Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)
außergewöhnliche
Vorkommnisse beobachten».
Herr
Feuerstiel nahm den Telefonhörer und wählte die Nummer.
******
24.
» S ag mal, du hast wieder recht viel zu tun? Kann das
sein?«
»Ja, meine Feder steht nicht still. Und es kommt noch mehr. Ich mach mir
allerdings ein wenig Sorgen. Wie soll ich mich verhalten, wenn sie mich finden?
Ich hab schon eine Nachricht an die Gilde gesendet, aber bis jetzt noch keine
Antwort erhalten.« »Das musst du selber wissen. Ich bin nur hier, um dir meinen
Bericht zu diktieren.
Und hinter mir warten schon die anderen mit ihren Geschehnissen. Komisch, wenn
ich bei dir bin, fühl ich mich immer irgendwie jünger.
Dann fallen mir sogar Dinge ein, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hab.
Wie zum Beispiel, dass es eine unterirdische Kampfbasis auf der Erde gibt, die
zur gesamten Verteidigung des Sonnensystems reicht. Hach, bei dir fühl ich mich
immer so wohl. Hoffentlich denk ich dran, wenn ich wieder weg bin. Ich glaub,
das wäre eine Information, die sie gebrauchen könnten. Meinst Du nicht?«
»Natürlich könnten sie diese Information gebrauchen, nur ist das nicht meine
Aufgabe. Ich bin nur zum Aufschreiben hier. Nicht mehr.«
»Ist ja schon gut. Ich bin auch schon wieder weg. Was wollte ich ihm noch
sagen? Hmm, ach ja, dass sich das Wäldchen doch nicht bewegt hat.«
S ie wollte
das Hotel nur kurz verlassen und danach den ganzen Tag vor dem Fernseher
verbringen, deswegen hatte sie nur eine bequeme Jogginghose und einen
Kapuzenpullover übergezogen. Der Portier hatte ihr den Weg beschrieben – die
Strecke war eigentlich nicht lang.
Seit
sie heute Morgen aufgewacht war, hatte sie eine seltsame, alte, aber bekannte Melodie
im Kopf, die sie schon einmal irgendwo gehört haben musste. Nur wo?
Nun,
das würde sie schon herausfinden.
Als
sie den Laden betrat und die Fülle der Artikel sah, wusste sie, dass sie
eigentlich überhaupt keine Ahnung von diesen Sachen hatte. Zu ihrer
Überraschung war auch keine nette Verkäuferin hinter der Ladentheke, sondern
ein junger, durchgestylter Mann.
Der
war schwul, da war sie sich sofort sicher.
Außer
ihr war auch kein anderer Kunde im Laden. Sie ging direkt zum Verkäufer und
fragte: »Entschuldigen sie vielmals, ich suche etwas, das dezent meine Augen
kaschiert.« »An was hatten sie denn da gedacht? Lidschatten? Oder Maskara?« »Ich
hatte eine anstrengende Nacht und würde die Folgeerscheinungen gerne entfernen.
Aber bitte, alles in einem Blauton. Und, sparen sie nicht.«
»Oh,
selbstverständlich.« Flugs machte sich der junge Verkäufer sofort auf den Weg
und flitzte die Regalreihen ab. Dabei griff er immer wieder zielsicher in die
einzelnen Ablagen und legte die jeweiligen Produkte in einem Körbchen ab, das
er mit sich trug. Einmal blieb er stehen und hielt einen Lidschatten in der
Hand, schaute skeptisch zu ihr…und legte ihn wieder zurück ins Fach. Nach einer
kurzen Weile stand er wieder vor der Soldatin und breitete den Inhalt des Körbchens
auf der Theke aus. Dann nahm er einen Standspiegel und rückte ihn direkt neben
sie. Sie griff sich einen Kajalstift und testete ihn vor dem Spiegel. Doch… was
war das? War gerade dieser Mann hinter ihr entlang gegangen?? Gänsehaut lief
ihr hoch und runter. Sie meinte, sie hätte ihn kurz durch den Spiegel an der Schaufensterscheibe
vorbeigehen sehen!
Sie
drehte sich um. Aber da war niemand.
Hmm,
komisch, kratzte sie sich am Kopf. Mist! Jetzt hatte sie wieder die ganze Zeit
sein Gesicht vor Augen. Und wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, hatte sie
auch die ganze Zeit irgendwie an ihn gedacht. Sie stellte sich die Frage, wo er
jetzt sein mochte.
Zumindest
hier in Deutschland. Das war einfach. Wo war er?
»Tut
mir leid, den Mann hab ich hier noch nie gesehen. Könnte mich jetzt auch nicht
erinnern, dass er schon einmal hier gewesen ist. Tut mir leid«, antwortete der
Verkäufer auf ihre gedachte Frage.
»Wie
bitte??« »Na, sie haben mich doch gerade gefragt, wo dieser Mann ist. Ich hab`
ihn noch nie gesehen.« »Ich hab` sie doch gar nichts gefragt!« »Aber sicher! Sie
haben mich doch gerade gefragt, wo dieser Mann ist.« »Nein, hab ich nicht!« »Doch
haben sie!! Oder meinen sie, ich fantasiere? Sie haben die Frage gestellt!« Sarah
wurde das zu komisch. »Wie viel macht das dann alles zusammen?“
Das
war ihr dann jetzt doch ein bisschen zu unheimlich. Sie nahm einfach
Weitere Kostenlose Bücher