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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Stückchen für
Stückchen übersetzen lassen und ich wäre der Einzige, der die vollständige
Version und den kompletten Zusammenhang kennt«, sagte Kuhte.
      Sarah
und Nadel hörten einfach nur zu.
    »Richtig!
Was würdet ihr schätzen, wie lange er dafür ungefähr gebraucht haben könnte?«,
war die nächste Frage des Doktors.
    »Ich
kenne Werke, bei denen auch mehrere Redakteure dran gearbeitet haben. Das kann
dann bis zu zehn Jahre oder noch viel länger gedauert haben«, steuerte Nadel
jetzt ihren Beitrag bei.
      »Kann
es dann sein, dass sich eure Quelle geirrt hat und es nicht in die Zeit von
Urban VIII., sondern des nächsten Pontifex Maximus, zu Innozenz X. gehört?«,
fragte er.
      »Das
würde nämlich schon fast passen. Und dann wäre da genau ein Bauwerk des Bernini,
das in Frage käme!«, erklärte der Ehemann Pagliatiore und zwinkerte Sarah wieder
lüstern zu.
      Mutter
und Ehefrau Pagliatore waren nämlich gerade aufgestanden, hatten an den anderen
vorbei den Tisch abgeräumt und mit dem Abwasch per Hand angefangen. Die anderen
am Tisch waren jetzt so in Gedanken, dass sie die Geste zu Sarah nicht gesehen
hatten. Sarah lächelte ihn mit dem honigsüßesten Lächeln an, das sie in diesem
Moment hervorzaubern konnte. Dann schaute sie Nadel an.
      »Könnte
sich die Quelle geirrt haben?«, fragte Sarah. Ursula schaute sie an und musste
verschmitzt grinsen.
      »Oh
ja. Unsere Quelle könnte sich auch ein wenig geirrt haben. Sie ist schließlich
sehr alt.« In dem Augenblick kam ein lautes »HA« von der Fensterbank. Sarah schaute
auf und konnte nur eine wegfliegende Sonja sehen. Sarah und Nadel mussten jetzt
gleichzeitig lächeln.
      »Was
ist denn daran so witzig?«, wollten die beiden Männer wissen. »Ach, nichts Besonderes.
Machen wir weiter«, sagte Sarah.
      »Was
würde denn dann in Frage kommen?«, wollte Sarah weiter wissen.
      »Nehmen
wir an, der Mönch Francesco war sich am Ende darüber im Klaren, was er in den
Händen hatte. Und gehen wir davon aus, dass er gar wollte, dass es später
gefunden wird«, sagte Pagliatore.
      »Könnte
es sein, dass ‚ER’ da auch seine Finger irgendwie drin hatte?«, fragte Sarah
jetzt leise Nadel.
      »Möglich
ist alles. Und überraschen würde es mich nicht sonderlich«, antwortete die
Professorin ihr jetzt schulterzuckend. Pagliatore räusperte sich.
      »Dann
könnte es sein, dass Francesco das Buch an einem Ort versteckt hat, der mit einem
symbolischen Wert für ihn versehen war.   
      Und
da gibt es Ende 1650 nur einen Platz!«, fand er und war sich im Klaren, dass er
jetzt das Geheimnis eventuell gelüftet hatte. Er nahm sich die Flasche Wein und
schenkte sich noch einmal ein. Dann nahm er einen kräftigen Schluck und setzte
sein Glas genüsslich wieder ab.
      »Und?
Welcher Platz?«, kam es aus Kuhte heraus.
    »Er
symbolisiert die ganze bekannte Welt zu dieser Zeit. Den ganzen
Herrschaftsanspruch des Papstes!«, sagte Pagliatore in die Runde.
      »In
der Mitte hat er einen ägyptischen Obelisken, der auf der Spitze eine Taube mit
einem Ölzweig im Schnabel trägt!«
      »Ach
du meine Güte! Ja, wie offensichtlich. Der Mönch hat dieses Buch nicht der
Kirche alleine überlassen wollen, weil er erkannt hatte, dass es ein Geschenk
für die ganze Menschheit war. Und was würde besser für den gesamten Erdball
stehen… als Nord, Süd, Ost und West?«, sprudelte es jetzt aus Nadel heraus.
Sarah hatte das Gefühl, sie war jetzt die Einzige, die das nicht verstand.
Kuhte schaute sie wissend an und sagte: »Die vier um den hochaufragenden Obelisken
angeordneten Götterfiguren stellen Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata dar.
Die Taube auf der Spitze! Das Symbol des Friedens!«, sagte Kuhte. Es war doch
so sichtbar.
      »Es
ist Berninis Vierstrombrunnen, der Fontana dei Quattro Fiumi am Piazza Navona
in Rom!«
      »Sind
sie sich da sicher?!«, fragte Sarah ganz aufgeregt.
    »So
sicher wie man sein kann, mit den paar Informationen, die sie uns gegeben
haben«, sagte Pagliatore fast schon eingeschnappt.   
      »Natürlich
könnte das Buch auch sonst wo und überall auf der Welt sein. Wenn sie uns so
fragen«, sagte der Doktor weiter, goss sich einen kräftigen Schluck Rotwein ins
Glas und schüttete ihn mit einem Mal herunter.
      Sarah
fiel ein Stein vom Herzen.
    »Oder
haben sie Lust, St. Peter zu durchsuchen?«, setzte er bissig hinterher. Sarah
schaute ihn an und sagte: »Probieren geht über Studieren.«
      Ursula
Nadel und

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