Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)
Empfangsbuch. »Taime, Jens.
Zimmer 321. Dorthin sind die Schmetterlinge.« »Okay. Danke. Mal schauen.« In
dem Moment klingelte das Telefon. Justus Krämer wollte gerade losgehen, als der
Mann einen Arm hob und ihm mit dem Finger signalisierte, dass es für ihn war. »Ja
Herr Feuerstiel. Ich werde dem Herrn von WWN ausrichten, dass es sich nur noch
um eine halbe Stunde handeln kann.
Ja,
ich werde ihm sagen, dass ihre Frau unter die Dusche gegangen ist. Okay. Bis
später«, sagte der Mann extra laut.
»Hmm,
nun gut. Wir drei haben sowieso noch nichts gegessen. Dann sind wir erst mal im
Restaurant, falls jemand fragt«, erklärte Justus Krämer und winkte seinem Team
in Richtung Restaurant.
»Zimmer
321, sehr gut«, dachte Pharso, der nicht weit weg stand und alles mithörte. »Und
sehr schlecht.«
» I ch denke, du darfst mich ab jetzt
Jens nennen. Ihr könnt mich alle Jens nennen. Irgendwie sitzen wir ja jetzt
alle im selben Boot«, sagte der älteste Ritter im Raum und schaute Sebastian
und Garth an.
»Ist
aber dann irgendwie ein komisches Gefühl, sie jetzt zu duzen. Ich versuchs mal,
und wenn ich es nicht schaffe, dann sieze ich sie einfach weiter. Okay?«,
fragte Sebastian, dem bei der Sache unwohl war.
Seinen
Geschichtslehrer zu duzen, tsss… Wo gab es denn das?
Vor
allem würden die anderen in der Klasse denken, seine besseren Noten hätte er
nur bekommen, weil er nun mit dem Lehrer befreundet war.
»Okay.
Da mich immer weniger überraschen kann… was machen wir jetzt? Fliegen wir eine
Runde mit `nem Raumschiff? Oder kämpfen wir mit Leuchtschwertern wie die Jedi?«,
fragte Jens in Richtung Wansul, der schon länger kein einziges Wort mehr gesagt
hatte. Sebastian musste fast lachen. Ihm war der Gedanke mit den Jedis auch
schon gekommen. Er alleine gegen eine ganze Armee von Clon-Kriegern. Mit einem
blauen Lichtschwert. Sum, Sum, Sum.
Oder
sogar in seinem eigenen Raumschiff fliegen. Gegen einen Todesstern kämpfen und
gleichzeitig einen ganzen Planeten vor seiner Zerstörung retten.
Und
dann ganz locker zur Erde zurückfliegen, als wenn nichts gewesen wäre. Dann in
den Unterrichtsraum gehen und einfach mit seinen Klassenkameraden zusammen
sitzen, die keine Ahnung davon hatten, was er vorhin gemacht hatte – vor allem
nicht Dennis. Cool!
Ȁhm,
also das mit dem Raumschiff, das könnte schon gut möglich sein«, stammelte
Garth, der sich nun seit längerem wieder das erste Mal meldete. »Zumindest
könntet ihr wahrscheinlich mal auf eins rauf. Aber da müsste ich erst Pharso
fragen. Oh Mist!! Pharso!«, fiel es Garth plötzlich ein, und er klatschte sich
an den Kopf.
Schnell
kramte er in seinem Rucksack und zog nach einigem Suchen den Kommunikator
heraus. Hektisch drückte er die Taste für Pharso. Doch er meldete sich nicht.
Hmm, eigenartig. Naja. Pharso wird schon seine Gründe haben.
»Also,
wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind wir Ritter dafür da, um für
Recht und Ordnung auf der Erde zu sorgen. Oder? Und wir müssen unsere Kräfte
trainieren, die langsam wiederkommen und uns auch ein enormes Wissen und
Gedächtnis geben, oder? Und dann? Wir können doch nicht einfach zu unserer
Bundeskanzlerin oder zu den anderen Staatspräsidenten marschieren und sagen:
So, ab jetzt übernehmen wir wieder das Kommando?«, fragte Jens, der gerade
einen Anflug von Wahnsinn bekam, weil er mit zwei Jungs und ein paar Schmetterlingen
in einem Raum war – und über etwas redete, was es gar nicht gab.
»Nein,
es wird sein, wie es immer war. Nämlich folgendermaßen«, orakelte Wansul mit
junger frischer Stimme, die kein Anzeichen von Verrücktheit mehr hatte.
»Ihr
werdet parallel mit den anderen Menschen leben. Ihr werdet nicht mehr das Leben
haben, das ihr bis jetzt geführt habt. Du wirst kein Lehrer mehr sein. Und du,
Sebastian, wirst kein Schüler mehr sein. Du wirst von deinen Eltern weggehen
müssen«, bestimmte Wansul mit sanfterer Stimme.
Sebastian
wurde kreidebleich. »Nein!«, hauchte er.
»Doch!
Du wirst deine Mutter, deine Schwester, deinen Vater und deine Freunde vorerst
verlassen müssen. Du bedeutest eine Gefahr für deine Umgebung, solange du deine
Kräfte nicht zu nutzen weißt. Und auch dann, wenn du deine Kräfte unter
Kontrolle hast, bist du immer noch eine Gefahr für deine Mitmenschen, weil das
halbe Universum dich jagen wird. Sie werden versuchen, dich zu töten. Und jeden
anderen Ritter auch. Sie fürchten sich so
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