Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
Türe auf, ein anderer ging mit dem Gewehr im Anschlag so
hinein, dass er jeden Eindringling unverzüglich niederstrecken konnte.
Am
Ende des halbdunklen Raumes stand der Schmetterling.
»Zo«,
hob er die Ärmchen und löste bei dem Soldaten einen verwunderten Gesichtsausdruck
aus.
»Könntezt
du noch ein klitzekleinez…«, winkte der Schmetterling den Foltersoldaten
herbei, der unbewusst nun ein paar Schritte auf ihn zumachte – damit entschwand
er dem Sichtfeld der anderen, die hinter ihm warteten.
»Zo
izt zön«, freute sich der Schmetterling nun.
Mit
einem Mal kam aus dem Nichts ein Schlag!
»Puff«,
»Uff«, »Klatsch« hörten Dantilla und die anderen. Dann platschte ein Körper auf
den Boden. Erschrocken befahl Dantilla, zwei weitere Soldaten sollten
hineingehen.
Vorsichtig
bewegten sie sich vorwärts, an dem Soldaten vorbei, der eigentlich Rückendeckung
geben sollte. Die Türe stand allerdings so ungünstig, dass er nicht sehen
konnte, was in der Kammer passiert war. Auch als die beiden Soldaten an ihm
vorbei waren, konnte er ihnen nicht vollständigen Schutz geben.
Die
Krieger sahen schon nach den ersten Schritten, wie ihr Gefährte auf dem Boden
lag. Von seinem Mundwinkel lief Blut auf die kalten Fliesen. Sie richteten ihre
Waffen auf den Schmetterling, der selber fasziniert drein schaute.
»Iz
kann euch zagen…«, winkte er sie her, ließ dabei aber seinen Blick nicht von
dem Gefallenen ab.
»…daz
zah ganz zön auz«, winkte er sie immer näher an sich ran.
»Zaut
mal, wie blau sein Auge izt!«, zeigte er auf das Gesicht.
Und
»Päng«, knickte ein Bein der rechten Wache zusammen, er sank damit auf den
Boden, konnte sich aber wieder fangen. Sein Kopf war nun auf Hüfthöhe des
anderen Soldaten.
Doch
dann traf den Gebückten ein Schlag mit voller Wucht an seinem Kopf.
Der
Schmetterling gab sich ganz verzückt. »Daz izt spitze!«, jubelte er.
Die
andere Wache schien etwas an sich vorbeihuschen zu spüren, …und schoss wild in
eine Richtung.
Aber
der Plasmaschuss traf lediglich die Wand.
Da
schien etwas nach dem Gewehr zu greifen… und nach einem kräftigen Ruck…,
schwebte die Waffe vor ihm in der Luft. Der Krieger musste sich erst berappeln,
versuchte zu verstehen, was hier gerade ablief,… da wendete sich sein Gewehr
vor ihm schwebend… und ein Schuss löste sich.
Die
Plasmakugel bohrte sich durch seinen Oberkörper und hinterließ ein Loch. Der
Mann sackte seinen Tod nicht begreifend zusammen und fiel leblos auf den Boden.
Jetzt
schubste Dantilla, der erahnte, was dort passierte, die letzte verbleibende
Wache hinein. Er konnte nicht sehen, was dort geschehen war – es stand nicht
gut um die Mannen, die er dorthin entsandt hatte. Nach einigen weiteren
Schlägen und einem lauten Aufschrei, kam der Schmetterling als einzig
Überlebender aus dem Raum.
Dantilla
fürchtete sich…zog eines seiner Messer und sprintete an den Kopf von Re. Sofort
hielt er ihm die Klinge an den Hals.
»Er
wird sterben, wenn ihr mich nicht gehen lasst«, zischte er.
Dantilla
wusste nicht, was das für ein Schmetterling war, aber er wusste, dass er gerade
vier seiner treuen Krieger erledigt hatte. Der Meuchelmörder war zu schlau, um jetzt herauszufinden, mit was er es da zu tun hatte – das musste er später machen. Er
musste flüchten und mit Verstärkung wiederzukommen.
»Iz
bin ein ritterlicher Ritter!«, verbeugte sich der Kleine.
»Zazzel
izt mein Name – und ez izt an der Zeit, dazz eure gruzelige Gruzeligkeit ein
Ende hat!«, sagte der Schmetterling. Dabei bewegte er wie ein Magier seine Hand
in einem schnellen Halbkreis vor sich herum. Im selben Moment griff etwas,
vollkommen unerwartet, nach dem Handgelenk Dantillas, packte ihn so, dass es
seine Waffe von Res Hals fortreißen konnte – genau zeitgleich mit der
Handbewegung Zazzels.
Schockiert
sprang Dantilla nach hinten und wedelte mit dem Messer den unsichtbaren Gegner
abwehrend vor sich rum. Dantilla ging rückwärts und versuchte, sich der Ausgangstüre
zu nähern…
…Lord
Fevil konnte nicht erahnen, was sich im Folterraum abspielte. Zwei Wachen
hatten einen Projektor zu ihm und FeeFee hereingebracht. Während der Lord
genüsslich seinen endgültigen Sieg vor dem inneren Auge sehend, seinen Wein
schlürfte, konnte er das Entsetzen in den Augen der Prinzessin erkennen. Sie
war verweichlicht, befand der Lord. Ein richtiger Lan-Dan würde nicht so viel
Mitgefühl zu einem
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