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Schmetterball

Schmetterball

Titel: Schmetterball
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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noch zu. Dann rannte er los Richtung Treppenhaus.
    Die drei schauten ihm ratlos hinterher.
    »Hoffentlich macht er keinen Blödsinn!«, sagte Ilka. Aber andererseits war sie froh, dass überhaupt jemand etwas unternahm.
     Was aber hatte Michael vor?
    Jabali zeigte wieder auf die Anzeigetafel. Es stand 10:6 gegen Lennart im dritten Satz. Kevin hatte einen Matchball. Jabali
     mochte gar nicht hingucken.
    Kevin schlug auf. Doch Lennart wehrte die Angabe erfolgreich ab. 10:7.
    »Gott sei Dank!«, atmete Jabali erleichtert auf. »So leicht will er sich dann wohl doch nicht geschlagen geben.«
    In dem Augenblick dröhnte ein ohrenbetäubender Krach durch die Halle – in Intervallen, erst lang, dann kurz, wieder lang,
     dann kurz.
    Die Alarmsirene der Stadthalle!
    »Feuer!«, schrie irgendwo jemand.
    »Feuer?«, fragte Jabali entgeistert. »Auch das noch!« Feueralarm während des Turniers! »Wir müssen raus!«
     
    Michael hielt seinen Zeigefinger lange auf Taste 4 seines Handys. Das war die Kurzwahlnummer für Linh. Hoffentlich hört sie
     ihr Handy überhaupt in diesem Getöse, dachte Michael. Er hätte seineFreunde doch besser in seinen Plan einweihen sollen. Aber es hatte alles so schnell gehen müssen. Und bis Michael den nächstliegenden
     Alarmkasten geöffnet und den Alarmknopf gedrückt hatte, war schon viel wertvolle Zeit vergangen. Der Alarm war auf die Sekunde
     gerade noch rechtzeitig ertönt, bevor Lennart sein Spiel verloren hätte.
    Die ersten Menschenmassen drängten zum Ausgang und damit Michael entgegen, der zurück Richtung Hallenmitte laufen wollte,
     um endlich an Lennart heranzukommen. Aber das wurde immer schwieriger. Die Gänge füllten sich. Zu der Sirene kam nun noch
     der Lärm der Menschen hinzu. Linh hörte ihr Telefon offenbar nicht. Sie nahm nicht ab.
    »Autsch!«, quiekte Michael auf. Ein spitzer Ellenbogen hatte ihn in die Seite getroffen.
    Dann endlich meldete sich Linh: »Michael, wo bist du?«
    Von allen Seiten übertönten sie Geräusche. Michael konnte nichts mehr verstehen.
    »Linh? Linh!«, brüllte er ins Telefon. Er musste aufpassen, dass ihm in dem Gedränge nicht versehentlich das Handy aus der
     Hand geschlagen wurde. In dem engen Gewühl wäre es unmöglich gewesen, auf dem Boden danach zu suchen.
    »Michael! Hallo?« Linh war wieder in der Leitung.
    »Ich habe doch versprochen, dass hier gleich niemand mehr spielt«, brüllte Michael, stolz auf seine Aktion, ins Telefon.
    »Du hast . . .?« Linh wagte nicht einmal, es auszusprechen. Tat es dann aber doch: »Du hast den Alarm ausgelöst?«
    Ilka und Jabali hatten Linhs Worte mitgehört. Erstaunt sahen sie sich an.
    »Wir müssen Lennart Bescheid geben«, schrie Michael in sein Handy. »Könnt ihr ihn noch sehen? Ich nicht. Ist er noch in der
     Halle? Sag schon! Ist er noch da?«
    Michael sah nur fremde Gesichter. Wie sollte er Lennart hier finden?
    »Lennart! Lennart«, rief er und reckte suchend seinen Hals. Endlich hatte er ihn entdeckt, genauer: dessen rotes Stirnband.
     Dort! Er unterbrach das Gespräch mit Linh und rief: »Lennart!« Er war doch ganz nah, wieso hörte er ihn nicht? »Lennart! Hier!«
    Michael winkte ihm mit ausgestrecktem Arm zu. Aber zwischen ihm und Lennart drängelten andere, die wie ein reißender Fluss
     Richtung Ausgang trieben.
    »Lennart, hier bin ich!«, schrie er, so laut erkonnte. Lennart musste ihn doch gehört haben! Doch der zeigte keine Reaktion. Plötzlich sah Michael noch jemanden mit einem
     roten Stirnband. Hatte Michael ihn verwechselt? Sein Blick fuhr zurück zu dem Ersten mit dem Stirnband, doch der war nun in
     der Menge untergetaucht und nicht mehr zu sehen. Erneut rief er Linh an und fragte, ob einer von ihnen Lennart gesehen hatte.
    Linh verneinte. »Unmöglich, hier jemanden zu entdecken.«
    Jabali widersprach. Er hatte Lennart nicht aus den Augen gelassen.
    »Zum Nebenausgang, Richtung Umkleiden!«, brüllte er gegen den Lärm an. Er hatte sich noch gewundert, weshalb Lennart nicht
     sofort, nachdem die Sirene losgegangen war, zumindest versucht hatte, Blickkontakt mit ihnen aufzunehmen. Stattdessen war
     er, ohne sich nach seinen Freunden umzuschauen, direkt Richtung Umkleiden abgezogen. Jabali war sich sicher, Lennart rannte
     vor ihnen weg.
    Noch immer kreischte die Sirene durch die Halle.
    Wieso stellt die nicht mal wer ab?, fragte sich Ilka.
    »Wir müssen versuchen, ihn einzukreisen undabzufangen«, schlug Jabali vor. »Wir müssen ihm sagen, dass wir zu ihm
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