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Schluessel zur Hoelle

Schluessel zur Hoelle

Titel: Schluessel zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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vier waren leer. In der fünften saß Giulio Orsini auf einer schmalen Pritsche, den Kopf auf die Hände gestützt.
    »Na, du alter Gauner«, sagte Chavasse freundlich.
      Der Italiener hob den Kopf und starrte ihn fassungslos an. Dann sprang er auf und lief zum Gitter. »Paul, bei allen Heiligen! Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!«
      »Bittet, so wird euch gegeben werden«, sagte Chavasse. »Du hast keine Ahnung, wie wahr das ist. Wo ist Francesca?«
      »Nebenan. Wir sind hier, seit sie uns eingeliefert haben. Kapo ist sofort wieder abgehauen. Wahrscheinlich, um dich zu suchen.«
    »Da wird er kein Glück haben.«
    Liri trat mit den Schlüsseln zu ihm. Während sie Orsini herausließ, lief Chavasse zum nächsten Gitter. Francesca Minetti stand dahinter und sah ihn mit ihren dunklen Augen groß an.
    »Ich habe gewußt, daß Sie kommen werden, Paul.«
      Er ließ sich von Liri die Schlüssel geben und sperrte auf. Francesca fiel ihm um den Hals. Er drückte sie einen Moment an sich, dann machte er sich los.
    »Wir müssen uns beeilen.«
      Orsini und Liri waren bereits vorausgelaufen. Chavasse nahm das Gewehr und schob Francesca durch den Gang. Der Italiener blieb in der Tür stehen und schaute auf den Hof hinaus.
    »Alles ruhig«, flüsterte er.
      Da zerriß plötzlich das ohrenbetäubende Heulen einer Sirene die Stille. Chavasse fuhr herum und erstarrte. Francesca stand auf der anderen Seite des Raumes. Sie hatte einen kleinen Metallkasten an der Wand geöffnet und drückte den Daumen fest auf einen roten Knopf.
      Er riß sie so heftig weg, daß sie gegen den Schreibtisch taumelte. »Was soll das, zum Teufel?«
      Sie spuckte ihm ins Gesicht und schlug ihn mit aller Kraft auf die linke Wange. Chavasse reagierte instinktiv. Er ballte die Faust und schlug zurück. Sie sank stöhnend zu Boden. Orsini packte Chavasse am Ärmel und riß ihn herum: »Um Himmels willen, was ist denn los?«
      Draußen auf dem Hof krachte ein Schuß, und der Türpfosten zersplitterte. Orsini duckte sich und zerrte Liri zu Boden. Chavasse spähte aus dem Fenster und sah, daß sich auf der Mauer über dem großen Tor etwas bewegte. Im gleichen Moment fiel ein weiterer Gewehrschuß. Dann begann eine Maschinenpistole zu knattern, und vor dem Haus spritzte die Erde hoch.
    Er schlug mit dem Gewehrkolben das Fenster ein, zielte rasch und feuerte. Man hörte einen leisen Aufschrei, und ein Soldat stürzte, sein Gewehr umklammernd, von der Mauer.
      Einer der beiden Soldaten, die auf dem Hof lagen, richtete sich, verwirrt um sich blickend, auf die Knie auf. Chavasse schoß ihn in den Kopf und duckte sich, bevor die Kameraden des Mannes ihre Aufmerksamkeit auf das Fenster richten konnten.
      Er schlich zur Tür und hockte sich neben Orsini und das Mädchen. »Es muß ein halbes Dutzend dort oben auf der Mauer sein, und weitere sind bestimmt unterwegs. Ich werde sie ablenken. Dann kannst du mit Liri flüchten. Sie kennt den Weg.«
      Orsini wollte protestieren, doch Chavasse lief bereits auf den Hof hinaus. Er warf sich neben den Soldaten, den er erschossen hatte, zu Boden, zielte und nahm die Männer auf der Mauer unter Feuer.
      Hinter ihm stürzten Orsini und das Mädchen aus dem Wachgebäude und rannten davon. Im gleichen Moment sprang das große Tor auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes auf. Ein Motor heulte auf, und ein Jeep raste, eine riesige Staubwolke aufwirbelnd, hindurch. Auf eine Lafette am hinteren Teil des Jeeps war ein leichtes MG montiert, hinter dem Oberst Taschko saß. Er schwenkte es in einem Halbkreis herum, und die Geschosse prasselten neben Orsini und dem Mädchen in den Boden. Sie blieben stehen und streckten die Hände hoch.
      Chavasse lief ein Schauer über den Rücken. Ein Trupp Soldaten marschierte, die Gewehre schräg vor der Brust, durch das Tor. Im gleichen Moment, als der Jeep anhielt, taumelte Francesca an ihm vorbei und rannte auf ihn zu. Chavasse sprang auf und feuerte im Laufen sein Gewehr aus der Hüfte ab.
    Sein erster Schuß schlug neben ihr in den Boden, dann spürte er einen Schlag gegen den linken Arm. Er strauchelte, und das Gewehr entglitt seiner Hand. Zusammengekrümmt hockte er da und umklammerte seinen Arm. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Dann hörte er in der plötzlichen Stille den Kies knirschen. Schritte näherten sich.
      Als er den Kopf hob, sah er, daß Adern Kapo sich über ihn beugte, den schmalen Mund zu einem leisen Lächeln

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