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Schmeckt's noch?

Schmeckt's noch?

Titel: Schmeckt's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Lampert
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Nährstoffe aus dem Futter, welche wiederum dem Tier bzw. der Mastleistung zur Verfügung stehen.

    Die WHO hat in den letzten Jahren immer wieder Versuche gestartet, um Antibiotika in der Landwirtschaft zu reduzieren. Denn Antibiotika gelangen nicht nur über tierische Produkte in unsere Nahrungskette. Sie gelangen auch durch das Verteilen der Gülle auf die Felder, wo sie von Nutzpflanzen aufgenommen werden und zu einer weiteren Belastung unserer Nahrungsmittel führen. Selbstverständlich entsteht durch das Ausbringen der Gülle auch eine erhebliche Belastung von Gewässern und Grundwasser.
    Studien belegen des Längeren schon, dass die Gülle der Schweine eine beachtliche Menge von Antibiotika enthält. Diese hemmen das Bodenleben, und durch die Nährstoffaufnahme der Pflanzen gelangen sie in Salate und Gemüse und somit wieder zu uns.

    Sie sehen, wir sind ein Teil eines vernetzten Systems, aus dem es kein Entkommen gibt, solange wir essen, atmen und leben! Es gibt viele Auswege aus dieser Art der „Massenproduktion“, die nicht nur ethischer und artgerechter, sondern für den Bauern auch wirtschaftlicher sind.

    Antibiotika, als Leistungsförderer und als Prävention dem Futter beigegeben, führen zu Resistenzproblemen — auch für den Menschen — , da sie multiresistente Bakterien in unseren Lebensmitteln bewirken. Um die 36 Prozent der weltweiten Produktion von Antibiotika werden für die Landwirtschaft aufgewendet. Manche Quellen sprechen sogar von 50 Prozent. Aber auch ein regelmäßiger Antibiotika-Einsatz bei kranken und krankheitsgefährdeten Tieren infolge von schlechten Haltungsbedingungen kann zu Resistenzen führen.
    Nicht zuletzt im Sinne der Gesundheit der Menschen sollte der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft nur noch äußerst restriktiv und kontrolliert erfolgen.

Tiertransporte

    Die Rationalisierung in der Landwirtschaft macht auch vor den Schlachthöfen nicht Halt. Durch den Wegfall kleiner, regionaler Schlachthöfe (die möglicherweise den EU-Kriterien nicht entsprechen) werden die Transportwege für Lebendtransporte immer länger.

    Im Jahr 2000 wurden 312 Millionen Tiere grenzüberschreitend in der Europäischen Union transportiert. Das entspricht 434.276 LKWs. Dazu kommen die innerhalb der Landesgrenzen stattfindenden Tiertransporte. Tiertransporte führen oft zu unaussprechlichem Tierleid . Zu den langen Transportwegen kommen noch qualvollere Wartezeiten, die bei Schlachttieren zu enormen Stressbelastungen führen.

    Selbstverständlich gibt es Vorschriften zum Tiertransport sowie zum Ab- und Aufladen der Tiere. Engagierte Tierschutzorganisationen berichten, dass diese Vorschriften oft genug nicht eingehalten werden. In Kisten gepfercht, aus der Herde gerissen, in LKWs gestoßen, zu Tode erschrocken, erreichen die Tiere den Schlachthof. Manche von ihnen sterben bereits am Transportweg.

    In der Tierhaltung gilt oft die Maxime:

    Geringstmöglicher Aufwand — kürzestmögliche Zeit — höchstmögliche Produktion.

    Dass das Ergebnis dieses Tuns immer Tierleid erzeugt, wird konsequent ausgeblendet. Alles geschieht unter dem Motto: Jeder Quadratzentimeter muss kapitalisiert werden! Der Mensch als Schrecken alles Lebendigen.

    „Und Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde.“
    Genesis 9,2

    Es erscheint mir völlig abwegig zu glauben, dass die Art und Weise, wie Tiere gehalten worden sind, wie und womit sie gefüttert wurden, dass all diese Informationen nicht auf unsere Teller gelangen.

    In jedes Stück Fleisch, das wir essen, in jedes Ei sind das Grauen der Tiere und die gebrandschatzten Regenwälder, die wir für das Sojafutter systematisch devastieren, mit eingeschrieben. All dies verleiben wir uns beim Essen ein. Ich bin überzeugt, dass dies alles unmittelbare Auswirkungen auf unsere seelische, geistige und physische Gesundheit hat.

    Warum isst jemand ein Steak z.B. rare, saignant , blutig? Er will nichts anderes, als sich die vermeintliche Kraft des Tieres, das Lebendige des Blutes, einverleiben. Da blitzt eine uralte, aus der Stammesgeschichte ragende Ahnung auf.

    Moses glaubte, dass das Leben durch die Nahrung besteht. Die Tiere wurden in reine und unreine geteilt. Durch den Genuss der unreinen werde der Mensch verdorben. In der heutigen Diktion heißt das nichts anderes als: „Der Mensch ist, was er isst.“

    Gregor von Nyssa , der Kirchenvater: „Der Mensch nimmt mit seiner Nahrung die tierische Leidenschaft auf. In der Endzeit, wenn er

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