Schmetterlingsgeschichten - Chronik I - Genug geschlafen (German Edition)
jetzt jeder dran.
Ja, Sonja?« »Ich bin mit meiner Ritterin hier, und wir testen gerade alles, was
sie so kann. Also ganz normale Schmetterlingsvorgehensweise – nichts
Besonderes. Hatte aber nicht gedacht, dass wir andere Schmetterlinge und Ritter
treffen«, sagte sie eher an die geflügelten Teilnehmer im Zimmer gerichtet, als
wenn sie sich entschuldigen wollte.
»Macht
doch gar nichts. Ist doch alles richtig so«, antwortete Judith beruhigend. »Übrigens
mein Name ist Judith«, fügte sie noch hinzu.
»Oh,
ich bin Sonja«, freute sie sich und die beiden umarmten sich erst mal. »Okay,
wenn wir uns erst alle mal vorstellen«, bestimmte Jens sofort. »Ich bin Jens.
Anscheinend ein Ritter und der Lehrer von Sebastian.« »Ich bin Sebastian, und
die anderen sagen, ich bin auch ein Ritter.« Jens grinste. »Ich bin Oskar und
gehöre zu Judith.« Sonja hätte sich gerade fast verschluckt. „Mo...Mo...ment.
Judith und Oskar?« »Ja, warum?«, staunten beide. »DIE Judith und DER Oskar?
Die,
die zu Garth gehören… dem Adepten?« »Ja, das bin ich!“, bestätigte der
rothaarige Junge. Sonja war sprachlos. Da waren Judith und Oskar… und Garth!!
Jetzt
hatte sie mal eine Geschichte – die anderen sollten sich schon mal warm
anziehen.
»Wansul
hast du ja schon kennengelernt. Er gehört zu mir.«
Das
Einzige, was Wansul von sich gab, war ein schmollendes »Mmmmh«
»Ihr
habt noch zwei Sachen vergessen«, meldete sich Lukas jetzt. »Und die wären?«,
fragte Sebastian.
»Erstens,
Sonja, ich glaub, du hast deine Ritterin verloren!« »Uuiuiii, ja. Ich bin sofort
weg und hol sie«, sagte sie schnell und wollte losfliegen. Mist – ausgerechnet vor
Garth, Judith und Oskar, übrigens, Oskar sieht für einen Schmetterlingsjungen
echt toll aus. »Warte, und zweitens, ist Sebastian nicht nur irgendein Ritter.
Er ist DER Ritter!
Der
»Erste« der Erwachten«, erklärte Lukas stolz.
Sonja
wusste, jetzt musste sie aber los und warf noch einen Blick auf Sebastian. Er
war der »Erste«. Sie war hier in einem Raum mit dem Ersten, dem Adepten und wem
noch?
Sebastian
war nach der Ankündigung von Lukas knallerot geworden. Jetzt musste nur noch
Jens jemand ganz Besonderes sein… und ihre Geschichten wären unschlagbar.
Schnell
schaute sie noch zu Jens, doch der starrte gerade ganz verblüfft Sebastian an.
Als
sie unterwegs zu Sarah war, fiel ihr ein, dass Garth doch eigentlich ein Bander
war?
******
36.
A ls Pharso
den Hoteleingang betrat, unterhielt sich der Mann vom Empfang gerade mit einem
anderen Mann, der wiederum in Begleitung von zwei anderen Männern war. Einer
hielt einen viereckigen Kasten auf der Schulter, schaute in diesen irgendwie
hinein und richtete das Ganze auf die beiden sich unterhaltenden Männer. Ein
anderer hielt eine lange Stange in die Luft, an der unten ein Kabel raus kam,
und oben ein abgewinkeltes dickeres Stück, das auch genau auf die beiden Männer
zeigte.
»Und
wenn ich ihnen doch sage, hier sind vorhin Schmetterlinge herumgeflogen, die
gesprochen haben. Dort hinten in der Ecke – bei den großen Blumen. Die haben
sich förmlich gestritten. Ich konnte zwar kein Wort so richtig von hier aus
verstehen, aber die waren dafür laut genug, obwohl Schmetterlinge eigentlich
gar keine Laute von sich geben können! Hier war auch noch ein Hotelgast mit
zwei Jungen. Die haben alles gesehen. Und die sind sogar hin und mit ihnen
weggegangen. Ehrlich!«
»Wenn
das wahr ist, was sie sagen, dann haben wir hier heute direkt zwei Reportagen.
Aber könnten sie bitte Familie Feuerstiel Bescheid geben, dass wir von WWN da
sind? Wir warten hier unten an der Rezeption«, sagte Justus Krämer. »Ja,
natürlich«, nuschelte der Rezeptionist.
»Ich
könnte ihnen auch den Namen und die Zimmernummer des Gastes geben«, fügte er
noch leise an.
Justus
Krämer hatte sich schon umgedreht und wollte mit seinem Kamerateam in der
Sofa-Ecke des Empfangs Platz nehmen. Kameramann und Mikrofonträger hatten
zumindest ihre Gerätschaften schon abgesetzt und gingen zu den gemütlich
wirkenden Sesseln hin.
»Na,
okay. Wie heißt er denn?«, fragte der WWN-Reporter mit gespielter Langeweile.
Wenn er dem Mann weismachen könnte, dass das Thema eher uninteressant war, dann
würde er nachher auch kaum oder gar kein Geld fordern. Er hatte sein Budget ja
schon so gut wie ganz aufgebraucht.
»Warten
sie«, sagte der Mann schnell. Er blätterte in dem
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