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Schlüsselherz (German Edition)

Schlüsselherz (German Edition)

Titel: Schlüsselherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liv Abigail
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„Ich schulde ihr etwas. Nun haben sich die Zeiten g e ändert und es ist eine Selbstverständlichkeit für mich, sie finanziell sowie mit meiner Tatkraft zu unterstützen, wenn sie meine Hilfe braucht. Ich habe also versucht, für sie eine Puppe zu kaufen, und ja, ich habe ihr auch mehrmals Geld für Modernisierungsarbeiten in ihrem Theater geliehen und jüngst erst für eine Forschung, die die Farbe Blau betrifft. Sie zahlt mir einen großzügigen Zinssatz, der vollumfänglich in die von mir gegründete Londoner Straßenkatze n hilfe fließt.“ Er fing Beazeleys Blick auf und antwortete, ehe der a n dere fragen konnte: „Entführt habe ich nichts und niemanden und davon weiß ich auch nichts.“
    Aus den Schultern des Püppchens wich die Spannung. Sie hatte sichtlich darauf gesetzt, dass er ihr helfen konnte, und nun fühlte er sich, als hätte er ihr eine Stütze aus Hoffnung weggetreten. „Es tut mir wirklich leid.“
    „ Dann gehen wir nun besser“, sagte Beazeley. Auch er wirkte b e klommen. Seine Püppi so enttäuscht zu erleben, frustrierte ihn sich t lich.
    Die Puppe bedankte sich und wandte sich der Tür zum Flur zu. Dann hielt sie inne. „Eine Frage habe ich noch. Sie haben heute mit Mrs Macallistor gestritten. Verraten Sie mir den Grund?“
    Dass sie davon wusste, verwirrte Nathaniel, er musste sich Mühe geben, es zu überspielen. Da er nicht wusste, wovon diese beiden sonst noch Wind bekommen hatten, beschloss er, ausnahmsweise einmal bei der Wahrheit zu bleiben. „Sie hat meine finanziellen Z u wendungen für etwas verwendet, das mit mir nicht abgesprochen war.“
    Beazeley verschränkte die Arme und wirkte von einem auf den a n deren Moment bedrohlicher als während ihrer Prügelei. „Saphira“, sagte er leise.
    So viel wussten sie also. Hatte er es doch geahnt.
    „ So ist es. Der Umgang mit ihr behagte mir nicht, aber sie weigerte sich, daran etwas zu ändern.“
    Beazeley knurrte etwas Unverständliches.
    „ Tut mir leid, Sissy. Ich hätte Ihnen wirklich gern geholfen.“
    „ Cera“, verbesserte Beazeley.
    Besagte Cera zuckte mit den Schultern, lächelte dankbar und ging in den Flur. Nur, um ein weiteres Mal stehen zu bleiben, als sie die Haustür schon erreicht hatte. „Eine letzte Frage, wenn Sie erlauben, Mr Charles.“ Sie legte die Handfläche gegen den Türrahmen und irgendetwas in der Art, wie sie das tat, flüsterte ihm, dass die Befr a gung jetzt erst interessant wurde. Interessant für die anderen.
    „ Nathaniel“, sagte er. „Nennen Sie mich doch bitte Nathaniel.“
    Sie wandte sich um. „Nur, wenn Sie sich meinen Namen merken. Cera.“
    „ Ich werde ihn nie wieder vergessen.“ Er war sicher, nicht zu übe r treiben. „Sie haben mein Wort.“
    Ihr Lächeln bekam etwas Diebisches. Dann fragte Sie gerade he r aus, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt: „Entsprechen die Gerüchte, Sie würden über das Dritte Auge verfügen, der Wah r heit?“
    Nathaniel war einen Moment lang zu baff, um seinen Unterkiefer am Herunterklappen zu hindern. Beazeley verschluckte sich und hu s tete.
    „ Wo… woher wissen Sie das?“
    Sie nickte, da sie ihre Antwort erhalten hatte. „Sie haben es im KSS selbst hinterlassen, vor Jahren einmal, auf einer Plattform, auf der Künstler besondere Dienste anbieten.“
    Oh, er war ein solcher Idiot. Er hatte damit angeben und ein Skandälchen verursachen wollen. Schlecht fürs Ansehen, hervorr a gend fürs Geschäft. Aber waren diese Informationen und die ganze dubiose Seite nicht später gelöscht worden? Er hatte es völlig verge s sen.
    „ Sie haben tief gegraben, Cera.“
    Ihre Augen blitzten. Er hatte ihr ein Kompliment gemacht und es nicht einmal bemerkt.
    „ Warten Sie! War die Fotografie etwa auch noch zu finden? Die, auf der ich …?“
    „ Mr Charles, Sie kennen doch sicher das Sprichwort: Einmal nackt im KSS – immer nackt im KSS.“
    „ Beim Achselhaar der Königin!“ Nathaniel waren wirklich nicht viele Dinge peinlich – aber das schon.
    „ Nehmen wir einmal an“, überlegte Cera laut, „die Angabe wäre wahr und keine Hochstapelei. Dann können Sie mir ja vielleicht doch noch helfen.“
    „ In welcher Form?“, fragte er, aber seine Worte klangen plötzlich hohl in seinen eigenen Ohren. Er konnte sich denken, was sie plante, und es bereitete ihm jäh eine solche Furcht, dass sich alle Härchen an seinem Körper aufrichteten, als wollten sie sich aus seiner Haut ziehen und davonlaufen.
    „ Sie können sehen,

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