schmieden neue Plaene
Person!“
Jetzt weinte Elli erst recht. Jenny verlor ihre Selbstbeherrschung. „Entweder du bist ruhig oder du gehst raus“, fuhr sie sie grob an. „Wenn du nicht sofort aufhörst zu heulen, werfe ich dich eigenhändig aus dem Zimmer.“
Elli blickte auf. Sie merkte, dass Jenny es ernst meinte, und hörte auf zu weinen. Die Zwillinge grinsten sich an.
„Lehre Nummer eins!“, flüsterte Hanni.
Tessie hat ein Geheimnis
Das erste große Ereignis war diesmal Tessies Geburtstag. Tessie war ein lebhaftes, vorwitziges Mädchen aus der dritten Klasse. Zusammen mit Jenny heckte sie viele Streiche aus. Immer, wenn die Mädchen daran dachten, mussten sie lachen.
„Erinnert ihr euch noch, wie Tessie die große schwarze Katze im Schrank versteckte?“, sagte Doris. „Meine Güte, wie ist doch Frau Kennedy erschrocken, als die Katze heraussprang. Völlig aufgelöst rannte sie aus dem Klassenzimmer. So habe ich in meinem Leben nicht gelacht!“
Tessie hatte große Pläne für ihren Geburtstag. Sie erwartete Geld und viele Süßigkeiten. Da sie sehr großzügig war, wollte sie alles mit ihren Mitschülerinnen teilen. Aber für vierzig, fünfzig Mädchen reichten die Geschenke nicht aus. Tessie dachte lange darüber nach. Schließlich besprach sie sich mit ihrer liebsten Freundin.
„Winni, glaubst du nicht, dass es besser wäre, meine Sachen nur mit meinen besten Freundinnen zu teilen, anstatt allen nur einen winzigen Happen zu geben?“, meinte Tessie.
„Ja, ich glaube schon“, sagte Winni. „Aber wann können wir sie einladen? Schließlich können wir die anderen nicht einfach zuschauen lassen. Das würde sie furchtbar kränken.“
„Da hast du recht“, erwiderte Tessie. „Wir müssen das Fest heimlich veranstalten. Das heißt nachts, in meiner Geburtstagsnacht!“
„Aber im Schlafsaal geht es nicht“, meinte Winni, „sonst merken es die anderen. Wir müssen es geheim halten. Außerdem macht es so viel mehr Spaß.“
„Ich hab‘s! Wir benutzen das kleine Musikzimmer!“, sagte sie nach einer kleinen Pause und ihre Augen glänzten. „Das ist der richtige Platz. Wenn wir die Rollläden herunterlassen und die Tür schließen, bemerkt uns niemand. Wir dürfen natürlich nicht viel Krach machen. Mamsells Arbeitszimmer ist in der Nähe.“
„Aber wie können wir es heizen? Es ist furchtbar kalt drin. Ich musste letzte Woche dort üben und habe entsetzlich gefroren.“
„Wir nehmen einfach die Heizsonne, die in der Wäschekammer steht.“
„Prima Idee!“, sagte Tessie, die einen Plan gern bis ins Letzte ausklügelte. Dann durchfuhr sie ein Gedankenblitz. „Oh, Winni, meinst du, dass wir Würstchen auf dem elektrischen Kocher braten können? In der Stadt gibt es doch diese kleinen gewürzten Würste, die isst du doch auch so gern!“
Winni starrte Tessie entzückt an. „Bestimmt hat hier noch niemand nachts Würstchen gebraten! Das wäre eine tolle Sache. Aber woher kriegen wir eine Pfanne?“
„Kein Problem!“, meinte Tessie. „Ich frage das Küchenmädchen, ob sie mir eine leiht! Sie ist ein netter Kerl und verrät sicher nichts. Und wenn ich mir keine leihen kann, dann kauf ich mir einfach eine.“
„Tessie, das wird ein Spaß!“ Winni rieb sich vergnügt die Hände. „Was essen wir denn noch außer Würstchen?“
„Nun, meine Mutter schickt mir immer eine große Obsttorte, einen Gewürzkuchen, Süßigkeiten, Kekse und selbst gemachte Sahnebonbons“, sagte Tessie. „Dann bekomme ich auch eine Menge Geld, um mir alles Mögliche zu kaufen, und außerdem noch Pfirsiche in Dosen, die mögt ihr doch alle, oder?“
Jeden Tag flüsterten die beiden Mädchen miteinander, denn sie hatten viel zu besprechen. Mamsell entging ihre Unaufmerksamkeit nicht. Sie schimpfte sie deshalb aus.
„Tessie! Winni! Ihr sitzt herum, starrt aus dem Fenster und passt nicht im Geringsten auf! Ihr habt sicher wieder Dummheiten im Sinn!“ Die beiden Mädchen wurden rot.
„Ich habe bald Geburtstag, Mamsell!“, sagte Tessie zaghaft. Sie wusste, dass Mamsell so etwas als Entschuldigung gelten ließ.
„Ah, so! Und die liebe Winni hat wohl auch Geburtstag?“, erkundigte sich Mamsell. „Nun, wenn ihr nicht einen sehr-r-r schönen französischen Aufsatz über Geburtstage schreiben wollt, dann passt jetzt gefälligst auf!“
Die beiden Mädchen beschlossen, nur noch sechs Schülerinnen einzuladen. Tessie sah nicht ein, warum es alle aus ihrer Klasse sein sollten. „Du weißt doch, ich mag diese
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