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Schmidts Einsicht

Schmidts Einsicht

Titel: Schmidts Einsicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louis Begley
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Aufgaben spezialisierte Detektive. Ansonsten sei das übliche Vorgehen, daß Jon und sie eine Trennungsvereinbarung träfen und bei Gericht anmeldeten. Ein Jahr danach werde die Scheidung ausgesprochen, wenn eine der beiden Parteien sie verlange. Leider werde Jon wahrscheinlich keine Trennungsvereinbarung akzeptieren, wenn nicht Geld für ihn dabei heraussprang. Das heiße, daß man verschiedene Möglichkeiten, ihm das Leben schwerzumachen, in Betracht ziehen müsse. Zum Beispiel könne Charlotte wieder in das Appartement einziehen und anfangen, das Haus in Claverack zu nutzen, in der Hoffnung, Jon damit zu einem Verhalten zu provozieren, das Black eine Handhabe bot, eine Gerichtsverfügung zu erwirken, die ihn dann de facto zur Räumung zwingen würde. Ausgeschlossen, war Charlottes Antwort. Black hatte die Zinszahlungen für die Hypothek und den Kredit auf das Appartement in der Eigentümergemeinschaft überprüft. Jon hatte beide Darlehen bedient, aber nichtfristgerecht. Ob er jetzt, da Charlotte nicht mehr in Sunset Hill war, weiterzahlen würde, war eine interessante Frage. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Jons Gegenzug erfolgte prompt, in Gestalt eines Briefes an Charlotte mit der Forderung, ihm die Hälfte der Zahlungen, die er während ihres Krankenhausaufenthalts vollständig aus seinen Mitteln beglichen habe, zu erstatten und ab sofort zu allen Zahlungen beizutragen, die in Zukunft fällig würden. Der Brief enthielt auch eine Behauptung, die laut Black ernst zu nehmen war, daß Charlotte nämlich, da sie ursprünglich sich und Jon als gemeinsame Eigentümer des Appartements und des Hauses in Claverack eingetragen habe, Jon nach New Yorker Gesetzgebung die Moiety eines Ehepartners, das heißt die Hälfte dieser Immobilien, geschenkt habe. Im Gesetz stehe nichts, das die Rückgabe solcher Geschenke erzwinge. Ein Anruf Blacks bei Jon mit der Frage, ob er von einem Anwalt vertreten werde, brachte die Antwort, die Black erwartet hatte. Jons Anwalt war wieder Cacciatore, beim Scheidungsgericht als Taktiker der verbrannten Erde bekannt. Standfestigkeit und Geduld, Standfestigkeit und Geduld, die beiden sind Ihre besten Freunde, erklärte Black Charlotte.
    Joe Black kommt mit Jons Anwalt keinen Schritt weiter. Glaubst du, er ist diesem Ganoven gewachsen? fragte Charlotte Schmidt im Oktober des gleichen Jahres. Sie hatte ihn sehen wollen, und sie aßen in der Nähe ihrer Wohnung zusammen zu Mittag. Kannst du einen anderen finden, einen, der mit allen Wassern gewaschen ist? Jon sagt, sie verhandeln nicht, wenn ich ihm nicht einen Teil des Geldes gebe, das mir der Verkauf des Appartements und Claveracks einbringt. Er hat herausgefunden, daß ich sie zum Verkauf anbieten will. Schwierig wird das nicht gewesen sein.
    Man sagt, Joe Black sei ziemlich hart, erwiderte Schmidt, aber ich kann mich natürlich nach einem anderen Anwalt umsehen. Ich frage Mike Mansour, wer seine letzte Scheidung durchgefochten hat.
    O.K., mach das, Dad, ich bin es leid, von deinem Geld zu leben. Mein Boß will mich wieder einstellen, sagt er, aber nicht, bevor sie eine neue Werbekampagne starten, das heißt in sechs oder sieben Monaten. Ich muß mein Leben vorher wieder in den Griff bekommen. Das Geld zu haben wäre sicher hilfreich.
    Schmidt nickte. Er lernte allmählich, daß er sie am besten nicht unterbrach. Man mußte sie einfach reden lassen, also wies er sie nicht eigens darauf hin, daß es mit Sicherheit länger als sechs oder sieben Monate bis zum Verkauf des Grundbesitzes dauerte, selbst wenn Jon plötzlich vernünftig würde und sich auf eine Trennungsvereinbarung einließ, die ihr Eigentumsrecht anerkannte.
    Ich habe in Sunset Hill jemanden kennengelernt, fuhr sie fort. Meine Scheidung würde helfen.
    Schmidt nickte wieder.
    Keine Sorge, er ist keiner von den Spinnern, die da behandelt wurden; er hat Kunst unterrichtet. Er ist ein guter Maler. Er macht auch Skulpturen. Er ist verwitwet. Seine Frau ist vor eineinhalb Jahren gestorben. Wie auch immer, ich mag ihn.
    Das ist ja wunderbar! sagte Schmidt, er konnte sich nicht beherrschen.
    Na ja, wie auch immer. Er hat ein Kind, ein Mädchen, zwölf Jahre alt. Ihre Schule ist das Friends Seminary. Er wohnt in der Perry Street.
    Eine gute Schule, warf Schmidt ein.
    Sie ist ein gutes Kind.
    Kannst du mir etwas über den jungen Mann erzählen? Wie er heißt, wie seine Kunst ist, du weißt schon.
    Sie kicherte. Josh White, und, nein, Dad, er ist kein Jude. Da fällt dir ein

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