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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexy Sky
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streichelte über Aidans glänzende Schuppen, die sich so angenehm anfühlten, gar nicht starr und hart. Eine Geste, die ihr völlig natürlich vorkam, und wie er sich in ihre Hand lehnte, ließ ihr Herz schneller schlagen. Zufriedenheit durchströmte sie. „Wir sollten ihn trotzdem finden“, fand der Drache und betrachtete sie intensiv, als wollte er sich ihr Bild einbrennen. Sie würde gehen müssen, wenn die Gefahr gebannt war. Sie gehörte nicht hierher. Doch in diesem Augenblick, genau jetzt und hier, wollte er nicht, dass sie je wieder ging. Es war ihm egal, dass sie ein zerbrechlicher Mensch war, sterblich, aus einer anderen Welt. Sie hier bei sich zu haben, sie zu berühren, das erfüllte ihn mit einem Gefühl von Glück und Geborgenheit, als wäre es ihm bestimmt, als wäre sie seine Bestimmung.
     
    Sabrìannas Seufzen zerstörte den Moment. „Das werden wir wohl müssen. Am besten fangen wir beim Dunklen Wald an, dort ist er angekommen, vielleicht finden wir Spuren, wo er von dort aus hingegangen ist. Wie er dort heraus gekommen ist, zuerst einmal. Die dornenbewehrte Hecke, die den Wald umgibt und abschirmt,  war nicht gerade freundlich zu mir!“ versuchte sie zu scherzen, „da müsste man doch sehen, wo er durch ist. Wenn er durch ist. Aber ihr habt den Wald ja sicher abgesucht, oder?“ Aidan starrte sie perplex an. Auf die Idee war er gar nicht gekommen. Dass der Hund noch in dem lebenden Waldstück sein könnte, dass er vielleicht noch gar nicht herausgefunden hatte. Warum hätte er dort auch bleiben sollen, wo man ihn so leicht finden könnte, statt zuzusehen, dass er schnellstmöglich Land gewann? Sabrìanna beobachtete fassungslos, wie sich dieser Gedankengang auf dem Drachengesicht spiegelte. „Das glaube ich jetzt nicht! Ihr habt eure ganze Welt abgesucht, aber seinen Landepunkt außer Acht gelassen?“ Sie konnte nur den Kopf schütteln, und so langsam verstand sie, warum man hier so ängstlich darauf bedacht war, keine äußere Störung einzulassen. Ganz offensichtlich schlief diese Welt einen Dornröschenschlaf und begegnete Gefahren nur mit paranoiden Angstreaktionen statt darüber in Ruhe nachzudenken und eine Taktik dagegen zu entwickeln. Dann würde sie das wohl übernehmen müssen, auch wenn sie nicht wirklich dafür geeignet war, wie sie fand. Aber sie hatte in der Schule einiges gelernt und mit ihren Freunden viel diskutiert, sah die Situation mit ganz anderen Augen, vielleicht half das ja wirklich. „Lass uns da anfangen. Vielleicht ist er wirklich noch dort, das würde euer Problem doch auf einen Schlag lösen, hm?“ Ohne nachzudenken kletterte sie auf Aidans Rücken, und holte diesen damit aus seiner Erstarrung. Sie war wirklich ein Geschenk für ihn. Es tat so gut, mit welcher Selbstverständlichkeit sie ihn, das riesige Ungetüm, behandelte. Wie wenig Scheu sie vor ihm zeigte, wie freundschaftlich sie mit ihm umging. Es war Balsam auf seine einsame Seele, gab ihm so viel, was er gar nicht ausdrücken konnte. Deshalb nickte er auch nur, statt etwas zu antworten, und erhob sich in die Lüfte, um sie zum Dunklen Wald zu bringen.
     

Kapitel 11: Der dunkle Wald
     
       Auf dem Rücken eines Drachen zu sitzen und über die Welt zu fliegen, war einfach ein traumhaftes Erlebnis. Auch wenn sie sich eigentlich Sorgen machen und voraus planen sollte, spürte sie genau, wie alles Beschwerende von ihr abfiel und sie in eine Euphorie hinein glitt, die sie über die Wolken trug, nicht nur physisch. Beim letzten Mal war ihr seine Welt vorgekommen, als würde außer ihnen beiden niemand dort leben, nur reine unberührte Natur unter ihnen hinwegziehen.  Doch diesmal flogen sie tiefer, und sie erkannte, dass viele Wesen das Land bevölkerten, merkwürdige Wesen, doch jedes auf seine eigene Art schön. Sie konnte sich gar nicht sattsehen. Wo sie zuvor die Wiesen und Seen, Gebirgszüge und Flüsse bewundert hatte, da konzentrierte sie sich diesmal auf all die kleinen und großen Kreaturen, die diese Landschaft lebendig machten. Mächtige Zentauren zogen in Herden über die Wiesen, Feen mit bunten Schmetterlingsflügeln flatterten durch die Lüfte, und an den Flussufern konnte man pferdeartige Wasserwesen in durchscheinendem Blau erkennen. „Kelpies!“ erklärte Aidan auf ihre Frage hin, „in Schottland hört man viel über sie. Und das da vorne, das sind Kobolde. Vor denen musst du dich in Acht nehmen, die spielen sehr raue Streiche, aber für sie ist das alles nur Spaß!“ Mit großen

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