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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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Abschied für immer geben.
      Frau
Feuerstiel konnte diese Reaktion von Julia überhaupt nicht einordnen. Unbewusst
packte sie sich mit der freien Hand an den Bauch. Sie schaute verwirrt umher,
bis Sonja an ihr vorbeiflog. »Los! Los! Los! Wir haben keine Zeit!«, schrie
Sonja mit ihrer militärischsten Stimme, die sie hatte. Wir wollen bitteschön
nicht sterben hier.
    Dann
ließ Julia ihre Mama los und sprang zu ihrem Vater.
    »Papi!
Ich liebe dich, hörst du? Vergiss mich nicht, ja?«, nuschelte sie weinend in
seinen Hals.
    Lars
Feuerstiel hatte grade nach dem Käfig von Mona gegriffen und mit der anderen Hand
seinen Baseballschläger gezogen.
      »Na,
na, Schätzchen. Wir werden das alle hier überleben. Und jetzt lauf, mein
Engel«, sagte Lars Feuerstiel mit dem ruhigsten Ton, den er unter diesen
Umständen an den Tag, besser in die Nacht, legen konnte. Dann rannte er
zusammen mit Julia los.
      »Du
Bastard!«, dachte Sarah jetzt und richtete ihre volle Konzentration auf den
Schützen. Er machte sich gerade bereit, den nächsten Wagen in die Luft zu
jagen. In seinem Gesicht konnte sie die pure Lust an der Sache ablesen. Als der
Schütze bemerkte, wie sich Sarah in seinen Verstand einklinkte, stockte er in
seinen Bewegungen. Was geschah hier mit ihm? Seinem Lachen war jetzt
Verwunderung gefolgt.
      Kaum
nahm er wahr, wie er den Griff des Plasmageschützes nach oben zog. Fast höher
als seinen Kopf. Dadurch wurde der Lauf genau nach vorne auf den Piloten
gerichtet, der auf Sarah starrte. Er hatte bereits gemerkt, dass diese Frau
kein harmloser Flüchtling sein konnte. Sie war etwas anderes. Etwas Gefährliches
umgab sie.   
      Vielleicht
waren es die blauen Augen? Die blauen Augen? »Verdammt! Schieß auf die Frau«,
brüllte der Vordermann, drückte schnell den Autopiloten, der die Position
halten sollte, und versuchte, nach seinem eigenen Phaser zu greifen.
      »Warum
schießt du nicht?? Du Idiot!!«, schrie er und drehte sich dabei zu seinem
Schützen um.
      »Schieß
auf die Frau«, keifte er nochmal, doch mitten im Satz riss seine Stimme ab.
Sein eigener Schütze zielte auf ihn und den ganzen Flightcruiser.
      »Bist
du wahnsinnig???«, rief er voller Panik.
    »Drück
ab, du Schwein«, dachte Sarah mit einem Hass, wie sie ihn noch nie vorher
verspürt hatte. Sie war noch nie in einer Gefechtssituation gewesen, in der sie
erstens selber völlig unbewaffnet war, und zweitens, in der Menschen waren, die
sie wirklich lieb gewonnen hatte. Diese feigen Schweine.
      Dann
löste sich der Schuss gegen allen Widerstand, den das Hirn des Troopers aussendete
und machte den beiden Bastarden den Garaus.
      Eine
noch lautere Explosion als vorher ließ den Boden erbeben und ein Feuerball schoss
bis über die Baumwipfel. Das Wrack des Flightcruisers machte einen hohen Bogen
und landete mit einem Scheppern auf dem Feld.
      »Scheiße«,
war der nächste Gedanke. Wenn das mal keiner gesehen hat, dann grenzt das an
ein Wunder.
      Jetzt
müssen wir uns spurten.
    Zu
ihrer Überraschung waren die Flüchtlinge schon recht gut in den Wald
hervorgedrungen, so dass es Luftlinie nicht mehr weit bis zu dem Eingang war.
Komischerweise hatte sich Julia Feuerstiel zurückfallen lassen und war dadurch
langsamer, als so manch eine Omi geworden.
      Und
wenn es nicht einen ungünstigeren Zeitpunkt gegeben hätte, hörte Sarah eine
Stimme in ihrem Kopf.
      »Liebling,
kannst du mich hören? Ich bin auf dem Weg zu dir! Alleine! Hörst du? Ich komme!
Liebling?«
      Jens,
die Liebe ihres Lebens, versuchte, sie über Milliarden von   Kilometern zu
erreichen.
      »Gerade
ungünstig. Ich liebe dich auch. Versuche es später noch mal«, sagte sie kurz
und knapp.
      „Du
bist doch nicht bei einem anderen, oder? Warum hechelst du so? Ich liebe dich!«
Dann brach zum Glück, ausnahmsweise in diesem ungünstigen Fall, der Kontakt ab.
      Aber
Sarah hatte spüren können, dass Jens Gedanken eindeutig stärker waren.
      Jens
war näher an sie herangekommen. Das spürte sie.
    Dann
richtete Sarah ihren Blick wieder auf Julia. Sie war schon ein wenig überrascht,
wie sie beim Laufen noch auf die Uhr schauen konnte. Die Uhrzeit war doch
absolut nicht wichtig. Und jetzt passierte, womit Sarah niemals gerechnet
hatte.
      Julia
schaute sich noch einmal um. Sie konnte zwar nicht hören, was sie zu ihr sagte,
aber von ihren Lippen konnte sie ablesen: »Auf Wiedersehen. Ich habe euch beide,
dich und Jens, sehr gern.«
      Dann
war Julia

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