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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ganze Sache stinkt.«
    »Aber Crockerman hat die Botschaft geschluckt. Sie arbeitet in ihm. Young und Xavier werden die Stelle besichtigt haben…OGott!« Harry trocknete sich das Gesicht mit einem Handtuch. »Dies macht wirklich kaum so Spaß, wie ich erwartet hatte. Ist es nicht eine Sauerei? Das Leben ist immer eine Sauerei. Wir waren so begeistert. Jetzt ist es ein Alptraum.«
    Arthur hob eine Hand. »Rate mal, wen sie erwischt haben, als er mit drei Typen aus der Wüste in einem Flugzeug saß?«
    Harry zwinkerte. »Wie, zum Teufel, soll ich das wissen?«
    »Trevor Hicks.«
    Harry staunte. »Das meinst du doch nicht im Ernst.«
    »Der Präsident liest gerade seinen Roman, der gut genug im Trend liegt und kein reiner Zufall ist. Er hat sicher gespürt, daß er eine wissenschaftliche Grundlage hat. Die drei Wüstentypen sind nach Shoshone zurückgekehrt nach einer scharfen Verwarnung und unter Verlust von Flugzeug und Lizenz. Hicks ist zum Essen heute abend eingeladen worden.«
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Harry, machte das Licht im Bad aus und nahm sein Oberhemd von der Bettecke. »Er ist Journalist.«
    »Crockerman möchte mit ihm den Fall durchsprechen und eine zweite Meinung hören.«
    »Er hat doch hundert Meinungen um sich.«
    Arthur überlegte. »Ich habe Hicks zuletzt vor drei Jahren in Cornell getroffen.«
    »Ich bin ihm nie begegnet«, sagte Harry. »Es würde mir aber wohl zusagen.«
    Bald danach verließ Arthur das Zimmer seines Freundes. Er fühlte sich schlimmer als je. Er konnte nicht die Empfindsamkeit eines enttäuschten Kindes abschütteln. Das war ein wundervolles Weihnachtsgeschenk gewesen, strahlend und voller Hoffnung auf eine unvorstellbare Zukunft, eine Zukunft des Zusammenwirkens von Menschen mit anderen Intelligenzen. Jetzt könnte es sein, daß zum nächsten Weihnachten die Erde überhaupt nicht mehr existieren würde.
    Er tat einen tiefen Atemzug und straffte die Schultern. Nicht zum ersten Mal hoffte er, durch körperliche Anspannung die Trübsal loszuwerden.
     
    Die Kellnerinnen und Köche hinter den weißen Wänden und mit Kupfer verkleideten Säulen des Speisesaals hatten mit einem feierlichen Menü aus Steaks, wildem Reis und Caesar-Salat aufgewartet. Das Grün des Salates war leicht angewelkt wegen der Unterbrechung bei den Lieferungen, aber alles sonst war recht annehmbar. Um einen rechteckigen Tisch, der durch Zusammenschieben von vier kleineren gebildet war, saßen die Hauptakteure des Unternehmens ›Furnace‹ beisammen, dazu Trevor Hicks, der alles mit Schwung hinnahm.
    Ich bin in einen Glückstreffer gestolpert, dachte er, als der Präsident und der Verteidigungsminister eintraten und ihre Plätze einnahmen. Zwei Geheimagenten speisten an einem kleinen Tisch nahe der Tür.
    Crockerman nickte Hicks jovial zu, der neben dem Präsidenten und Lehrman gegenüber saß.
    »Diese Leute haben doch wirklich gute Arbeit geleistet, nicht wahr?« sagte der Präsident, nachdem der Hauptgang serviert und die Teller abgeräumt waren. Nach einer Art stiller wechselseitiger Übereinkunft war während des Essens nur von trivialen Dingen die Rede gewesen. Jetzt wurde Kaffee in einem alten, verbeulten Silbergeschirr hereingebracht, in die Tassen aus Wedgewood-Porzellan eingeschenkt, die persönliches Eigentum des Besitzers waren, und herumgereicht. Harry lehnte ab. Arthur tat sich zwei Würfel Zucker in seinen Kaffee.
    »Sie sind also mit Mr. Feinman und Mr. Gordon bekannt?« sagte Crockerman, als sie sich mit den Tassen in der Hand zurücklehnten.
    Hicks sagte: »Ich kenne sie dem Namen nach und habe Mr. Gordon einmal getroffen, als er BETC leitete.« Er lächelte und nickte Arthur zu, als ob es das erste Mal an diesem Abend wäre.
    »Ich bin sicher, daß unsere Leute Sie gefragt haben, was Sie dazu bewogen hat, zur Furnace Creek Inn zu kommen.«
    »Es ist ein schlecht behütetes Geheimnis, daß hier etwas Außerordentliches vor sich geht«, sagte Hicks. »Ich bin auf Verdacht vorgegangen.«
    Der Präsident zeigte wieder sein schwaches, fast mutloses Lächeln und schüttelte den Kopf.
    Hicks fuhr fort: »Ich bin erstaunt, daß ich hierher gebracht wurde – nach der Art, wie man uns zunächst behandelt hat. Und ich bin ehrlich überrascht, Sie, Mr. President, hier zu finden, obwohl ich es vermutet hatte aufgrund einer Kette von Überlegungen, die ich Ihren Agenten von der Army und dem Geheimdienst schon dargelegt habe. Sagen wir, ich bin überrascht, daß sich meine Mutmaßung bewahrheitet.

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