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Schmetterlingsschatten

Schmetterlingsschatten

Titel: Schmetterlingsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika Bicker
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Sonne brannte sie noch brauner, als sie sowieso waren, und die Luft roch nach Sommer.
    Es war nach zehn, als sie wieder nach Hause kamen, und Elena war zum Umfallen müde. Sobald sie ihr Zimmer erreicht hatte, fiel sie ins Bett und schlief ein.
    »Hey, wo hast du dich die letzten beiden Tage herumgetrieben? Wir haben dich vermisst.« Tristan kam ihr auf dem Schulhof entgegen, bevor Elena zu Vivienne und Timo hinübergehen konnte, die vor dem Eingang auf sie warteten. Elena trat einen Schritt zurück, sodass Tristan nicht den Arm um sie legen konnte, sie wusste nicht, wie Timo reagiert hätte. Gleichzeitig wünschte sie sich, von Tristan berührt zu werden, sie ertappte sich dabei, wie sie zu ihm aufsah und sich fragte, wie seine Haare sich anfühlen würden, wenn man darüberstrich.
    »Meine Mutter hat Stress gemacht. Ich hatte Hausarrest«, sagte sie schnell und hoffte, dass er ihre Gedanken nicht allzu deutlich von ihrem Gesicht ablesen konnte.
    »Wie blöd. Aber heute Abend kommst du, oder?«
    »Was ist heute Abend?«
    »Wir wollten in die Disco. Wäre klasse, wenn du mitkämst.« Er lächelte sie an und berührte leicht ihre Wange. »Ich würde mich freuen.«
    Seine Fingerspitzen schienen elektrisch geladen zu sein; als er sie berührte, durchfuhr Elena ein wohliger Schauer. Am liebsten hätte sie sich an ihn gelehnt, aber das konnte sie schlecht machen. Nur mit Mühe gelang es ihr, sich auf die Frage zu konzentrieren, die er ihr gestellt hatte.
    »Eigentlich gerne, aber… die lassen mich doch gar nicht in die Disco. Ich bin viel zu jung.«
    Tristan lachte. »Lass nur, ich regle das. Wir kommen da rein, versprochen. Also, kommst du mit? Alle anderen sind dabei.«
    »Klar, ich komme.«
    »Cool. Um halb sieben am Klubhaus, ja? Wir machen vorher eine Spritztour.«
    Elena dachte an ihr Treffen mit dem Verfasser der anonymen Briefe. Das wollte sie nicht verpassen. Aber Tristan versetzen – das ging auch nicht. »Ich… kann ich eine halbe Stunde später kommen?« Verzweifelt suchte sie nach einem Grund, der ihn zufriedenstellen würde.
    »Warum, was gibt’s so Wichtiges?«, fragte er prompt.
    »Mein Vater wollte heute Abend anrufen.« Gerade noch rechtzeitig war ihr die Lüge eingefallen. Gleichzeitig fragte sie sich, warum sie Tristan überhaupt anlog. Vielleicht bin ich es schon so sehr gewohnt , dachte sie. Vielleicht hatte Vivienne sie aber auch mit ihrem Misstrauen angesteckt. Nachdenklich sah Elena zu Tristan auf und suchte in seinen Gesichtszügen nach einem Anzeichen dafür, was er wohl denken mochte. War er wirklich einfach nur verliebt?
    Sein Lächeln ließ ihre Zweifel jedoch schnell wieder zusammenschrumpfen. »Okay, dann um sieben. Bis nachher.«
    »Tschau.« Sie wartete, bis er ins Schulhaus gegangen war, bevor sie langsam zu ihren Freunden hinüberging. Vivienne sah verärgert aus, Timo verwirrt.
    »Was hast du denn mit Tristan am Hut?«, fragte er. Elena hob die Schultern.
    »Ach, eigentlich nichts. Er… hat mich nur was über Laura gefragt, das Übliche eben.«
    Sie konnte hören, wie Vivienne scharf die Luft einsog. Glücklicherweise sagte sie nichts. Erst als Timo vorausgegangen war, zischte sie ihr zu: »Lügst du für diesen Typ jetzt schon deine Freunde an, oder was?«
    Elena schüttelte den Kopf. »Ich will nicht, dass Timo was Falsches denkt.«
    »Wäre es denn so falsch? Du hast den Kerl angeschaut, als wäre er Romeo persönlich.«
    Elena zuckte mit den Achseln. Viv würde es sowieso nicht verstehen, wenn sie ihr erzählte, was mit ihr geschah, wenn Tristan sie ansah. Elena verstand es ja selbst nicht so genau.
    »Kommst du nun heute Abend mit zu dem Treffen am Marktplatz?«, wechselte sie deswegen das Thema. Vivienne sah sie verwundert an.
    »Klar komm ich mit, hab ich doch gesagt. Du lenkst ab.«
    Der Tag verstrich quälend langsam. Es war noch heißer geworden, aber trotzdem fand dieses Mal der Sportunterricht statt. Wahrscheinlich wollten die Lehrer ihn nicht zweimal hintereinander ausfallen lassen. Noch nie war Elena eine Runde auf dem Sportplatz so lange vorgekommen. Am Ende des Nachmittags war sie schweißüberströmt und völlig erledigt.
    »Ich schwör dir, das ist alles ein großer Plan, um uns langsam umzubringen«, sagte Vivienne in der Umkleidekabine. »In Wirklichkeit wollen sie uns Schüler möglichst schnell loswerden, deswegen haben sie den Sportunterricht erfunden.«
    Elena lachte. Im Gegensatz zu ihr selbst hasste Vivienne Sportunterricht und gab dauernd solche Sprüche

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