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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gerichtet.
    »Er lebt noch …«, stammelte Volbert. »Mein Gott, er atmet doch noch! Man muß einen Arzt holen … oder willst du zum Mörder werden?«
    Volbert begriff noch nichts. Er hielt sich an der Wand fest, als sei die Tapete eine Eisenstange, die man umfassen könne. Vier Schritte von ihm entfernt stand das Telefon auf einem Tischchen aus bemaltem Holz. Italienische Arbeit. Nachgemachtes Rokoko. Nur vier Schritte bis zum Leben.
    »Du bleibst stehen!« Die Stimme Ostras war kalt. Seine Pistole blieb auf Volbert gerichtet. Dann wandte er sich Rita Camargo zu, die noch immer neben Bruckmayer kniete und seinen Kopf streichelte. »Laß ihn los!«
    »Nein!« schrie sie wild. »Nein! Nein!«
    »Steh auf!« Die Pistole schwenkte herum. Volbert schielte zum Telefon. Er war nie ein Held gewesen, aber jetzt hatte er das wahnsinnige Gefühl, etwas tun zu müssen. Ostra schien diesen inneren Kampf zu bemerken. »Laß dich nicht verleiten, zum Telefon zu greifen, lieber Friedrich …«, sagte er spöttisch. »So schnell, wie ich schieße, bekommst du keine Verbindung.« Er sah wieder zu Rita: »Los, steh auf.«
    Rita starrte in die runde, kleine, schwarze Pistolenmündung. Wer Ostra kannte, wußte, daß dies kein Bluff mehr war. Der Finger lag gekrümmt am Abzug.
    Vorsichtig ließ Rita den Kopf Bruckmayers auf den Teppich gleiten und erhob sich. Ihre schwarzen Augen funkelten voll Haß.
    »Geh zur Bar!« kommandierte Ostra hart.
    »Warum –«
    »Geh!« Es war ein Befehl wie ein Peitschenschlag. Rita wich zurück, bis sie an die Barhocker stieß. Mit einem bösen Lächeln, das seinem Gesicht einen fremden, satanischen Ausdruck gab, verfolgte Ostra ihren Rückzug von dem Schwerverwundeten. »Du liebst ihn also?« fragte er.
    »Ja.« Rita warf die schwarzen Haare mit einem wilden Ruck über die Schultern. »Ich liebe ihn! Und ich werde bei ihm bleiben.«
    »Das wäre schade.« Ostra sah auf den langhingestreckten Bruckmayer. Er mußte kurz daran denken, wie sie sich kennengelernt hatten, damals in Polen. Und daß sie sich einmal Freunde genannt hatten. Was war davon übriggeblieben? Ein eiskalter Selbsterhaltungstrieb. Ein Mord. Das Leben ist seltsam, dachte Ostra. Es zwingt uns zu nie geahnten Taten. Mit einem Ruck wandte er sich wieder Rita zu: »Übermorgen fliegen wir nach Panama!«
    »Nie! Ich bleibe bei Herbert.« Rita Camargo wollte wieder zurück zu Bruckmayer laufen, aber Ostra hob drohend die Pistole.
    »Das wäre ein falscher Weg, Püppchen. Dazu bist du noch zu jung und zu schön.« Ostras Stimme war von grauenhafter Gleichgültigkeit. Er dozierte die Worte fast. »Solange dein Fleisch fest und deine Haut glatt sind, hast du andere Aufgaben zu erfüllen.«
    »Ich hasse dich!« schrie Rita und ballte die Fäuste.
    »Welch eine vergeudete Leidenschaft.«
    Ganz langsam, als vollziehe er einen weihevollen Akt, trat er an Bruckmayer heran. Er bückte sich und drehte den Ohnmächtigen auf den Bauch. Dann zog er ihm den Jackenkragen etwas herunter und stellte sich breitbeinig über den ausgestreckten Körper.
    »Peter!« stammelte Volbert heiser. Nun war er es, der zuerst begriff. »Um Gottes Barmherzigkeit willen … bitte nicht!« Die Augen quollen ihm fast aus dem Kopf. Schweiß rann ihm in den halboffenen Mund, in dem ein Entsetzensschrei vor Grauen erfror. Als Ostra die Pistole hob, fiel Volbert ächzend auf die Knie, drückte das Gesicht gegen die Wand und heulte auf.
    An der Bar ergriff Rita in höchster Not eine Flasche und schleuderte sie gegen Ostra. Sie flog an ihm vorbei und zerschellte an der Wand. Klebrig floß der Likör auf den Boden. Roter Likör. Kirsch. Es sah wie dickes Blut aus.
    Ruhig beugte sich Ostra etwas vor und hielt die Pistole fünfzig Zentimeter über den Nacken Bruckmayers. Noch ehe Rita Camargo grell aufschreien konnte, drückte er ab. Die Hand zuckte beim Rückschlag hoch, durch den Körper Bruckmayers lief ein Rucken, die Gestalt streckte sich vollends. Dort, wo der Kopf in den Nacken übergeht, floß aus einer runden Öffnung Blut und Hirnmasse.
    Ostra trat zurück und steckte die Pistole ein. An der Bar lehnte Rita. Ihr Gesicht war verzerrt. Volbert kniete noch an der Wand und weinte laut. Ein Häufchen Elend.
    »Das ist das beste Mittel, um Ruhe zu haben«, sagte Ostra kalt. »Ein Genickschuß ist immer etwas Endgültiges.« Er sah auf den blutenden Nacken Bruckmayers. »Ich habe es tatsächlich noch nicht verlernt. Sieh dir das an, Rita. Genau nach Vorschrift. Schräg nach oben ins

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