Schluss mit dem ewigen Aufschieben
zweitwichtigste Vorhaben,
nachdem
Sie mit Ihrem prioritären Projekt fertig geworden sind.
|254| Sie machen sich das Leben wesentlich leichter, wenn Sie den Eindruck gar nicht erst entstehen lassen, lediglich die trostlose
Fronarbeit der nächsten Zeit zu planen. Um dies zu vermeiden, ist es sinnvoll, in den vor Ihnen liegenden Wochenplan als Erstes
die Zeiten einzutragen, in denen Sie
nicht
arbeiten werden. Beginnen Sie also mit der Planung von Vergnügungen und Freuden!
Egal, wie sehr Sie unter Termin- und Zeitdruck stehen: Als Mensch müssen Sie auch Zeit zum Spielen haben. Sie brauchen es,
sich sportlich zu betätigen, spazieren zu gehen oder sich auf andere Art zu vergnügen. Wenn Sie darauf verzichten und 20 Stunden
am Tag arbeiten, um nur vier Stunden zu schlafen, dann werden Sie es vielleicht unter besonderen Umständen schaffen, eine
Deadline doch noch einzuhalten. Aber erinnern Sie sich: Wenn Sie das Aufschieben wirklich überwinden wollen, kommt es nicht
auf heroische Nachtschichten an, sondern darauf, neue und geeignetere Einstellungen aufzubauen. Zu denen gehört es, sich nicht
als Arbeitstier einem frühen Herztod entgegenzuprügeln, sondern das Leben zu genießen und Ihren Bedürfnissen so weit wie möglich
Rechnung zu tragen. Sich in freier Zeit mit selbst gewählten Dingen zu beschäftigen, ist ein wesentlicher Teil Ihrer Lebensqualität.
Bewährt haben sich die folgenden Grundsätze von Zeitplanung als Grundlage des Zeitmanagements:
Planen Sie nicht mehr als 20 Stunden/Woche Arbeit an Ihrem Projekt ein.
Planen Sie nicht mehr als fünf Stunden täglicher Arbeit an Ihrem Vorhaben. Hören Sie dann auch wirklich auf. Hören Sie auch
dann auf, wenn alles gerade gut läuft. Auf die Weise fällt Ihnen am nächsten Tag der Einstieg leichter. Wenn Sie hingegen
bis zur Erschöpfung arbeiten, leidet die Qualität Ihrer Ergebnisse, Sie sind schließlich unzufrieden und der Beginn am nächsten
Tag stünde unter einem schlechten Vorzeichen.
Planen Sie täglich mindestens eine Stunde Freizeit für Sport, Vergnügungen und Erholung ein.
Planen Sie wenigstens einen freien Tag in der Woche ein.
Planen Sie Arbeitseinheiten von 45 Minuten Dauer, nach denen Sie eine Viertelstunde Pause haben. Legen Sie auch fest, was
Sie in den Pausen tun werden.
Planen Sie für den Arbeitsteil Ihres täglichen Planes eine Einheit von 30 Minuten
Qualitätsarbeit
ein. Das sollte die Arbeit sein, |255| bei der Sie sich wirklich besondere Mühe geben. Legen Sie ein Kriterium für Qualität fest, bei dessen Erreichen Sie zufrieden
sein werden.
Entdramatisieren Sie den Anfang: Beginnen Sie mit Ihrem Vorhaben zum festgelegten Zeitpunkt, ohne dass vorher besondere Voraussetzungen
an Lust, guter Laune oder Schaffenskraft erfüllt sein müssen.
Verschwenden Sie keine Energien: Arbeiten Sie nicht, wenn Sie sich krank oder übermüdet fühlen.
Planen Sie elastisch: Sorgen Sie dafür, dass Sie bei längerfristigen Projekten immer noch eine Woche oder jedenfalls ein paar
Tage Pufferzeit haben. Auf die Weise vermeiden Sie es, in Panik zu geraten, wenn Sie einmal nicht das vorgesehene Pensum schaffen,
weil Sie beispielsweise durch eine lästige Erkältung lahmgelegt waren.
Planen Sie am Ende der Woche Zeit ein, um über die Eintragungen in Ihrem Veränderungsjournal nachzudenken oder Ihren Plan
zu überarbeiten. Ihre störenden Einfälle haben Sie auf später vertröstet. Wichtig ist, dass Sie sich ihnen dann auch wirklich
widmen. Wenn Sie feststellen, dass ein Impuls, der Sie während der Arbeit als brandeilig heimsuchte, aus der Distanz einiger
Tage kaum noch eines Gedankens wert ist, umso besser. Aber wenn Sie sich Ihre Aufzeichnungen nicht noch einmal vorgenommen
hätten, wäre Ihnen das nie aufgefallen. Bedenken Sie außerdem, dass Ihr Plan nicht ein für alle Mal festliegt, sondern ein
Versuch ist. Je mehr Sie ihn verbessern, desto mehr wird der Plan Ihnen zugute kommen. Und schließlich:
Murphy’s law
gilt auch für Ihren Plan. Richten Sie sich darauf ein, dass Sie nicht immer so vorankommen, wie Sie es eingeplant haben. Auch
zur Analyse solcher Schwierigkeiten brauchen Sie Zeit, die Sie reservieren sollten.
Häufig ist der Anfang das Schwierigste. Sie müssen Ihr persönliches Trägheitsmoment überwinden, bevor Schwung in Ihre Unternehmung
kommt. Sie können es mit der literarisch-philosophischen Methode versuchen, von der Proust spricht:
»Die glücklichen Jahre sind die verlorenen, man
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