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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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sind nur noch ein paar hundert Meter bis zur Ausfahrt für Wilshire.«
    »Das weiß ich. Du kannst aufhören, mir deine Fingernägel in die Schulter zu krallen.«
    Er schoss quer über vier Spuren nach rechts, riss das Steuer herum, um die Ausfahrt zu erwischen, und bremste scharf, als er um die Ecke auf den Wilshire Boulevard einbog.
    Dad klammerte sich am Türgriff fest. »Dann Linda Garcia. Sie wurde quasi über Nacht magersüchtig und starb nach wenigen Monaten. Ihr Vater sagte, die Krankheit habe sie von innen heraus aufgefresesen. Als er sie ins Krankenhaus brachte, wog sie nur noch einunddreißig Kilo.«
    Ich versuchte erst gar nicht, mir das vorzustellen. »Und Shannon? In ihrem Nachruf steht ›Lungenentzündung nach langer Krankheit‹, und Mom hat gesagt, dass Brustkrebs in ihrer Familie liegt.«
    »Es war kein Krebs. Niemand weiß, was es war.«
    »Woher …?«
    Er drehte sich zu mir um. »In den letzten sechsunddreißig Stunden habe ich mit den Eltern dieser drei Frauen gesprochen. Ich habe mit ihnen zusammen gedient, ich habe Seite an Seite mit ihnen gearbeitet. Sie alle mussten ein Kind begraben.«
    Jesse fuhr bei Gelb über den Sepulveda Boulevard. Wir kamen am Federal Building vorbei, das wie eine Salzsäule aus einer großen, leeren Fläche herausragte.
    »Shannons Leben hatte sich in eine einzige Panikattacke verwandelt. Einmal wurde sie von ihrer Familie in einem Wandschrank gefunden. Aus Angst vor Staubmilben hatte sie sich in nasse Handtücher gewickelt. Ihre Angehörigen hätten sie fast in die Psychiatrie eingewiesen, aber ein Psychiater pumpte sie mit Thorazin voll, damit man sie festschnallen und eine Kernspintomografie machen konnte. Dabei wurden schwere Anomalien in ihrem Thalamus festgestellt.«
    »Ein Gehirntumor?«, fragte Jesse.
    »Abnormes Wachstum und Gewebsentartung. Dieser Teil ihres Gehirns hatte sich förmlich aufgelöst.«
    Wir fuhren durch Westwood Village. Jesse schaute sich um. Hier kannte er sich aus, da er an der UCLA Jura studiert hatte. Zur Linken, an der Grenze zum Campus, erhaschte ich zwischen dem bunten Durcheinander aus Falafel-Buden, Kinos und Krimskramsverkäufern einen Blick auf das Medical Center.
    »Schmerz ist lediglich eine Wahrnehmung im Gehirn«, sagte mein Vater. »Eliminiert man die Wahrnehmung, eliminiert man auch den Schmerz. Und das erreicht man, indem man einen Teil des Körpers vom zentralen Nervensystem trennt, oder indem man die Chemie im Gehirn verändert.« Seine Stimme war so trocken wie Sand. »Und jetzt stellt euch einen Impfstoff vor, der auf die zweite Variante abzielt.«
    Ich musste an Valeries unsicheren Gang denken, an ihr schlechtes Erinnerungsvermögen und den Verfolgungswahn. Und daran, dass Ceci Lezaks Schädel nach ihrem Tod auf Wallys Behandlungsstuhl geröntgt worden war.
    »Wer noch, Dad?«
    »Einige Fälle passen nicht in das Muster. Der Tod von einigen Jugendlichen ist eindeutig auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch zurückzuführen.«
    »Chad Reynolds, der draußen in der Wüste gestorben ist?«
    Er nickte. »Die Leiche wurde von Tieren angefressen, aber es war noch genug übrig, um feststellen zu können, dass er Schlafmittel im Blut hatte. Bei Billy D’Amato war es ähnlich – am Unfallort roch es penetrant nach Whiskey.«
    »Ted Horowitz?«
    Er schüttelte den Kopf. »Tragischer Unfall. Er ist mit dem Kopf voraus in einen Propeller geraten.«
    Jesse, der erst jetzt davon erfuhr, zuckte zusammen.
    »Ich kenne den Offizier, der auf der Nimitz für den Flugbetrieb zuständig ist. Die Untersuchung war mehr als gründlich. Teddy war sehr beliebt, und man hat versucht, eine Erklärung für den Unfall zu finden, ohne ihm die Schuld daran zu geben. Aber es war schlicht und einfach Dummheit.«
    Ich bekam schon wieder Kopfschmerzen. Links und rechts vom Highway tauchten Bürotürme und Appartementblocks auf. Der Boulevard wurde jetzt kurviger und schlängelte sich wie ein Fluss zwischen hohen Klippen hindurch.
    »Und damit wären wir bei Dana West«, sagte mein Vater.
    »Der Krankenhausbrand?«
    »Es war Brandstiftung.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es gibt da jemand, der mir noch einen Gefallen schuldig war, und …«
    Sein Handy klingelte. Er nahm das Gespräch an und antwortete in kurzen, knappen Sätzen. Dann holte er einen Stift aus der Tasche und notierte sich etwas auf der Rückseite eines Umschlags.
    Mein Magen rumorte. Ich legte eine Hand auf meinen Bauch. So klein dieses Wesen in mir auch war, es machte sich bereits in meinem

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