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Schluessel zur Hoelle

Schluessel zur Hoelle

Titel: Schluessel zur Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Beckens.
    »Diesmal hilft Ihnen nichts, mein Freund.«
      Erst jetzt ging Chavasse ein Licht auf: Dieser Mann war so eitel und so stolz auf seine brutale Kraft, daß er es nicht ertragen konnte, von jemandem geschlagen zu werden. Er wich ein paar Schritte zurück, als sei er von panischer Angst ergriffen. Wenn Taschko glaubte, daß er ihn leicht erledigen konnte, dann würde er vielleicht einen Fehler begehen.
      Der Albaner kam, beide Hände in die Hüften gestemmt, auf ihn zu. Er lachte diabolisch, und im gleichen Moment versetzte, er Chavasse einen fürchterlichen Umkehrschlag, einen KarateGrundschlag, der einen Uneingeweihten völlig unvorbereitet trifft, weil er mit der Hand geführt wird, die sich auf der abgewandten Körperseite befindet.
      Chavasse kreuzte die Hände über dem Kopf zur X-Sperre, dem berühmten Juji-uke, und antwortete mit einem Ellbogenschlag, der Taschko mitten auf den Mund traf und seine Zähne wie morsches Holz zersplitterte.

    Der Albaner taumelte zurück. Blut quoll zwischen seinen aufgeplatzten Lippen hervor. Chavasse grinste. »Ein Gjakuzuki, und noch dazu ein schlechter. Ist das alles, was Sie können?«
      Taschko sah ihn haßerfüllt an. Er nahm sofort die Verteidigungsstellung ein, und Chavasse ging, den rechten Arm vorgestreckt, mit dem linken seinen Körper deckend, auf ihn zu. Sie umkreisten einander langsam, bis Taschko wieder angriff.
    Er stieß mit der Kante des Handballens nach dem Gesicht seines Gegners, und als Chavasse den Schlag abwehrte, zielte er blitzschnell nach seinem Magen. Chavasse drehte sich zur Seite und boxte Taschko in die Leistengegend. Der Albaner stürzte vornüber, und Chavasse rammte ihm, alle Vorsicht außer acht lassend, sein Knie ins Gesicht.
      Die Lichter schienen plötzlich ganz weit weg… es brauste in seinen Ohren… irgendwoher glaubte er die monotone, leiernde Stimme des Professors zu hören: Geschicklichkeit – Geschicklichkeit und Intelligenz sind stärker als brutale Kraft.
      Er riß sich zusammen und spuckte mitten in das große stinkende Gesicht seines Gegners. Taschko zuckte instinktiv zurück. Chavasse machte seine Finger steif und stieß sie gegen seine Kehle. Taschko brüllte auf und ließ ihn los.
      Chavasse rollte sich ein paarmal herum, sprang auf und erwartete den Hünen, der sich, alle Vorsicht vergessend, mit ausgestreckten Händen auf ihn stürzte. Er duckte sich und schlug Taschko mit der Faust in den Bauch. Als er zusammensank, rammte ihm Chavasse sein Knie ins Gesicht.
      Taschko stand schwankend, mit blutüberströmtem Gesicht am Rand des Beckens. Chavasse machte einen Luftsprung und versetzte ihm einen Fußtritt, den vernichtenden Maetobigeri, ins Gesicht, so daß der Albaner rücklings ins Wasser stürzte.
      Chavasse sprang ihm nach und tauchte rasch auf. Taschko, der etwa sechs Meter weit weg war, schwamm hastig zur Mitte des Beckens, wo am Grund die Mauser lag. Chavasse war mit ein paar raschen Stößen bei ihm. Er packte ihn von hinten, schob seine Arme unter Taschkos Achseln durch, verschränkte sie in seinem Nacken und drückte zu. Taschko brüllte laut auf. Sein Kopf sank ins Wasser. Er wand sich und zappelte und schlug mit den Händen auf das Wasser ein. Doch Chavasse hielt ihn mit eisernem Griff umklammert. Das Ende kam mit überraschender Schnelligkeit. Taschko erschlaffte plötzlich, und als Chavasse ihn losließ, sank er auf den Grund des Beckens.
    Chavasse holte tief Luft und tauchte nach der Mauser. Drei Meter davon lagen die Schlüssel. Er mußte Taschko wegstoßen, um sie nehmen zu können. Die Augen des Albaners starrten ins Leere, und in braunen Fäden sickerte Blut aus seinem zerschlagenen Mund. Chavasse wandte sich angewidert ab und schwamm zum Rand des Beckens.
      Etwa fünf Minuten saß er da und rang mühsam nach Luft. Als er sich besser fühlte, stand er auf und stieg die Treppe hinauf. Er mußte vier Schlüssel ausprobieren, bis er den richtigen fand. Er öffnete die Tür und warf noch einen letzten Blick auf Taschko, der durch das Wasser zu ihm emporstarrte. Dann knipste er das Licht aus, schloß die Tür und versperrte sie.
      Die Gänge waren still und leer, und er traf auf dem Rückweg keinen Menschen. Vor dem Lagerraum lag immer noch der Stuhl, auf dem der Posten eingeschlafen war. Er hob ihn auf, steckte die Mauser in die Tasche und begann die Schlüssel auszuprobieren.
      Während er einen nach dem anderen ins Schloß steckte, trat Giulio Orsini ans Gitter. Er

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