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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexy Sky
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mit der anderen Hand ihre Hand, und schon rannten sie den Weg hoch zum Auto und in Sicherheit. Sekundenbruchteile bevor sich der Himmel über ihnen öffnete und eine Regenflut herab prasselte, dass sie völlig davon eingeschlossen wurden, ihr Auto förmlich von der Außenwelt abgeschnitten war. Sie saß auf dem Beifahrersitz, den Picknickkorb auf dem Schoß und mit beiden Armen umklammert, er neben ihr, die Hände ums Lenkrad geschlossen, doch ohne den Zündschlüssel zu drehen; fassungslos starrten sie durch die Frontscheibe auf die tobenden Naturgewalten. „Oh Mann!“ brachte Ethan schließlich hervor, und sie erwiderte dumpf: „Das kannst du laut sagen.“ „Oh Mann!“ wiederholte er lauter und grinste, was sich rasch in einen Lachanfall ausweitete, in den sie direkt mit einstimmte.
     
    „Das war verdammt knapp, wir könnten jetzt bis auf die Haut nass sein!“ keuchte sie, als das Lachen langsam verklang, weil sie einfach keine Luft mehr dafür hatten. „Wäre gar nicht mal so schlimm!“ gab er zurück und schickte einen frechen Blick ihren Körper entlang, der erneut die Hitze in ihr entzündete. Eindeutig, der Mann wusste, wie er sie auf Touren brachte, da musste er nicht mal etwas tun. Was wäre erst, wenn er Hand an sie legte? Die verräterische Röte stieg ihr wieder ins Gesicht, weil ihr Körper darauf mit ganz offensichtlicher Begeisterung reagierte, die ihrer rationalen Meinung nach absolut verfrüht war. Vor allem, weil es ja nicht einmal zum ersten Kuss gekommen war, immer noch nicht, wieder nicht, und sein Auto nicht gerade viel Platz bot, so abgeschieden sie jetzt gerade auch wären. „Entschuldige, ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen!“ durchbrach Ethans Stimme ihre Gedanken, als ihm klar wurde, dass von ihr keine Antwort kommen würde und sie sich geradezu auf ihrem Sitz wand. „Oh, ich… ich… nein, nein, hast du nicht, gar nicht, es ist nur…“ stotterte Sabrìanna. Verdammt, er machte es nur noch schlimmer, und das war die einzige Entschuldigung, die sie für ihre nächsten Worte hatte: „Warum küsst du mich nicht?“ Na super! Wie sich das anhörte: Vorwurfsvoll und weinerlich, als hätte er eine Pflicht versäumt oder als traute sie sich nicht, ihn selbst zu küssen. Dabei war sie nicht diese Art Frau und ja eigentlich schon dabei gewesen, genau das zu tun, bevor der Weltuntergang draußen sie unterbrochen hatte. Atemlos wartete sie auf Ethans Reaktion, alles was sie jetzt noch sagen könnte, würde es nur noch viel schlimmer machen. Aber er konnte ja nicht weg, draußen regnete es noch immer in Sturzbächen, also musste er reagieren. Nur wie?
     
    Der Geiger beobachtete sie eine Weile schweigend, es schien, als ringe er mit sich selbst. Je länger es dauerte, umso unbehaglicher wurde es Sabrìanna. Hatte sie seine Signale etwa falsch gedeutet? Hatte er sie gar nicht küssen wollen? Dann hatte sie ja eben echt Glück gehabt, dass sie es nicht von sich aus getan hatte. Vielleicht wäre er ja entsetzt zurück gewichen oder hätte sie gar am Strand stehen lassen und wäre geflüchtet? Ihre Paranoia war wieder einmal in voller Blüte, als schließlich doch eine Antwort kam, eine, mit der sie nun wirklich nicht mehr gerechnet hatte: Ethan schmunzelte und sagte: „Genau. Warum tue ich es nicht einfach?“ Damit beugte er sich vor, und Sabrìanna war sich ihrer Umgebung plötzlich intensiv bewusst. Sein athletischer Körper mit dem eng anliegenden Hemd, das Funkeln in seinen Augen und wie seine Lippen sich teilten, sein rotblondes Haar, das immer so aussah, als wäre es noch nie mit einer Bürste in Berührung gekommen und trotzdem nie ungepflegt. Ebenso spürte sie den Picknickkorb auf ihrem Schoß, der ihre Bewegungsfreiheit einschränkte, den Autositz unter sich, so bequem und doch so unpraktisch, hörte den Regen, der gegen die Scheiben trommelte, als wollte er sie einschlagen, seinen Atem, der wie ihrer viel zu schnell ging… „Ethan!“ flüsterte sie und kam ihm entgegen. Es war das Richtige. Er war der Richtige. Sie wusste es einfach. Es sollte so sein!
     
    Doch noch bevor ihre Lippen sich berühren konnten, verdunkelte sich der Rückspiegel, und aus den Augenwinkeln nahm Sabrìanna eine Bewegung wahr, die sie innehalten ließ. Die aufgeregt tanzenden Schmetterlinge in ihrem Bauch wurden zu einem unangenehm panischen Flattern, das bereits ankündigte, was ihr von Kussvorfreude verhangenes Gehirn noch nicht wirklich verarbeiten konnte. In der nächsten Sekunde

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