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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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kriegen können«, sagte Tommy. »Denn Coyote ist noch nicht fertig. Er wird wieder töten.«
     
    Neunzig Sekunden, nachdem sie sich verabschiedet hatten, rief ich meinen Vater an. Ich hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter und bat ihn, zurückzurufen.
    Er würde mir wahrscheinlich erklären, um was es bei dieser Sache eigentlich ging, aber darauf wollte ich nicht warten. Ich musste einen anderen Weg nehmen. Mit einem Blick in meinen Terminkalender vergewisserte ich mich, dass ich am Freitag wegen eines Antrags für Sanchez Marks, Jesses Firma, vor Gericht erscheinen musste. Die Termine für den Rest der Woche konnte ich verschieben. Ich rief Jesse an und sagte ihm, dass ich heute nicht bei ihm übernachten würde.
    »Gib mir fünfundvierzig Minuten«, sagte er. »Ich fahr dich zum Flughafen.«
    Da es mir immer noch schlecht ging, schluckte ich zwei Paracetamol. Dann packte ich saubere Socken, Unterwäsche und Zahnbürste in einen Rucksack, schnappte mir meine Schlüssel und die Laptoptasche, lief quer über den Rasen und klopfte an Nikki Vincents Küchentür.
    Sie machte mir auf. Zwischen Ohr und Schulter hatte sie sich ihr Handy geklemmt, und auf der Hüfte trug sie ihre Tochter Thea. Ich folgte ihr in die Küche.
    »Richte ihm aus, dass die Beleuchtung stimmt«, sagte sie ins Telefon.
    Auf der Arbeitsplatte der Kücheninsel lag hellblaue Knetmasse, die auch an Theas Fingern und in Nikkis Haaren klebte. Auf dem Herd köchelte etwas Kreolisches. Nikki platzierte Thea in ihren Hochstuhl.
    »Wein ist kein Problem. Den Wodka kann er sich abschminken.«
    Das klang, als würde sie mit ihrer Assistentin sprechen. Nikki leitete eine Kunstgalerie, blieb aber zurzeit zweimal die Woche zu Hause. Mit einem Geschirrtuch wischte sie Thea Hände und Gesicht ab. Dann sah sie mich an und hielt einen Finger in die Luft, was wohl bedeuten sollte, dass das Gespräch gleich zu Ende war.
    Nikki war meine Zimmergenossin auf dem College gewesen, und da sie jetzt direkt neben mir wohnte, hatten wir immer noch engen Kontakt. Sie war Afroamerikanerin, klein, mit einer üppigen Figur. Heute trug sie Shorts und ein enges T-Shirt mit einem Aufdruck der Universität von Santa Barbara, dazu Unmengen von Silberschmuck. Ihre Armreifen klimperten, als sie ihrer kleinen Tochter das Gesicht abwischte. Thea schlug um sich und traf das Telefon, das unter Nikkis Kinn hervorrutschte und zu Boden fiel.
    »Nein, nein«, kreischte die Kleine.
    Ich nahm Nikki das Geschirrtuch aus der Hand und wischte Thea die Finger ab. Sie war achtzehn Monate alt und ein süßes, neugieriges Kind, so stämmig wie ein kleiner Mops. Das Chaos in der Küche wirkte beruhigend auf mich, und ich spürte, wie sich meine Nervosität legte. Selbst der Geruch des Jambalaya auf dem Herd konnte meinem Magen nichts anhaben.
    Nikki beendete das Gespräch. »Tut mir leid. Die neue Ausstellung. Der Künstler hat so seine Launen, wer hätte das gedacht. Was ist los?«
    »Ich muss weg. Morgen bin ich wieder da. Könntest du abschließen und den Alarm scharf stellen, wenn die Handwerker weg sind?«
    »Aber natürlich.«
    »Und wenn meine Cousine Taylor auftaucht, darfst du sie mit einer Harke verprügeln.«
    »Mit Vergnügen. Wo willst du hin?«
    »Palo Alto.« Ich fuhr Thea durchs Haar. »Meiner Mutter einen kleinen Überraschungsbesuch abstatten.«
    »Du hast deiner Mutter noch nie einen Überraschungsbesuch abgestattet.«
    Das stimmte nicht ganz. Als ich auf dem College war, fuhr ich einmal unangekündigt nach Hause und hörte sie schon in der Diele keuchen: »Phil, du Ferkel!« Seitdem rufe ich immer vorher an.
    »Ich will sie nach der schlechten alten Zeit in China Lake fragen«, erklärte ich.
    Sie schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen.
    »Was soll das heißen?«, fragte ich.
    »Irgendwann wird dich deine Kindheit auf der dunklen Seite der Macht doch noch einholen.«
    Ich lachte, und Nikki gab mir einen Kuss auf die Wange. »Pass auf dich auf.«
     
    Jesse hielt mit dem Pick-up vor dem Terminal. »Du weißt, was dein Vater dazu sagen wird. Es ist nicht gerade das, was man unter ›sich raushalten‹ versteht.«
    Ich griff mir meine Sachen vom Rücksitz. »Ich besuch doch nur meine Mutter. Den größten Teil des Nachmittags verbringe ich umgeben von Sicherheitsbeamten im Terminal, dann bin ich in der Luft, und anschließend in einem Haus, von dem nur du und Nikki wissen.«
    »Aber ich kann nicht mit dir zum Schießstand fahren, wenn du in Palo Alto bist.«
    Ich

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