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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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auf, so, als würde
morsches Holz brechen, und wurden zu wunderschönen blauen Rosen. Dabei wuchsen
die Äste so, als wollten sie ihrem Gast nur das Schönste und das Beste zeigen,
zu was sie in der Lage waren, wofür sie hier waren.
      Die
Gruppe ging gebannt auf den Eingang zu und vergaß vor Staunen, stehenzubleiben.
Nur das Rauschen des Blattwerks war zu hören. Als sie unter dem schönsten
Rosenbogen, den sie jemals gesehen hatten, hindurchgingen, konnten einige nicht
ihre Finger bei sich lassen und streichelten sanft und feinfühlig das
Wunderwerk.
      Keiner
sprach auch nur ein Wort.
    Als
Sebastian schließlich die Stelle passierte, da füllten sich die Äste mit
hauchzarten blauen Linien, trieben nach oben und durchfluteten das ganze
Rosengewächs bis in die Blütenblätter, so, als wären sie mit einem
millimetergroßen Meißel gerade erst frisch eingraviert worden.   
      Dort,
wo sie bereits waren, glänzten sie wie frisch polierte Schilde.
    Frühlingsduft
schien in der Luft zu liegen.
      Niemand
würde jemals diesen Augeblick wieder vergessen.
    Besonders
nicht die Kleine, die vor Verzückung hüpfte und immer wieder ruckartig mit dem
Kopf zuckte, hierhin und dann dahin sprang.
      Fast
wie auf Droge.
    Sogar
der Alte erkannte, dass es sich hierbei um keinen Zufall handeln konnte. Er war
sich nicht sicher, ob dieses Geschehnis auch im Buch der Großväter stand. Aber
vielleicht log der Junge ja doch nicht?
      Schnell
zog er jetzt das Tempo an. Nun wollte er wirkliche Klarheit haben, und die gab
es nur, wenn der Junge die Quelle mit Sismael zusammen zum Laufen brachte.
      Überall
in dem Gang des Stollens waren kleine Öltöpfchen auf den Boden gestellt, die,
wie eine Flughafenlandebahn bei Nacht, den Weg erleuchteten. Die kleinen, empor
schlackernden Flammen verliehen dem Weg einen etwas mystischen Charakter,
schimmerte dabei das Gold edel und elegant wie am Hals einer wunderschönen
Frau.
      Und
dann endete der Weg in einer großen Höhle. Sie war definitiv nicht natürlich
entstanden. Zumindest nicht der Innenteil. Denn sie hatte zwar etwas von einem
viereckigen Raum, doch die Seite, jener gegenüber, an der sie jetzt standen,
war von den Crox nicht behandelt worden. Das konnte jeder erkennen.
     
Sie lief schräg hoch, sodass man sie auch mühelos erklimmen konnte, und endete
einfach in der Decke. Das Besondere daran war, dass sie ungefähr auf der Hälfte
einen kleinen Absatz hatte, auf dem ein oder zwei Personen stehen konnten. Von
da aus lief eine Art Dachrinne aus Holz, so genau konnte Sebastian das nicht
sagen, weil er diese Art des Materials noch nie gesehen hatte, nach unten wie
ein Aquädukt.
     
Diese künstliche Bahn, die eindeutig einer Flüssigkeit den Weg weisen sollte,
landete in fünf hintereinander aufgebauten Steinblöcken, die in ihrer Mitte
eingemeißelte Schwertformen hatten.
      Gut
konnte Sebastian sich vorstellen, wie flüssiges Metall dorthinunter schwamm und
in die erste Form lief.
      Genau
erkennbar war aber auch die Weiterleitung. Wenn der erste Block vollgelaufen
war, floss das Metall einfach durch eine Verlängerung weiter und füllte die
nächste Form und dann so weiter, bis auch der fünfte Block gefüllt war.
      Hinter
diesen ersten fünf Blöcken befanden sich weitere fünf Steinblöcke. Diese
allerdings hatten keine Schwertformen, sondern waren zwar mit derselben Technik
verbunden, beherbergten aber Wasser in tief ausgehöhlten Kuhlen in sich. Es
führte von der Seite ein weiteres kleines Aquädukt hinein, das alle Blöcke
miteinander verband und am Ende das Wasser wieder aus der Höhle führte.
      Immer
zur linken Seite eines jeden Schwertblockes standen die Ambosse.
      Sorgfältig
waren neben ihnen Zangen und schwere Hämmer aufgebaut. Auch die Schürzen und
dicken Handschuhe waren ordentlich an Ort und Stelle.
     
»So! Da wären wir also«, führte der Wächter die Gruppe bis mitten in die Halle
an.
     
»Der Ort, der seit Jahrhunderten bewahrt wird, unsere Vergangenheit, unsere
Gegenwart und unsere Zukunft repräsentiert.   
      Wir
waren und sind das Volk der Schmiede… und werden es in Zukunft sein. Hier hat
Sismael Feuerschwert durch Samis, dem Obersten Ritter des Rosenordens, sein
Leben empfangen und mit ihm zusammen das Volk und das Königreich der Schwerter
erbaut. Hier ist nichts und alles«, bekundete der Wächter und zeigte mit seinen
Armen umher.
      Die
Kleine an Sebastians Seite fühlte sich nun noch viel kleiner. Winzig klein
unter der

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