Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
  
      Zumindest
hatte er in dieser Situation an Bord des Schiffes mitbekommen, dass die Lage
nicht gut war. Glaubte er zumindest.   
      Deswegen
brachte er sich mit ein. Das »Wie« wusste er gar nicht. Aber das war ja auch
nicht wichtig.
      »Und
Schmetterlinge haben wir auch«, fügte Pharso geistesabwesend mit an. Dann
schaute er auf, guckte zu Lukas, schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Wir
könnten die Nilas also mit einer hohen Wahrscheinlichkeit überwältigen, doch
dann ist unsere Tarnung verloren. Eine andere Möglichkeit wäre, wir lassen sie
an Bord. Doch sie würden dabei alles durchsuchen. Es sind schließlich Nilas.
Was dabei passieren wird, ist ja wohl allen klar?«, sagte Pharso und schaute Sebastian,
Samis, fragend an.
      Unter
den ernsten Blicken wurde Sebastian ganz unruhig. Diese erwartungsvollen Augen
mochte er irgendwie gar nicht.
    »Was
schaut ihr mich alle so an? Woher soll ich das denn wissen? Ich bin nur ein
13-jähriger Junge aus Strümp! Ich hab keine Ahnung von der Union, von Nilas und
von dem ganzen Raumschiffzeug! Jetzt würd ich gerne nach Hause! Bitte!«, platzte
es aus ihm zickig heraus.   
      In
dem Moment ertönte wieder das Signal, das ein erneutes Face-to-Face-Gespräch
ankündigte.
      Die
Runde schaute Sebastian mit großen Augen an. Der Kapitän ging wieder auf seine
Position und ließ den Kanal öffnen. Es war wieder der Nila-Kommandant des
Friedensvogels.
      »Unsere
Vorbereitungen sind abgeschlossen. Ihre auch? Dann würden wir jetzt gerne
herüberkommen«, sagte Kol Sorak. Der Kapitän wollte gerade antworten, als er
eine leichte Vibration wahrnahm, die langsam stärker wurde. Verunsichert
schaute er vom Kommandanten des Friedensvogels weg und auf den Boden seiner
Brücke. Dann blickte er sich um und konnte sehen, dass die anderen auch dieses Vibrieren
verspürten. Seine Offiziere zuckten allerdings mit den Schultern. Ein lautes
Rauschen kam jetzt noch hinzu. Der Kapitän schaute wieder zu dem Nila auf und
konnte erkennen, dass auch an Bord des Friedensvogels alles zu wackeln
angefangen hatte.   
      Hinter
dem Kommandanten konnte er hektisch umherlaufende Offiziere erkennen, die
hinter einigen Nilas auf Konsolen blickten. Kol Sorak drehte sich jetzt
ebenfalls von dem Kapitän weg und schaute nach hinten zu seinen Offizieren. Sie
mussten jetzt alle so laut sprechen, dass die Personen auf der Brücke des
Transporters jedes Wort über den offenen Kanal verstehen konnten.
      »Sorak,
wir haben hier eine Signatur, die in Wellenform auf uns zukommt. Aber das ist
unmöglich! Wirklich unmöglich!!«, schrie eine Stimme.
      »Nichts
ist unmöglich. Vor allem das nicht, was ich am eigenen Leib erfahre. Was für
eine Signatur??!«, brüllte Sorak verärgert zu dem Truppenführer rüber und
bewegte sich auf die entscheidende Konsole zu - das war keine Aussage, die er hören
wollte. Das würde die Person später noch mal besser erfahren. Aber später.
      »Diese
Daten sind aus einer alten Datenbank. Keiner von uns wusste, dass wir überhaupt
im Besitz davon sind. Sie sind so alt, dass es keiner von uns mehr wissen
kann!«
      Jetzt
hatte schon die Übertragung angefangen, zu wackeln, als wären die beiden
Schiffe nicht mehr im ruhigen Weltraum, sondern mitten im Atlantik bei stürmischer
See.
    Sie
konnten erkennen, wie ein eiskalter Kol Sorak, der Kommandant des Friedensvogels,
ein ranghoher Nila-Offizier der Union, kreidebleich wurde, als er auf dem
Monitor der Konsole die Information erkannte.
      Pharso,
Jens und alle anderen hielten sich an allem fest, was in ihrer Nähe war, um
nicht auf den Boden zu fallen. Auf einmal ging Sebastian seelenruhig zu der
Position des Kapitäns und schob ihn ein wenig zur Seite. Kurz drehte er sich um
und alle konnten seine strahlenden blauen Augen erkennen. Sebastian lächelte.
Samis lächelte. Dann drehte er sich zu Kol Sorak um und sagte mit tiefer
Stimme: »Sorak, du weißt was da kommt! Die Zeit der Union und ihrer Nilas neigt
sich dem Ende zu.
      Ihr
habt auf Sadasch euren größten Fehler begangen.
    Unter
den Toten eurer Verbrechen befindet sich auch Jonathan, der Chronist von Sadasch.
Ihr habt einen Chronisten getötet!«, sagte Samis.
      Keiner
an Bord des Friedensvogels konnte reagieren. Panik stand in den Augen aller
Nilas. Auch in denen von Sorak. Sie zitterten. Die Ersten waren zu Boden
gefallen und schwankend kam der Kommandant zu der Sprechposition…aber er bekam
kein einziges Wort heraus.
     

Weitere Kostenlose Bücher