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Schluß mit cool (German Edition)

Schluß mit cool (German Edition)

Titel: Schluß mit cool (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.C Boyle
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letzten verebbenden Lachens hinein, »hoffentlich verstehst du meine Frage nicht falsch, aber was hat es eigentlich mit eurem Schwarzweiß-Ding auf sich – ich meine, soll das irgendein politisches Statement sein? Geht’s da um Stilfragen? Oder steckt was Religiöses dahinter?«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und bemühte sich, ihr Lächeln zu bewahren. Der Hund schlief in einer Ecke, so schäbig und formlos wie ein alter Alpakamantel, der vom Bügel gerutscht war. Er stieß einen langen, gedehnten Seufzer aus, hob kurz den Kopf und ließ ihn gleich wieder sinken. »Ach, ich weiß nicht«, sagte Caitlin, »das ist eine lange Geschichte...«
    Wie aufs Stichwort tauchte in diesem Moment Moira auf. Sie trug einen weißen Hosenanzug aus Gaze, der aussah, als hätte sie ihn bei einem Imkerkongreß aufgetrieben, und sie zögerte kurz in der Küchentür, als sie mich dort mit ihrer Schwester vor einem großen schwarzen Bier sitzen sah, doch das Zögern dauerte nur einen Sekundenbruchteil. »Oh, Vincent!« sagte sie noch gouvernantenhafter als sonst. »Was für eine nette Überraschung.«
    Am nächsten Morgen um acht erschien Walt Tremaine mit sieben schwarzen Arbeitern in weißen Jeans, schwarzen T-Shirts und weißen Mützen sowie genügend schwerem Gerät, um sämtliche Bäume in einem Kilometer Umkreis noch vor dem Essen umzulegen. »Na, wie geht’s uns denn heute, Mr. Vincent Larry?« begrüßte er mich. »Oder doch lieber Larry Vincent?«
    Ich blies den Dampf von einem McDonald’s-Kaffee und dirigierte meine Zunge um die Überreste eines Egg McMuffin. »Nennen Sie mich einfach Larry«, sagte ich. »Sie ist unmöglich«, fügte ich erläuternd hinzu. »Moira, die ältere, ich meine, die ist... na, da brauche Ihnen ja nichts zu sagen – sicher können Sie Ihre eigenen Schlüsse ziehen.«
    Walt Tremaine stellte sich breitbeinig auf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Also, ich weiß nicht«, sagte er und wurde richtig philosophisch, während sein Team mit Seilen, Kettensägen, Laubkehrmaschinen und Astabschneidern an uns vorbeizog. »Manchmal wünschte ich mir auch etwas mehr Einfachheit im Leben, wenn Sie wissen, was ich meine. Den halben Tag hocke ich auf den Bäumen, die Haare voller Sägespäne, und wenn ich zu meiner Frau nach Hause komme, soll ich noch den Rasen mähen und die Heckenschere rausholen.« Er blickte auf seine Füße und dann über den Rasen hinweg. »Scheiße, eigentlich würde ich meinen Garten auch gern asphaltieren.«
    Ich wollte gerade sagen, ich verstünde gut, was er meinte, weil man so etwas in derartigen Situationen eben sagt, aber das hätte Zustimmung bedeutet, und ich stimmte dem nicht zu, absolut nicht. Daher zuckte ich nur unverbindlich die Achseln und sah zu, wie Walt Tremaines Blicke seine Kletterjungs in die größte, älteste und ehrwürdigste Eiche des Gartens verfolgten.
    Später, als der Baum zerlegt war und ich zusammen mit einem Typen, den ich für diesen Tag angeheuert hatte, den Rasen umgepflügt und die verwelkenden Soden zu drei gewaltigen heuschoberhohen Haufen zusammengerecht hatte, erschien Moira in ihrer ganzen Bienenzüchterpracht mit einem Krug Milch und einem Tablett Schoko-Sahne-Kekse. Es war vier Uhr nachmittags, der Garten war nur noch blanke Erde, und in der Luft lag das Heulen von Walt Tremaines Shredder, in den seine Leute die Überreste des großen Eichbaums stopften. Die beiden kleineren, aber nicht minder eindrucksvollen Eichen waren bereits geköpft worden, bevor es ans Fällen ging, und der Teebaum hatte schon sämtliche Äste verloren. Alles in allem sah es aus, als hätte in den Garten eine Bombe eingeschlagen, während das Haus (weiß natürlich, mit noch weißeren Zierkanten und einem pechschwarzen Dach) wundersamerweise verschont geblieben war. Ich beobachtete Moira, die unter den verdutzten und verschwitzten Männern von Walt Tremaines Team herumging, um Milch einzuschenken und Kekse anzubieten.
    Als sie zu mir und Greg kam (schwarze Jeans, weiße T-Shirts, schwarze Mützen, weiße Haut), ließ sie ihr Lächeln ein paarmal behutsam um ihre Mundwinkel flattern, ehe es sich festsetzte. Wir gönnten uns gerade ein schwerverdientes Päuschen, lagen gemütlich ausgestreckt auf dem letzten bedrängten Rasenflecken und versuchten, wieder Kräfte zu sammeln, um die Unmengen von vergilbenden Soden auf die Ladefläche meines Pickups zu hieven. Wir hatten den ganzen Nachmittag hindurch voll rangeklotzt, derart gefangen im Rhythmus der

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