Schmeckt's noch?
Wettervorhersagen. Die winzigste, nicht berechnete Änderung kippt die perfekte Vorhersage, und dieser unbedeutende Einfluss kann das Wetter radikal ändern, ja total auf den Kopf stellen — der berühmte Schmetterlings-Flügelschlag in Indien, der in New York einen Orkan auslöst.
Zu denken, dass all die Prozesse, denen Lebensmittel unterworfen sind, für die Lebensmittel-Qualität und somit für unsere Gesundheit ohne Bedeutung sind, ist, gelinde gesagt, ignorant.
Das schönste Bild, die tanzenden Ordnungsmuster zu verstehen, ist der Tanz Shivas: Shiva, der Tänzer, der Schöpfer und Zerstörer. Einerseits in seinem schöpferischen Tanz ein Sinnbild der Ordnungsmuster der hinreißenden Tanzgruppe, immer neue Tanzmuster erfindend; und andererseits Shiva als Zerstörer — die stolpernden, fortwährend hinfallenden Tänzer der anderen Gruppe.
Gott Shiva, der Schöpfer, der alles Leben erhält, und der Zerstörer.
Beide Aspekte sind im tanzenden Shiva vereint, in seiner Person integriert. Der kosmische Tanz, den Shiva ausführt, steht für die ewige Bewegung des Universums. Der Rhythmus des Tanzes setzt das Universum in Bewegung. Hält er inne, vergeht ein Universum. Setzt er den Tanz wieder fort, entsteht das Universum erneut.
„Die unzähligen Rhythmen der Schöpfung beginnen zu pulsieren, die ganze Natur ist Tanz: Tanz der Atome, Tanz der Wellen, Tanz der Jahreszeiten, Tanz der Galaxien, Tanz der Engel, Elfen und Elementarwesen.
In jedem Moment geht das Gleichgewicht verloren; der Kosmos stürzt ins Chaos und im selben Augenblick stellt der ekstatische Tänzer das Gleichgewicht zwischen Schöpfung und Zerstörung wieder her.
Der Tanz ist Shivas reinste Lust. Heilige, Liebhaber, Schamanen und andere Gottestrunkene werden davon ergriffen, fangen ebenfalls an, auf der messerscharfen Scheide zwischen Leben und Tod, Zerstörung und Neuerschaffung, zwischen dem Vergangenen und dem Kommenden, im Hier und Jetzt zu tanzen.
Shivas schönster Tanz ist der Tanz der Abenddämmerung... die Nymphen und die Insekten tanzen, die Vögel zwitschern, die Raben krächzen und die Menschen stimmen ihre Loblieder an. Shiva tanzt im Feuerring unseres Herzens. Er tanzt — der unser wahres Selbst ist — den Freudentanz unseres Daseins und zugleich den Zerstörungstanz, der das Ego, die Begierde, den Hass, den falschen Stolz zu Asche verbrennt.“
W.-D. Storl , Shiva
Wie die Pflanze das Licht, die Sonne braucht, brauchen wir die hohe Ordnung, die tanzenden Muster der dynamischen Ordnung — das ist unsere Nahrung!
Österreich hat zumindest zwei wesentliche Weltgenesungsbeiträge in der Person von zwei Menschen geleistet.
Der eine — Rudolf Steiner:
Setzten sich die Menschen mit ihm auseinander, wäre unsere Welt auf Respekt und Achtung aufgebaut. Vor allem verstünden die Menschen, dass die Welt mehr als die Summe ihrer Teile ist. Das darunter Liegende ist dem Auge der meisten Menschen verborgen und somit in ihren Überlegungen und Beurteilungen ausgeblendet. Wir sind sozusagen blind für das Wesentliche. Das Ergebnis des Erblindens ist frei zu besichtigen. Sehen Sie sich um.
Der andere — Peter Kubelka:
Ein Filmtheoretiker und -avantgardist, Musiker, Kulturphilosoph, ein Sinnesmensch durch und durch — ein Koch, und was für einer!
Wie Musizieren, Dichten, Bildhauern ist Kochen für ihn eine gleichwertige Kunst. Diese Kunst sieht er gefährdet, da wir sie aus dem täglichen Leben ausgliedern und der Lebensmittel verarbeitenden Industrie übergeben.
Er meint:
„Beim Kochvorgang habe man unentwegt Entscheidungen zu treffen, die ihn als künstlerischen und schöpferischen Menschen fordern und befriedigen. Man muss abschätzen, vorausplanen, schmecken, abwägen. Ist genug oder zu wenig Salz in der Speise? Braucht der Braten im Rohr des Kochs Intervention? Spricht das brutzelnde Fett in der richtigen Lautstärke?
Kochen ist eine Arbeit, die einen in jeder Sekunde fordert, einem alle Qualitäten abfordert, die sich der handarbeitende Mensch im Laufe seines Werdeganges angeeignet hat.
Das Essen ist für ihn nicht nur dazu da, den Menschen physisch zu ernähren, mit Energie voll zu tanken, wie ein Auto mit Benzin. Den höchsten Genuss bei einer Speise habe der Bauer, der nicht nur den letzten Zubereitungsgang ausführe, sondern das Tier gefüttert hat, der weiß, welchen Umständen das Getreide ausgesetzt war. Menschen, zu deren Lebenserfahrung das Werden der Nahrung gehört, haben, wenn sie die Speise im
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