Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
Auswahl
getroffen hatte. Das meiste hatten sie aus dem eigenen Depot auf Tesla, doch
einige kleinere Dinge musste er extra aus einem Laden für »Spezial-Artikel«
kaufen.
      Eigentlich
war er derjenige, der die Käufer dieser Waren verhaftete, doch diesmal war es
anders gewesen. Als er nämlich durch das Waffen-Depot der Nila-Abteilung auf
Tesla marschiert war, hatte er ärgerlicherweise feststellen müssen, dass alle
möglichen Waffen zwar da waren, doch irgendeiner hatte vergessen, Spio-Drohnen
nachzubestellen.
      Toran
grinste, der Verantwortliche für diesen Fehler war selbstverständlich nicht
mehr auf Tesla.
      Doch
er brauchte welche, und so war er zu dem dubiosen Geschäft gegangen. Als er den
Laden betrat, blickte der dicke Mann hinter dem Tresen total entsetzt drein und
sagte schnell: »Wir haben wirklich nur legale Waren, zwar etwas speziell, aber
wer sonst führt ein Nagel-Pediküre-Set für Barskie-Frauen. Wirklich, nur
Legales!!«
      Er
war zu dem schleimigen Kerl näher rangegangen und fragte sich, wie lange es ein
Mensch ohne eine Dusche selbst aushält, bevor er in Ohnmacht fiel.
      Der
Gestank, der von diesem Kerl ausging, verursachte ziemlich schnell Übelkeit bei
ihm. Als Toran nichts sagte, wurde der Dicke nervös. »Was sucht ihr denn? Es
sind keine Kunden hier, und meine Waren sind wirklich, wirklich alle legal! Ihr
könnt selbst nachschauen!!«
      Er
schaute den Mann kühl an und sagte: »Gib mir die besten Spio-Drohnen, die du
auf Lager hast!« Der Mann zuckte leicht. Dann atmete er aus und senkte den Kopf.
Er ging hinter dem Tresen weg und verschwand durch einen Vorhang in einen
Hinterraum. Nach einiger Zeit kam er mit einem Karton zurück und stellte ihn
vor Toran.   
      Als
der Nila in den Karton hereinschaute, sagte er ganz ruhig: »Das ist nicht dein
Ernst?«, und griff dabei mit einer Hand unter den Mantel. Der dicke Mann fing
an, zu schwitzen, und quiekte: »Tut, tut, mir leid! Das sind wirklich die Einzigen,
die wir auf Lager haben! Wir bekommen erst wieder nächste Woche erstklassigen
Nachschub. Ich würde sie doch nie belügen. Wirklich.«
      Toran
wusste, dass der Mann sich bewusst war, dass er gerade mit seinem Leben
spielte, deswegen gab es keinen Grund, ihm nicht zu glauben. So war er jetzt
mit diesen drittklassigen, man könnte sie auch »Ramsch« nennen, Spio-Drohnen,
die eher in ein Museum gehörten, als für den aktiven Einsatz zu gebrauchen
waren, ausgestattet.
      Die
Dinger hatten eine Reichweite, die es erforderte, dass er selber in der Nähe
war. An Bord hatte er die Drohnen zum ersten Mal wirklich intensiver betrachtet
und nicht gedacht, dass sie so schlecht waren. Ursprünglich wollte er sich die
Option, von Bord aus zu agieren, offen halten.
      Nun
war er gezwungen, sie aus unmittelbarer Nähe zu überwachen.
    Der
Nila wusste, wer auch dafür bezahlen musste.
      So
saß er nun in der Nähe des Cafés auf einer Bank, abseits von den vielen
Menschen und hatte die Fernbedienung in beiden Händen. In das Modul war auch
ein Bildschirm integriert, und er steuerte die Drohne über einen kleinen Pin.
      Als
Pharso die beiden anderen zurückließ, war er ihm mit der Drohne gefolgt. Er
hatte nicht wirklich verstanden, warum Pharso alleine ging, dann plötzlich an
diesem Haus stehenblieb und wieder umkehrte. Eines hatte er allerdings
begriffen: sogar die ehrbarsten Menschen hatten irgendeine perverse Neigung.
      Der
Nila hatte seine Spio-Drohne neben einem Laternenmast angehalten, als er
mitbekam, wie Pharso sich die Auslagen eines Dessous-Geschäftes für Frauen
anschaute. Dass Pharso aber Single war und keine Frau auf ihn wartete, wusste
er.
      »Das
also trägst du in deiner Freizeit«, hatte er für sich gedacht, und überlegte,
wie er es gegen Pharso verwenden konnte. Als er so für sich nachdachte, überkam
ihn wieder dieses Ziehen, das durch seinen ganzen Körper lief und mit einem
Krampf in seiner rechten Wade endete. Dabei hatte er auch kurz mit der Drohne
gewackelt, und schaute jetzt besorgt, ob er sich verraten hatte.
      Es
hatte nicht den Anschein.
    Triet
war diesmal nicht dabei, und so wollte er, falls hier nicht mehr viel geschah,
schnell auf sein Schiff zurück, damit er eine warme Tasse Tee bekam, die seine
Gliedmaßen entspannte.
      Pharso
ging jetzt langsam zurück – und er folgte ihm.
     
    ******

28.
     
     » I st alles in Ordnung mir dir?«,
fragte Oskar. Judith saß schluchzend auf einem Stein in ihrer Schmetterlingswelt.
Sie hatte

Weitere Kostenlose Bücher