Schluss mit Reizdarm
frittierten und fettigen Speisen. In der Kantine hatte sie sehr oft Gerichte gewählt, bei denen nicht nur das Fleisch frittiert war, sondern auch die Beilagen so richtig schön im Fett schwammen. Am Wochenende, oder gestresst nach dem Tag im Büro, hatte sie sich auch gerne beim Warten auf die S-Bahn ein Schälchen Pommes frites gegönnt.
Diese Essgewohnheiten wurden ihr erst so richtig bewusst, als sie ihre persönliche Unverträglichkeitsliste zusammengestellt hatte. Heute isst sie auch 1- bis 2-mal pro Woche Schnitzel oder Backfisch in der Kantine, jedoch wählt sie Salzkartoffeln und einen knackigen Salat als Beilage. Die Pommes frites gibt es höchstens einmal im Monat, dann in aller Ruhe und als Beilage zu sonst fettarmen Lebensmitteln.
Schritt für Schritt zum Erfolg
Heute kann Frau M. wesentlich besser sagen, worauf ihr Darm gereizt reagiert. Ihre Liste, immer wieder überarbeitet, hängt an ihrem Kühlschrank. Besonders in Zeiten, in denen ihr Magen-Darm-Trakt rebelliert, führt sie noch heute ein Ernährungstagebuch. Frau M. weiß nun, dass sie ihrem Magen-Darm-Trakt sehr viele und fettlastige Lebensmittel auf einmal und insbesondere bei Stress zugemutet hat.
Auf Routine reagieren Magen und Darm immer positiv.
Jetzt beginnt Sie den Tag immer mit einem Müsli. Als Zwischenmahlzeit isst sie nun ein Stück Obst und wählt zwischen Apfel und Birne. Je nach Jahreszeit gibt es auch mal Apfelsinen, Pfirsiche oder Kiwis. Das Mittagessen wählt sie ziemlich frei, natürlich unter Beachtung ihrer Unverträglichkeitsliste. Nachmittags isst sie einen Joghurt und das Abendessen lässt sie jetzt nur noch selten ausfallen. Ihr Leben, sagt sie, sei jetzt nicht nur in puncto Essen ruhiger, sondern auch ganz allgemein weniger hektisch. Denn durch das Tagebuch organisiert sie ihr Essen besser, und das tut ihrem Reizdarm und ihrem Leben gut. Diese Liste hat Frau M. über einen Zeitraum von einem Vierteljahr immer wieder aktualisiert und sie sah nachher so aus:
Persönliche Unverträglichkeitsliste von Frau M. nach einem Vierteljahr
Hülsenfrüchte:
• vertrage rote Linsen und grüne Berglinsen, wenn sie nicht mehr als ¼ des Gerichtes ausmachen
• vertrage blanchierte frische Erbsen in kleinen Mengen
• vertrage blanchierte Erbsenschoten
Frittiertes:
• ein Gericht, das nur aus Frittiertem besteht, vertrage ich nicht
• kann ein frittiertes Schnitzel mit reichlich Salzkartoffeln und Gemüse essen
Getränke mit Kohlensäure:
• auf nüchternen Magen, sehr schnell und sehr kalt getrunken, bekomme ich Probleme
• Mineralwasser mit mittlerem Kohlensäuregehalt vertrage ich gut
Fettes:
• wenn viel Fett drin ist, bekomme ich Bauchschmerzen
Paprikagemüse:
• roh auch nicht in kleinsten Mengen
• gekocht nur in sehr kleinen Mengen in Eintöpfen oder Gulasch
Süßes und Fettes vom Bäcker:
• in Fett Ausgebackenes, wie z. B. Berliner oder Schmalzkränze, führen zu ungangenehmem Druckgefühl
Zwiebeln:
• rote Zwiebeln, Gemüsezwiebeln, Frühlingszwiebeln und Lauch vertrage ich nur in ganz kleinen Mengen im gekochten Zustand
Pommes frites:
• nur in ganz kleinen Mengen und in aller Ruhe an Sonntagen
• nicht in der Pommesbude oder im Schnellrestaurant essen
Bohnenkaffee:
• verträglich nur bei einem gut gefüllten Magen und mit viel Milch
Krautsalat
• nie
Weiter hinzugekommen sind:
• Gurken, roh
• ungeschälte säuerliche Äpfel
• Schnittlauch, insbesondere im Kräuterquark
• Fertiggerichte mit Pilzen
• die erste Mahlzeit darf nur aus zimmerwarmen Lebensmitteln bestehen
• nichts Kaltes direkt aus dem Kühlschrank
Von der Basiskost zur Such- und Aufbaukost
Sie sind ganz verunsichert und denken, es wäre das Beste, gar nichts mehr zu essen? Nur nicht aufgeben! Eine gute Möglichkeit, Ihren Magen-Darm-Trakt wieder ans Essen zu gewöhnen, ist die Basiskost. Sie besteht aus Lebensmitteln, die von allen Menschen gut vertragen werden. Sie schont Ihren Magen-Darm-Traktund Sie können sie über einen Zeitraum von vier Wochen essen, jedoch nicht länger: Als Dauerkostform ist sie ungeeignet, da sie zu einseitig ist.
Zur Basiskost gehören in den ersten 3 Tagen:
Kartoffeln, Reis oder Hirse
Salz und Pfeffer als Gewürze
Sonnenblumenöl, Olivenöl, Rapsöl (maximal 2 bis 3 Esslöffel pro Tag)
Zucker in kleinen Mengen
als Getränk nur Wasser
Die Zubereitung ist sehr einseitig: Es gibt Pellkartoffeln, Kartoffelschnee oder -suppen bzw. Brei in pürierter Form.
Die Basiskost ist eine sichere
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