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Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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eine Träne die Wange
runterlief, die nur Garth sehen konnte.
      »Was
hat die denn auf einmal?«, fragte Sebastian nicht verstehend, das Gespräch war
schon fast vergessen.
      »Ähm,
tja, keine Ahnung. Ich glaub, die kommt erst mal nicht wieder«, sagte Garth.
      »Das
habt ihr beiden ja klasse hingekriegt. Ist das okay, wenn ich ihr hinterher flieg,
Garth?«, fragte Oskar, dessen Aufregung jetzt Besorgnis gewichen war. »Ja, ja,
klar. Geh schon«, antwortete Garth.   
      »Junge
Schmetterlingsfrauen machen nämlich manchmal ganz schön dumme und unüberlegte
Dinge, wenn es um Jungs geht. Das sind dann nämlich ziemlich spontane Sachen,
die sie dann machen, und nachher tuts ihnen leid«, erklärte Oskar noch
kopfschüttelnd, bevor er verschwand.
      Garth
und Sebastian hatten keine Ahnung, von was er da als letztes gesprochen hatte.
Sie wussten nur, dass Mädchen meistens komische Sachen machten, die sie nicht
verstanden. Jetzt waren nur noch die drei da. Sebastian, Garth und Lukas.
      »Und
nun?«, fragte Sebastian.
    »Und
nun solltet ihr mal zu dir gehen und in deinem Zimmer über so einiges reden«,
sagte Lukas und flog schon mal los. Die beiden guckten sich an und folgten dem
Schmetterling.
      »Und
du bist wirklich der erste Ritter?«, fragte Garth gehend. »Ja, das sagt
zumindest Lukas. Und der sollte es ja wissen. Ich kenn’ nämlich nicht viele
sprechende Schmetterlinge, du?«, sagte Sebastian. Garth grinste jetzt. »Oh ja,
jede Menge«, kicherte der Adept.
     
     
     » U nd warum soll ich jetzt nach Köln?
Und wann? Könntest du mir das bitte erklären?«, fragte Jens Wansul. Er hatte sich
umgezogen. Er wollte etwas Modernes tragen, aber alltäglich…und nicht so Besonderes
zugleich. Es sollte ja nicht so aussehen, dass er Sehnsucht hatte. Es konnte
ja, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eins zu einer Milliarde stand, sein, dass
er die Frau wiedertraf. Wenn er nämlich noch mal nach Köln musste, dann würde
er die Gelegenheit wahrnehmen, an der Bank vorbeizugehen. Das verstand sich von
selbst.
      »Rede
dir keinen Quatsch ein, sie ist unmöglich da. Oder würdest du zurückgehen an
den Ort, an dem du verletzt wurdest?«, sagte er laut an sich selbst gerichtet
und checkte sein Aussehen. Blaue, verwaschene Jeans, er war jung. Schwarzes,
modernes Hemd, erwachsen war er aber schon. Und dunkelblaue Sneakers,
leichtfüßig wie eine Gazelle, er grinste. Noch ein Schuss Aftershave, ach
lieber noch einen, sicher ist sicher. Sonnenbrille auf, fertig. Jetzt schaute
er in den Spiegel. Perfekt. Er sah wieder die Wanduhr. Kleiner Zeit-Stop-Check.
Klappte. Also, alles in bester Ordnung. Während er noch in den Spiegel schaute,
fragte er wieder: »Und, warum muss ich jetzt nach Köln fahren? Wansul?« Er
drehte sich um und der alte Schmetterling war nicht da. »Hallo, Wansul, wo bist
du?« Er ging zur Fensterbank, da hatte er ihn als letztes gesehen. Er hatte
sich in die Sonne gesetzt und meinte: »Diese trickreiche, unsichtbare Wand ist
ganz schön hinterlistig. Aber ich hab mit ihr gesprochen und mich beschwert.
Sie war sehr einsichtig und versprach mir, die Sonne nur für mich wärmer zu machen,
damit sie meinen Flügeln guttut.« »Is’ klar«, hatte er nur geantwortet und sich
umgezogen. Aber jetzt war Wansul verschwunden.
      Leise
hörte er ein schnarchendes Geräusch, das aus der Ecke kam, wo sein Bett stand.
Jens drehte sich um und ging dorthin. Da lag Wansul auf seinem Kopfkissen und
schlief. Er lag leicht zur Seite gerollt und ein paar Sonnenstrahlen streiften
noch gerade seinen Körper. Seine Flügel leuchteten wie der Regenbogen. Als er
näher kam, stellte er sich jedoch so vor ihn, dass jetzt Schatten auf den
schnarchenden Schmetterling fiel…dadurch wachte Wansul auf. Mit einem großen
Gähnen richtete er sich auf. Er schüttelte seine Flügel einmal durch und
blickte jetzt verwirrt umher. Dann fragte er: »Mein Herr, was habt ihr für
seltsame Gewänder an? Wenn eure Gemahlin dieses Kostüm erblickt, wird sie nicht
sehr begeistert sein! Ihr solltet schnell in eure Abendgarderobe wechseln,
damit wir nicht zu spät zum großen Bankett kommen!«
      Jens
begriff mal wieder gar nichts und fragte nur: »Warum soll ich nun nach Köln?
Und wann?« »Köln? Was ist Köln? Aah, Köln. Ja, da solltest du hin. Wann? Ja,
bald. Wie wäre es mit jetzt?«, kicherte Wansul und setzte sich bei ihm auf die
Schulter.
     
     
     S ie hatten
erstklassiges Material dabei – das wusste er, da er selber die

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