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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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des
Schwächlings, wie Dantilla befand, aus.
     Es
konnte aber auch daran gelegen haben, dass er ihm den Kiefer gebrochen hatte –
wahrscheinlich, so wie es geknackt hatte,… oder die vier, fünf Rippen. Die
Stelle an seinem Brustkorb fühlte sich wie Brei an. Dass die Rippen noch in
Ordnung waren, das wagte Dantilla zu bezweifeln.
     Er
ging in seiner Sache voll auf. Hier zeigte sich wirklich, wer der Bessere war –
und der Prinz war es nicht. Die verbliebenen Wachen hatten es bis auf einen
ebenfalls mit Genuss ertragen. Einer war dann doch hinausgegangen. Dantilla und
Lord Fevil hatten ihre Männer gut gewählt. Die, die mit ihm im Raum geblieben
waren, gehörten zu den Besten, die die beiden für ihre neue Herrschaft gewinnen
konnten.
     Der
Rest war zweifelsohne nur zu ihnen gewechselt, weil sie einfach auf der Seite
der Gewinner stehen wollten. Treu ergeben waren sie wohl niemandem – das wusste
Dantilla.
     Aber
an ihrer Machtposition und den damit ihnen zustehenden Geldern würde sich in
den nächsten Jahrtausenden nichts mehr ändern. Deswegen war klar, dass sie
ihnen nun ihre Loyalität schenkten.
     Verärgert
war Dantilla allerdings schon.
     Es
hatte ihm wirklich Spaß gemacht, den Prinzen zu bearbeiten. Doch nun hatte
diese »Prinzessin« sich gemeldet. Und damit hatte er seine Tätigkeit einstellen
müssen – vorübergehend. Auch wenn sie glaubte, damit ihren Bruder zu retten,
musste sie bald erfahren… dass sie ihn trotzdem nicht mehr wiedersehen würde.
     Sein
Schicksal war bereits besiegelte Sache.
     Er
war der legitime Erbe des Königreiches – er durfte ganz einfach nicht
überleben.
     Nun
musste Dantilla warten, bis Lord Fevil das hatte, was er wollte.
     Und
er würde es bekommen, da war sich Dantilla sicher.
     So
hoch und herrlich die beiden waren, nichts ersetzte ein Leben, das ohne
Privilegien ausgestattet war. Nur wer sich seinen Erfolg selber verdiente,
dessen Charakter war auch wirklich für das wahre Leben vorbereitet. Und diese
Königskinder hatten nie eine Krise, eine Niederlage erleben müssen, um aus ihr
gestärkt hervorzugehen. Dantilla wusste, dass sie sie besiegen würden.
     Dass
es dann aber doch sooo leicht war, das ärgerte ihn genauso wie die
Unterbrechung der Folter.
     Die
Wachen, die mit im Raum waren, fingen an, zu dösen. Neben dem, was er gemacht
hatte, der Schock, der sie dann doch ein wenig getroffen hatte, waren sie durch
die Warterei in ihren Gedanken versunken. Ich bin es ja auch, sagte sich
Dantilla und grinste. Niemand bekam daher mit, wie die Erdbeere aus heiterem
Himmel durch die geöffnete Türe der Aktenkammer des ehemaligen Beamten rollte. Lediglich
die Stimme riss sie alle wieder in die Gegenwart zurück.
     »Du
znuckeltuffelige Herrlichkeit musst doch nicht vor mir verschwinden!«, eilte
ein Schmetterling der Erdbeere hinterher, die durch die Schräge des Bodens ins
Rollen gekommen zu sein schien.
     »Zau
her«, nahm der Schmetterling anscheinend nichts als die Erdbeere wahr, als sie
in den Raum kamen.
     »Ez
liegt doch auch in deinem Interezze, dazz du mit deinem kurzen Leben Gutez
bewirken kannzt«, sprang der sprechende Schmetterling vor die Erdbeere und
versuchte damit, sie vor der Flucht zu hindern. Aber sie rollte einfach weiter,
ohne auf ihn zu achten.
     »Denn
Gutez, daz wollen wir alle tun!«, sprintete er nun neben sie auf gleiche Höhe.
     »Und
Gutez tuzt du, wenn du hier bizt«, zeigte er auf sein Bäuchlein, rieb sich dies
und schleckte sich mit der Zunge verträumt die Lippen ab.
     Erst
am Fuß von Dantilla kam die Erdbeere zum Stillstand.
     »Oh«,
blickte der Schmetterling überrascht auf, schaute sich hektisch um.
     Da
waren die Wachen, der Folterstuhl…und der Lan-Dan, der die Erdbeere mit seinem
Fuß stoppte.
     »Ooops«,
blickte er hoch in das Gesicht des Mannes, der sprachlos auf ihn herunterschaute.
     »Ääähm«,
schaute der Schmetterling auf die Erdbeere, dann auf den Fuß…und dann wieder
nach oben.
     »Äääh«,
zeigte er nun mit seinem Fingerchen auf Dantillas Körperteil, das ihm geholfen
hatte, den Flüchtling zu stoppen. »Danke!«
     Dantilla
war perplex. Der Schmetterling griff sich der Lage bewusst schnell die Erdbeere,
stopfte sie sich mit einem Mal in den Mund… und rannte fast flüchtend durch die
leicht geöffnete Türe wieder zurück in die Kammer. Die Wachen und Dantilla
schauten sich verstört an. Dann durchlief sie ein Schrecken und sie hechteten
auf die Kammer zu.
     Ein
Soldat riss die

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