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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Van wurde eine Autotür geöffnet.
    Coyote zuckte zusammen. Becky O’Keefe stand hinter ihrem Volvo Kombi und warf das Material für ihren Kurs in den Kofferraum.
    »Weißt du, was wir jetzt machen?«, sagte sie. »Wir setzen dich ins Auto.«
    Sie trug ein Kind auf der Hüfte. Es war etwa zwei Jahre alt, genau das Alter, in dem die Eltern endlos durch Schreien terrorisiert wurden. Ein grünlicher Rotzfaden lief ihm aus der Nase.
    Die Zunge aus der Tasche war verschwunden. Es gab nur noch diese pferdeähnliche Frau, die ihren Balg in den Kindersitz wuchtete.
    Wenn ihr jetzt ein Fehler unterlief, konnte das die ganze Mission gefährden. Tief in ihrer Kehle bildete sich ein Laut. Mit äußerster Anstrengung zwang sie es zurück. Als sie sprach, klang ihre Stimme wie die einer Frau.
    »Entschuldigen Sie bitte.«
    Becky drehte sich um. In ihrem Blick lag keinerlei Argwohn. Sie war völlig ahnungslos. Sie kannte nicht einmal die einfachsten Maßnahmen, um sich selbst zu schützen. Was für eine dumme, wertlose, unwürdige Frau.
    »Hallo«, sagte Becky.
    Sie war einfach zum Verzweifeln. Dumm wie …
    Vor ihren Augen flackerte Rot auf, das gleich explodieren würde. Coyote wich zurück.
    Das Knurren drängte in ihrer Kehle nach oben. Becky stand einfach da und lächelte. Selbst jetzt spürte sie keine Gefahr. Sie hatte eine Chance, aber sie nutzte sie nicht.
    Alles, was jetzt kam, hatte sie verdient.
    Coyote steckte die Hände in die Sporttasche und blinzelte frustriert. »Ich hab meine Brille abgenommen, und jetzt finde ich sie nicht mehr. Ohne Brille bin ich blind wie ein Maulwurf. Ich darf nicht mal Auto fahren, wenn ich sie nicht auf der Nase habe. Wären Sie vielleicht so nett und helfen mir beim Suchen?«
     
    Die Toten links, die Lebenden rechts. Meine Mutter und ich schrieben alle Namen auf, an die wir uns erinnern konnten. Mithilfe des Jahrbuchs und der Klassentreffen-Zeitung stellten wir eine Liste mit den Namen von zwei Dutzend Kindern zusammen, die damals an der Exkursion zu den Felszeichnungen teilgenommen hatten. Dann setzte ich mich in den Sonnenuntergang nach draußen auf die Terrasse, rief Tommy Chang an und las ihm die Liste vor.
    Er reagierte erstaunlich gleichgültig.
    »Evan, du bist auf der falschen Spur. Chad Reynolds ist in die Wüste gefahren und hat sich eine Überdosis verpasst. Daran ist nicht zu rütteln. Und Billy D’Amato ist am Steuer eingeschlafen, als er von Lone Pine zurückfuhr. Er wurde nicht von der Straße abgedrängt, und mit seinem Pick-up war auch alles in Ordnung. Das weiß ich deshalb so genau, weil seine Frau ein Riesentheater gemacht und behauptet hat, es sei nicht seine Schuld gewesen. Allerdings hatte er zwei Promille im Blut. Er war sternhagelvoll und hat seinen Pick-up in den Graben gesteuert. Punkt. Aus.«
    »Und was ist mit dem Rest?«
    Seine Stimme klang leicht gereizt, was bei ihm selten vorkam. »Ted Horowitz. Ja, nun. Er hat sich mit einem Propeller angelegt.«
    »Oh.«
    »Er hat an Deck eines Flugzeugträgers gearbeitet und das Einmaleins für Start und Landung vergessen.« Seine Stimme wurde schärfer. »Es war nicht mehr viel von ihm übrig.«
    Propeller drehen sich so schnell, dass das Auge sie irgendwann nicht mehr erfasst. Ich bekam eine Gänsehaut und wich unwillkürlich zurück.
    Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. »Tommy, ich weiß nicht, was hier los ist. Aber an dem Tag damals ist irgendwas schiefgelaufen, und deshalb sterben jetzt unsere Klassenkameraden.«
    »Du willst doch wohl nicht behaupten, dass unser Killer hinter Kindern her ist, die zufällig in ein verpfuschtes Experiment hineingeraten sind – und zwar zwanzig Jahre, nachdem es passiert ist. Weißt du, wie das klingt?«
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee? Fällt dir noch was anderes ein, was dich auf seine Spur bringen könnte?«
    »Ich suche lediglich nach einem Grund dafür, warum das, was du mir gerade erzählt hast, einen Sinn ergeben soll.«
    »Erwartest du etwa von mir, dass ich dir die Gedankengänge eines Psychopathen erkläre? Das kann ich nicht. Aber ich bin sicher, dass es da einen Zusammenhang gibt.«
    Im Hintergrund hörte ich einen Mann reden. Und noch etwas anderes. Jemand stieß den Rauch einer Zigarette aus.
    »Rauchst du etwa«?, fragte ich.
    »Nein. Ich klebe mir gerade ein neues Nikotinpflaster auf den Arm.«
    »Ist das auch wirklich wahr?«
    »Du hast recht. Ich hab die Pflaster zusammengeknüllt, und jetzt steckt der Ball in meiner Wange wie Kautabak.«
    Ich

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