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Schluessel zur Hoelle

Schluessel zur Hoelle

Titel: Schluessel zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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verzogen.

    11

      Regen wehte durch das Fenstergitter. Chavasse richtete sich auf und blickte über die Klostermauer hinweg auf den Fluß. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im linken Arm und sank fluchend nieder.
      Das Geschoß war glatt durchgegangen. Es war eine ungefährliche Fleischwunde, die man bisher nicht behandelt, sondern nur schlampig verbunden hatte. Sie befanden sich in einer Art Lagerraum im zweiten Stock des Hauptgebäudes. In der Ecke lag Liri, eine Decke um die Schultern geschlungen.
      Orsini bückte sich zu ihr nieder, um die Decke glattzustreichen. Er richtete sich auf und runzelte die Stirn. »Ein prächtiges Mädchen. Schrecklich, daß sie in so eine Sache hineingeraten ist.«
      »Ich hab dir doch schon gesagt, daß ich sie davon abbringen wollte, mitzukommen.« Chavasse ging zur Tür und starrte durch das Gitter. »Mein Gott, was für ein Idiot bin ich gewesen. Wie konnte ich mich so hinters Licht führen lassen.«
      »Francesca?« Orsini schüttelte den Kopf. »Ich kann es einfach nicht glauben.«
      »Sie hat uns die Tür aufsprengen lassen, obwohl sie ganz genau wußte, daß die Madonna nicht in der vorderen Kajüte war. Genügt dir das nicht?« Er trat wütend mit dem Fuß nach einer Kiste. »Diese falsche kleine Hexe. Denk doch an den Überfall auf sie vor dem Tabu. Sie haben bestimmt darauf gewartet, daß ich auftauche. Das Ganze war eigens für mich inszeniert.«
      »Aber wozu?« fragte Orsini. »Ich sehe keinen Sinn darin. Und was ist mit der Madonna geschehen?«
    »Das möchte ich selbst gern wissen. Dieser Teil der Geschichte stimmte. Pater Schedu hat es bestätigt. Ich bin nur froh, daß sie ihn nicht auch geschnappt haben.«
      Ein Schlüssel drehte sich im Schloß. Die Tür ging auf, und Taschko trat mit zwei Soldaten ein. Liri fuhr aus dem Schlaf hoch und sprang auf. Taschko sah sie lächelnd an.
    »Du kommst später dran.«
      Sie spuckte ihm ins Gesicht. Seine Hand zuckte blitzschnell vor und packte sie an der Schulter. Als Orsini und Chavasse sich auf ihn stürzen wollten, hoben die beiden Soldaten drohend ihre Maschinenpistolen.
      Mit ausdrucksloser Miene bohrte Taschko seinen Daumen in ihre Schulter und drückte einen Nerv gegen einen Knochen. Liri schrie laut auf und sank stöhnend zu Boden. Er wandte sich, seine Lederhandschuhe glattstreichend, zu Chavasse.
      »Karate, mein Freund. Schon mal davon gehört? Sie hatten Glück mit dieser Wodkaflasche. Das nächstemal werde ich Glück haben – verlassen Sie sich drauf.«
      Er nickte, und der eine Soldat packte Chavasse an der Schulter und zerrte ihn hinaus. Er sah noch, wie Orsini neben dem Mädchen niederkniete; dann fiel die Tür ins Schloß.
      Sie führten ihn durch einen mit Fliesen belegten Gang und dann eine schmale gewundene Treppe hinauf. Oben öffnete Taschko eine Tür, und sie traten in ein behaglich eingerichtetes Büro.
      Hinter einem Schreibtisch saß Adern Kapo und las ein Schriftstück. Er blickte auf, und ein Lächeln huschte über seine Züge. »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, Sie wiederzusehen. Seit dem kleinen Zwischenfall vergangene Woche in Tirana sind wir ununterbrochen hinter Ihnen her.«
    »Die Sigurmi?«
      Kapo nickte. »Meine italienische Fassade ist nur eine der zahlreichen Seiten meiner Persönlichkeit. Das haben Sie sicherlich bereits bemerkt.«
    »O ja, allerdings«, sagte Chavasse. »Aber dürfte ich Ihnen ein paar Fragen stellen? Es steckt rein sportliches Interesse dahinter, wissen Sie.«
      »Bitte, fragen Sie nur«, sagte Kapo freundlich. »Vermutlich treibt Sie die englische Seite Ihres Wesens dazu?«
      »Was war mit der Sache in Matano? War das alles nur Theater? Gab es gar keinen Ramiz und keinen Marco Minetti?«
      »Ramiz war bloß eine Blutpfütze auf dem Boden und ein ansehnliches Geldgeschenk an eine junge Dame, die im Zimmer gegenüber wohnte. Minetti war ein Fantasieprodukt.«
      »Deshalb wollte Francesca also nicht, daß ich die S2Zentrale in Rom von der Sache unterrichtete?«
      Kapo nickte. »Die Geschichte selbst stimmte. Ein etwas überspannter, junger Italiener namens Carbeggio versuchte die Statue zu entführen und wurde dabei erschossen.«
    »Und wo ist die Statue?«
    »Wir haben sie sofort aus dem Wrack herausgeholt.«
      Er nickte Taschko zu, und dieser ging zu einem Schrank und nahm ein unförmiges Bündel heraus. Er öffnete es, zog aus einer grauen Decke die Statue hervor

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