ernennung nichts Bedenkliches gefunden.
      Chavasse bedankte sich bei dem diensthabenden Beamten. Nein, erklärte er ihm, es sei nichts Wichtiges. Er habe Kapo nur während

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