Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)
aus.
»Los! Los! Los! Schnell! Schnell! Fangt an!! Fangt an!! Mein Gott!!! Es geht
los!!! Es geht los!!!«, kreischte der Alte vor Freude und trieb die Schmiede
an, welche ihre Handgriffe, die sie jetzt über Jahrzehnte einstudiert hatten,
wie Künstler anfingen, auszuführen.
Fünf
sprangen direkt hin, kleideten die anderen flugs ein, und waren dann die
Helfer.
Erst
jetzt konnte Sebastian an den Formen erkennen, dass dort jeweils zwei kleine
Hebel angebracht waren, die den Metallstrom unterbrachen und die Lücken in den
Schwertformen schlossen, so dass sie millimetergenau passten. Nicht lange und
es hämmerte, zischte und es wurde geflucht. Sogar so sehr, dass Sebastian, der
einen Schritt von der Quelle zurückgegangen war, Sorgen um die Ohren der
Kleinen hatte.
Nicht
nur wegen der Gefährlichkeit, sondern auch wegen der Kraftausdrücke, die die
Männer ohne jede Umschweife in den Mund nahmen.
Während
er sich dieser neuen Situation bewusst wurde, merkte er, wie Sismael vor Freude
glühte und sich ein Gefühl der Erleichterung über seinen Körper ergoss.
Doch
dann wurde sein Blick wieder auf das Mädchen gelenkt.
Sie
hüpfte, schrie etwas und zeigte krampfhaft auf ihn.
»Wie mich?«, dachte er sich nur. Was hat sie denn?
»Was
willst du?«, brüllte er. Aber unter dem Lärm der Männer konnte er sie nicht
verstehen. Und dann ertönte auch noch ein riesiges Hornsignal. Der alte Wächter
war an ein kleines Mundstück getreten, das kein Mensch beim Betreten der Halle
hatte wahrnehmen können.
Mit knallerotem Kopf pustete er wie ein Wahnsinniger hinein.
Das
Signal für den ganzen Planeten, dass Samis der oberste Ritter da war… und die
Schmiede lief. Aber das Mädchen hüpfte immer noch wie wild und wedelte mit den
Armen in der Luft.
Was
zum Geier wollte sie? Oder zeigte sie hinter ihn?
Hinter
ihm war doch nur noch mehr Berg. Aber sie sprang und gestikulierte weiter, er
solle sich umdrehen.
Okay…
warum nicht.
Sebastian
drehte sich um und sah:
Lukas,
seinen Schmetterling.
Der
plapperte in einer Tour auf ihn ein, aber bei seiner leisen Schmetterlingsstimme,
konnte er ihn in dem Lärm nicht hören!
******
56.
D er zweite Ring war eine stark befestigte
Verteidigungsstellung.
Hierher
hatten sie alles schwere Kriegsgerät schaffen können, das sie bei der
Zerschlagung des ersten, kurzen Rebellenkrieges gebraucht hatten. Doch der
erste Krieg war auch so schnell vorbei gewesen, wie er angefangen hatte. Die
meisten Geschütze, die hier standen, hatten noch keinen einzigen Schuss in
ihrem Leben abgefeuert.
Als der Trooper völlig außer Atem diese hintere Verteidigungslinie erreichte,
die den Brückenkopf ins Weltall schützte, taumelten mit ihm gleichzeitig
mehrere hundert Troopers ein, die sich vor der Armee von Sadasch hatten retten
können.
Dieser
Ring bestand hauptsächlich aus Bunkern. Diese Bunker waren transportabel und
sie konnten sie auf jeden Planeten schaffen, auf den sie wollten.
Es
gab kleine Drei-Mann-Stellungen, die meist direkt vor einen der großen Bunker
gesetzt wurden. Sie wurden automatisch durch die Schilde, die ein Großer hatte,
mitgeschützt. Von den Kleinen aus konnte man geschütztes Plasma-Dauerfeuer auf
die gegnerische Infanterie ablassen.
Dies
konnten die Großen zwar auch, aber ihre Stärke lag in der tonnenschweren
Artillerie, die sich in ihrem Bauch befand. Sie konnte Panzer und Kampfläufer
ausschalten.
Hier
war er sicherer als an der vordersten Linie.
Schon
von weitem hatte er die unzähligen Richtstrahler gesehen, die in einer Tour
hektisch Männer von den Schiffen im Orbit auf den Planeten beförderten, um
diese Stellung zu verstärken.
Dabei
wurde ihm auch eines klar: So lange die Richtstrahler noch Männer hierher
lieferten, so lange glaubten die Verantwortlichen, dass dieser zweite Ring die
Stellung halten konnte. Genugtuung überkam ihn.
Sollten
sich die Strahler allerdings mit ihren Landungspunkten weiter nach hinten
verlagern, dann…
Weiter
wollte er diesen Gedanken nicht ausführen. Dabei wusste er, dass dieser Ring
ein ordentlicher Zacken war, an dem sich diese verfluchten Schweine noch die
Zähne kaputtreißen würden. Hier hatten sie die Zeit gehabt, richtige Bunker zu
errichten. Die Raketenwellen und -einschläge hatten mittlerweile aufgehört.
Die
FSLs mussten nachfüllen, das war klar.
Nur
wenige hatten getroffen. Sie hatten ja auch nur auf gutes Glück zielen können.
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