Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)
nahmen. Doch er sah
dann immer nur, dass ein Schokoriegel weniger für ihn da war. Oh Mann...
Aber
wenn sie sagten, dass sie Hunger hätten, dann würde Mama ihnen ein paar Brote
schmieren oder ihnen schon was von dem Mittagessen geben, und als Nachtisch gab
es dann einen Joghurt oder Pudding…und keinen Schokoriegel.
Ja,
so konnte es gehen.
Vielleicht
schauten sie ja auch was Fernsehen zusammen, oder sie konnten die anderen
anrufen und fragen, ob sie Lust zu einem Fußballspiel hätten.
»Lass
uns zu mir gehen. Dann können wir weiterschauen, was wir machen, Okay?«, sagte
Sebastian bestimmend zu Garth
»Oh,
ja! Gerne! Habt ihr denn auch was zu essen?« »Boa, na klar haben wir was zu
essen. Los, komm schon!«
Garth
nahm schnell seinen Rucksack und schloss sich Sebastian an. »Sag mal, warum
trägst du denn eine dunkle Brille?«, fragte Garth nach einer kurzen Weile. »Hmm,
ach nur so. Das sieht recht gut aus«, antwortete Sebastian knapp. Sein
Geheimnis wollte er ja nicht einfach so verraten.
In
diesem Moment materialisierten sich zwei Schmetterlinge neben Garth. Und einen
Moment später auch einer neben Sebastian. Das Schmetterlingsmädchen flog zu
Garth ganz nah an sein Ohr heran und flüsterte: »Los, frag ihn!! Frag ihn, ob
er der erste Ritter ist!«
Garth
fing an, die Schmetterlinge wegzuwedeln. Als Sebastian das sah, schaute er nur
fragend zu seinem Schmetterling.
Garth
und Sebastian blieben stehen und guckten sich an.
Skepsis
lag in der Luft, beide wussten die Situation nicht einzuordnen, und keiner
hatte einen blassen Schimmer, was da gerade vorging.
Sie
waren noch ein gutes Stück entfernt von den ersten Häusern. Die Schmetterlinge
tanzten jetzt um die beiden Jungen rum. Sie schauten sich von oben bis unten
an…aber ihnen kam kein Wort über die Lippen.
»Ääiiiiih,
Mann!! Los!! Katze aus dem Sack! Ihr müsst schon miteinander sprechen, oder
sollen wir das etwa für euch übernehmen?«, platzte es aus Oskar heraus. Das war
ja nicht auszuhalten.
Sebastian,
Garth, Judith und Lukas blickten verdutzt und sprachlos Oskar an.
»Was
ist? Ich hab doch recht, oder?«
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26.
» H ach, herrlich. Die Luft heute ist
so schön, da fällt es meinen alten Flügeln direkt viel leichter, durch die Luft
zu gleiten. Hatte ich dir eigentlich schon erzählt, dass das Wäldchen sich doch
nicht bewegt hatte?«, sagte der Schmetterling.
»Was
für ein Wäldchen denn? Ist das so wichtig? Was hast du herausgefunden?«, fragte
Jens ungeduldig. »Na, das Wäldchen halt. Ach komm, jetzt willst du mich auch
noch veräppeln. Auf jeden Fall hab ich keine Ahnung, wo die anderen sind. Hab
seit gestern keinen Schmetterling mehr gesehen.« »Wie, du hast gestern einen
sprechenden Schmetterling gesehen? Warum hast du das nicht gesagt? Wo?« »Na, da
bei dem Wäldchen halt. Und nicht nur einen. Da waren drei. Oder fünf? Nein, ich
glaub’, da waren nur vier. Es könnten aber auch sechs gewesen sein. Das ist halt
schon so lange her.« »Gestern nennst du schon lange her? Sag schon, wo jetzt?« »
Ich glaube, ich weiß nicht mehr, welches Wäldchen…«
Wansul
setzte sich auf die Fensterbank und dachte angestrengt nach. »Du musst wissen,
ich bin gestern sehr viel umher geflogen. Wichtige Dinge. Sehr wichtige Dinge.
Weißt du, bei mir sind Geheimnisse nämlich sehr gut aufgehoben.« Jens verdrehte
die Augen. Das war ihm schon klar – länger als zwei Minuten konnte der Schmetterling
sich sowieso nichts merken.
«Na
dann, erzähl mir mal von einem deiner Geheimnisse.« »Das kann ich doch nicht.
Sonst wäre es ja kein Geheimnis mehr. Du verstehst?« »Ja, sicher. Du bist
ziemlich wichtig.« »Bin ich auch. Ohne mich, zum Beispiel, würde es keine
Regenwürmer geben! Uups, das darfst du aber jetzt niemandem verraten. Versprichst
du mir das?«
»Was?
Dass du die Regenwürmer erschaffen hast? Klar, versprochen.«
Jens
grinste den Schmetterling an.
»Du
glaubst mir nicht? Also pass auf, es war so: Das ist jetzt aber schon wirklich
lange, lange her. Lange her, klar! Und ich bin vielleicht der Letzte, der das
noch weiß!«
Es
war ihm schon klar, dass Wansul der Letzte war, der das noch wusste – weil
Wansul der Einzige war, der das überhaupt kannte.
»Also,
es ging damals darum, dass die Blumen aufgrund von mangelnder
Sauerstoffversorgung immer kleiner wurden. Eigentlich sind das nämlich Bäume.
Große Bäume kriegen ja automatisch viel
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