Schluss mit Reizdarm
abklären lassen, ob er an einer Zöliakie leidet. Dies ist eine eigenständige Erkrankung. Sie müssten dann auf glutenfreie Lebensmittel umsteigen, denn der Darm reagiert auf das Klebereiweiß Gluten. Wer eine nicht eindeutig zu bestimmende Glutenunverträglichkeit hat, kann mit einer glutenfreien und oft auch schon mit einer glutenarmen Ernährung die Symptome bessern. Zu den glutenhaltigen Getreidesorten zählen:
Weizen
Dinkel
Roggen
Gerste
Grünkern
Hafer
Lebensmittel, die aus glutenhaltigen Getreidesorten hergestellt werden:
Mehl, Grieß, Couscous, Graupen
Getreideflocken, Kleie
Getreidekeime
Getreidestärke
Nudeln
Brot, Brötchen, Zwieback
Kuchen, Torten, Kekse
Malzkaffee
Bier
Malzbonbons, Riegel mit Waffeln oder Keks
Verstecktes Gluten in Fertigprodukten:
als glutenhaltige Zutat (Mehl, Grieß, Getreideprotein, Stärke, Malz, Gewürzmischung)
als glutenhaltiger Zusatzstoff (Träger für Aromen, Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Trennmittel, modifizierte Stärke, Verdickungsmittel und Stabilisatoren)
Glutenfrei und gesund essen ist heute zwar deutlich einfacher geworden, doch lassen Sie sich helfen, wenn bei Ihnen eine Zöliakie diagnostiziert wurde.
Für glutenhaltige Produkte gibt es heute eine riesige Produktpalette an Lebensmitteln, die alle glutenfrei sind. In der Regel lassen sich diese sich im Reformhaus beziehen, aber auch Drogeriemärkte sind mittlerweile gut bestückt.
Suchen Sie eine Ernährungsberaterin auf, kaufen Sie sich einen speziellen Ratgeber und wenden Sie sich an die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (→ S. 128 ). Sie gibt beispielsweise jährlich ein Buch mit einer umfassenden Aufstellung glutenfreier Produkte heraus.
Warum überhaupt Milch trinken?
Milch, Joghurt, Quark und Käse liefern hochwertiges Eiweiß, B-Vitamine und viel Kalzium: Letzteres sorgt für feste und stabile Knochen. ¼ 1 Milch, 250 g Joghurt oder zwei bis drei Scheiben Käse decken bereits den Kalziumbedarf. Andere Lebensmittel enthalten in zu geringen Mengen Kalzium, um einen Ausgleich bei Verzicht auf Milch und Milchprodukte zu erzielen. Auch wenn wir ausgewachsen sind, ist unser Knochenstoffwechsel aktiv und Kalzium erfüllt weitere wichtige Aufgaben wie z. B. die Weiterleitung wichtiger Biosignale innerhalb des Körpers.
Wichtig für den Diarrhö-Typ
Joghurt und auch probiotische Milchprodukte sind nicht das Allheilmittel bei Durchfall, doch der tägliche Verzehr kann eine darmregulierende Wirkung haben (→ S. 41 ).
Sinnvoll ist der regelmäßige Verzehr von Sauermilchprodukten – es kommt leider nur selten vor, dass sie die Symptome des Reizdarms beheben können.
Sehr fetthaltige Käseprodukte in großen Mengen werden nicht gut vertragen.
Wichtig für den Obstipations-Typ
Ein Joghurt auf nüchternen Magen kann das Problem der Verstopfung lindern.
Extrem fetthaltiger Käse und in größeren Mengen verzehrt, kann die Darmperistaltik reduzieren und so zu Verstopfungen führen. Auf den Genuss von Käsefondue, Gerichten mit viel fetter Käsesauce und Käseplatten sollten Sie daher eventuell verzichten.
Info
Milch können auch Erwachsene verdauen
Immer wieder wird die Frage gestellt, ob Milch nicht nur etwas für Kinder sei. Dabei wird gerne zitiert, dass nur Kälber Kuhmilch trinken und nur sie das für die Verdauung von Milch nötige Enzym Chymosin bilden können. Dieses Enzym zerlegt das Casein, das ein Eiweißbestandteil der Milch ist. Es ist zwar richtig, dass das menschliche Verdauungssystem kein Chymosin produziert, jedoch hat es für Ersatz gesorgt. Es sind ausreichend eiweißspaltende Enzyme wie Pepsin und Peptidasen vorhanden, um das Milcheiweiß in verwertbare Einheiten, die Aminosäuren, aufzuspalten.
Krämpfe und Durchfall nach Milchverzehr?
Für die Mehrzahl der Menschen mit Reizdarm sind Milch und Milchprodukte bekömmliche Lebensmittel, doch bei einigen verstärkt der Genuss von Milch und Milchprodukten allerdings die typischen Reizdarm-Symptome wie Durchfall, Blähungen und Bauchkrämpfe.
Wer unter Laktoseintoleranz leidet, dem fehlt ein milchzuckerspaltendes Enzym, die Laktase.
Etwa 15 Prozent der Deutschen leiden an einer Laktoseintoleranz, bei Reizdarm-Betroffenen kommt eine Laktoseintoleranz noch häufiger vor. Laktose ist die lateinische Bezeichnung für Milchzucker und kommt in nahezu allen Milchprodukten vor. Normalerweise wird Laktose bei der Verdauung im Dünndarm in seine Bestandteile, die Einfachzucker Glukose und Galaktose, gespalten, sodass sie über die Darmwand in die
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