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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Indianer, wissen Sie. Manchmal kommen sie in die Crow Bar, und wir kommen in wirklich interessante Gespräche. Wir sind nicht bloß ein Rudel von Wüstenratten.«
    »Dafür habe ich Sie auch nicht gehalten«, antwortete Hicks. Oh?
    »All right. Frank?«
    »Sind gleich bei Furnace Creek.«
    Hicks blickte aus dem Seitenfenster. Er sah braunen und weißen Sand, Gesträuch, unbefestigte Straßen und Pisten wie auf einem Manövergelände. Dann kam die Fernstraße in Sicht. Forrest ließ die Comanche wieder kippen. Hicks’ Magen hielt Disziplin, aber Flagg stöhnte. »Habt ihr einen Beutel?« fragte er. »Bitte!«
    »Du kannst es unten behalten«, beruhigte ihn Morris. »Hör auf mit der Kunstfliegerei, Frank!«
    »Da ist es«, sagte Forrest. Er neigte das Flugzeug so, daß Hicks direkt auf eine Ansammlung von Gebäuden sehen konnte, die zwischen rostbraunen Felsen, Dickicht aus grünen Bäumen und niedrigen Hügeln verteilt waren. Er konnte einen Golfplatz erkennen, der sich mit üppigem Grün von dem Müll, einer winzigen Rollbahn und einem asphaltierten Parkplatz abhob, welcher voller dunkler Wagen und Lastwagen war. Von ihm stieg ein zweisitziger Army-Hubschrauber auf.
    »Mist!« sagte Forrest und machte eine scharfe Kurve rückwärts. Die Motoren heulten auf, und die Comanche schwenkte herum wie ein Blatt bei starkem Wind.
    Der Helikopter fing sie ab und hielt mit der Comanche Schritt, ganz gleich, was für Drehungen und Kurven Forrest ausführte. Flagg übergab sich, und sein Erbrochenes traf die Seitenfenster und Hicks. Es schien ein selbständiges Leben zu haben, wie es da herumblubberte. Hicks wischte es hastig mit den Händen weg. Morris schrie und fluchte.
    Die Cobra hatte sie schnell ausmanövriert. Ein Copilot auf dem Rücksitz in Uniform und Helm machte ihnen Zeichen zu landen.
    »Wo ist Ihr Radio?« fragte Hicks. »Stellen Sie es an! Lassen Sie sie mit uns sprechen!«
    »Zum Teufel, nein«, sagte Forrest. »Ich muß zugeben…«
    »Verdammt, Frank, die werden uns abschießen, wenn du nicht dahin gehst, wo er sagt«, rief Morris, dessen Bart durch die Bewegungen des Flugzeugs auf und ab gewirbelt wurde.
    Der Hubschrauberpilot zeigte unverkennbar nach unten auf die Straße. Grüne Autos und Lastwagen in Tarnfarben rasten über die Fernstraße.
    »Wir sollten wirklich lieber landen«, gab Forrest zu. Er kurvte von dem Hubschrauber weg, ging mit erstaunlichem Tempo herunter, richtete die Nase seiner Comanche auf und brachte die Maschine nach mindestens vier harten Hüpfern auf der grauen Asphaltbahn zum Stehen.
    Hicks bemühte sich, ruhig zu atmen und rang um Selbstbeherrschung. Nachdem sie mittlerweile von Leuten umringt waren, die er für Männer des Secret Service hielt – in Grau und Braun – und von Militärpolizei in dunkelblauen Uniformen, hatte er sich ziemlich unter Kontrolle. Flagg hatte sich den Kopf angestoßen und lag bewußtlos in seinem Sitz.
    »Verdammt!« sagte Morris, keineswegs erschüttert.

 
15
     
    Arthur ging, noch gebeugter als sonst, durch die mit Flaggen geschmückte Halle des Lokals und warf kaum einen Blick auf die Lehmziegelwände und die schwarzen, weißen und grauen Navajo-Teppiche, die über altmodischen Schanktischen hingen. Er klopfte an Harrys Tür und trat zurück, die Hände in den Taschen. Harry machte auf und winkte ihn ungeduldig herein. Dann ging er wieder ins Badezimmer, um sich fertig zu rasieren. In einer Stunde sollten sie alle zum Dinner in dem geräumigen Speisesaal des Kurhotels mit dem Präsidenten zusammenkommen.
    »Er nimmt es nicht gut auf«, sagte Arthur.
    »Crockerman? Was hattest du denn erwartet?«
    »Besseres als dies.«
    »Wir alle blicken in ein Kanonenrohr.«
    Arthur schaute zu der offenen Tür des Badezimmers. »Wie fühlst du dich denn?«
    Harry kam heraus und hob dabei ein Ohr an, um mit dem Rasierapparat darunter zu gelangen. Im Gesicht hatte er noch Reste von Schaum. Er sagte: »Recht ordentlich. Übermorgen muß ich auf zwei Tage zur Behandlung weg. Ich habe es dir vorher gesagt.«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Kein Problem. Das wurde im Terminplan berücksichtigt. Der Präsident fliegt auch in zwei Tagen ab. Morgen berät er sich mit Xavier und Young.«
    »Was kommt dann?«
    »Verhandlungen mit den Australiern. Die zeigen uns, was sie haben, und wir zeigen ihnen, was wir haben.«
    »Und was geschieht danach?«
    Arthur zuckte die Achseln. »Vielleicht lügt unser Kobold.«
    »Wenn du mich fragst«, sagte Harry, »dann…«
    »Ich weiß. Die

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