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Schluss mit Reizdarm

Schluss mit Reizdarm

Titel: Schluss mit Reizdarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trias
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größeren Mengen Fruchtzucker. Das Fachwort für Fruchtzucker ist Fruktose. Das Phänomen wird als Fruktosemalabsorption bzw. intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet und kommt beim Reizdarm häufiger vor.
    Wichtig
    Nicht verwechseln mit der hereditären Fruktoseintoleranz
    Lassen Sie sich nicht verunsichern, die Fruktosemalabsorption ist nicht mit der hereditären Fruktoseintoleranz (hereditär = vererbt) zu verwechseln. Letztere kommt sehr selten vor und tritt bereits im Säuglingsalter auf. Wer betroffen ist, muss eine strikt fruktosefreie Diät einhalten, da es sonst zu Leber- und Nierenschäden kommt. Lassen Sie sich also nicht verrückt machen. Sie dürfen weiterhin Obst essen und Säfte trinken!
    Eine mögliche Erklärung für die Entwicklung einer Fruktosemalabsorption ist, dass heute in wesentlich größeren Mengenisolierter Zucker und auch Fruchtzucker als noch vor 50 Jahren gegessen wird. Durch eine Störung des Transportsystems GLUT-5 bleibt ein Teil der Fruktose im Darm und wird später im Dickdarm mithilfe von Bakterien zu Gasen und kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Die Folge: Blähungen, Darmgeräusche, Durchfall und kolikartige Schmerzen.
    Ist eine Fruktosemalabsorption bei Ihnen diagnostiziert worden, müssen Sie nicht gänzlich auf Fruktose verzichten. Eine extrem fruktosearme oder gar fruktosefreie Kost ist gar nicht nötig, doch behalten Sie trotzdem den Fruktosegehalt von Lebensmittel im Auge.
    Wie viel Fruktose Sie vertragen, kann Ihnen leider niemand vorhersagen. Jeder muss dies für sich selbst herausbekommen.
    Viele Patienten fragen, wie viel Fruktose aus Lebensmitteln bei einer Fruktosemalabsorption verträglich ist. Die Antwort ist im ersten Moment unbefriedigend: Es gibt keine allgemeingültigen Grenzwerte für Fruktose bei einer Fruktosemalabsorption. Die Fruktoseverträglichkeit ist von Person zu Person verschieden.
Wie viel Fruktose steckt in …
Nicht jede Obstsorte enthält gleich viel Fruktose
30 g Fruktose/100 g
Trockenobst: Rosine, Pflaume, Dattel, Feige, Apfelringe, Bananenchips usw.
> 4 g Fruktose/100 g
Stachelbeere, Heidelbeere, Süßkirsche, Sauerkirsche, Weintraube, Kiwi, Apfel, Birne
> 3 g Fruktose/100 g
Banane, Johannisbeere
> 2 g Fruktose/100 g
Erdbeere, Himbeere, Pflaume, Ananas, Melone, Orange, Grapefruit
> 1 g Fruktose/100 g
Nektarine, Pfirsich, Mandarine, Brombeere
Tabelle 9: Nicht jede Gemüsesorte enthält gleich viel Fruktose
> 3 g Fruktose/100g
rote Paprika
> 2 g Fruktose/100 g
Bohne
> 1 g Fruktose/100 g
Weißkohl, Rotkohl, Möhre, Kürbis, Spargel, Kohlrabi, Fenchel, Lauch, Tomate, grüne Paprika, Aubergine, Zwiebel
0,5 g Fruktose/100 g
Gurke, Kopfsalat, Eisbergsalat, Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Zucchini
Tabelle 10: Andere Fruktosefallen
Honig und Co.
Honig, Birnen- und Apfeldicksaft, Ahornsirup (30 g bis 50 g Fruktose/100 g)
Spirituosen
lieblicher Wein und Sekt
Getränke
Fruchtsaft, Furchtnektar, Smoothies, Eistee. Softdrinks enthalten oft Fruktosesirup – achten Sie aufs Etikett!
    Da Essen immer etwas sehr Persönliches ist, lautet unser Vorschlag, dass Sie sich die Liste der Lebensmittel zuerst einmal anschauen und für sich herauskriegen, was bei Ihnen der oder die Übeltäter sein könnten. Für manche ist das ganz einfach: Sie berichten, dass sie beispielsweise jeden Tag mindestens drei Äpfel essen. Eine andere Patientin war ganz erleichtert, als sie auf den hohen Fruktosegehalt von Trockenobst aufmerksam gemacht wurde. Sie aß anstelle von Süßem täglich zwischen einer und einer halben Tüte Trockenobst. Auf die Idee, dass so ein gesundes Lebensmittel krank machen könnte, wäre sie im Leben nie gekommen. Die Lösung, auf Trockenobst zu verzichten, löste ihr Problem sehr schnell.
    Indem Sie erst einmal eine Weile auf Obst verzichten, können Sie anschließend genauer feststellen, welche Mengen für Sie okay sind.
    Die meisten essen hingegen in überschaubaren und gesunden Mengen Obst und Gemüse und trinken auch nicht große Mengen Saft. Wenn Sie können, verzichten Sie auf alles aus der Übersichtsliste – mit Ausnahme von Gemüse. Und wenn nach zwei bis vier Wochen die Symptome abgeklungen sind, fangen Sie langsam mit den fruktoseärmeren Obstsorten an. Viele stellen dann fest, dass sie eigentlich ohne Probleme ein Stück Obst am Tag essen können. Oft berichten Patienten darüber, dass sieauf nüchternen Magen und morgens keine Säfte und Obst vertragen, doch sonst über den Tag verteilt durchaus ein Glas Saft und einen Apfel

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