schmieden neue Plaene
auf“, sagte Frau Roberts und schaute auf die Uhr. „Durch dein Wasserpantschen ist es spät geworden. Beeil dich. Diese Angelegenheit regeln wir zu Hause.“
Die Mädchen gingen den Weg zur Schule zurück. Erika musste wieder mit Margret gehen. Sie freute sich, dass ihr Streich so gelungen war und man Margret verdächtigte. Margret ging wie im Traum. Sie verstand einfach nicht, wie jemand so unglaublich gemein sein konnte. Nicht einmal Erika traute sie das zu.
Sie schaute Erika an. Da lag etwas in dem selbstzufriedenen Blick des Mädchens, das Margret stutzig machte. Sie erinnerte sich plötzlich, wie Erika damals ins Klassenzimmer zurückgeschlichen war und wie man nur kurze Zeit später die zerrissene Jacke entdeckt hatte. War es vielleicht doch Erika? Sie ist eine hinterhältige, falsche Schlange, aber konnte sie so niederträchtig sein?
Irgendeiner muss es ja sein, dachte Margret bitter, und wieder muss ich dafür büßen. Sie fühlte sich unglücklich und sehr alleine.
Am Abend sprachen die Mädchen noch mal über das, was am Teich geschehen war. Margret konnte die verächtlichen Blicke nicht ertragen. Sie ging, um ein Buch aus der Schulbücherei zu holen.
Während sie dort war, ließ Elli die Katze aus dem Sack: „Eigentlich wollten wir es euch ja nicht sagen“, begann sie und schaute sich um, „aber jetzt nach dieser himmelschreienden Bosheit von Margret werde ich euch mal was erzählen.“
„Halt den Mund, Elli!“, befahl Hanni.
„Diesmal nicht“, sagte Elli entschlossen. „Glaubst du, ich schaue mir das noch länger an? Das Maß ist voll! Also, jetzt hört mal alle gut zu!“
Die Mädchen schwiegen. Sie waren sehr neugierig. Was konnte Elli über Margret wissen?
„Wir haben neulich eine frühere Schulkameradin getroffen“, begann Elli. „Sie geht in die Schule, in der auch Margret war, bevor sie dort rausgeworfen wurde.“
„Rausgeworfen?“, wiederholten die Mädchen entsetzt.
„Das ist bei Weitem nicht alles“, fuhr Elli fort und ihre Augen blitzten, „wisst ihr, dass sie an mindestens sechs Schulen war und dass sie aus jeder hochkant rausgeflogen ist? Wundert ihr euch noch, warum sie nicht mitkommt? Warum sie mit vierzehn in unserer Klasse ist?“
Alle redeten durcheinander. Die Mädchen wollten es einfach nicht glauben und doch ... Wenn man Margret kannte, schien es dennoch möglich.
„Warum muss sie ausgerechnet in Lindenhof sein!“, rief Tessie entrüstet. „Warum müssen wir uns mit der abgeben?“
„Wir sollten Frau Theobald sagen, dass wir so ein Mädchen nicht bei uns haben wollen!“, rief Winni.
„Meine Mutter würde mich sicher von der Schule nehmen, wenn sie wüsste, dass wir mit einem Mädchen wie Margret zusammenleben müssen“, sagte Erika.
„Sei du ganz still“, meinte Tessie und versetzte ihr einen Stoß.
„Nun, jetzt wissen wir alles über dieses Früchtchen!“, sagte Doris. „Sie ist aus sechs Schulen rausgeflogen und wird bald aus der siebten fliegen! Sie wird Hanni keinen schmutzigen Streich mehr spielen können.“
Plötzlich hörten sie ein Geräusch. Die Mädchen drehten sich um. Margret stand an der Tür, weiß wie Kalk. Sie hatte Doris‘ Worte gehört und war stumm vor Entsetzen. Irgendjemand hatte ihr Geheimnis herausgefunden. Und jetzt würde sie auch Lindenhof verlassen müssen.
Margret starrte die Mädchen mit ihren dunklen Augen an. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kam kein Wort heraus. Langsam drehte sie sich um und ging aus dem Zimmer. Schweigend blieben die Mädchen zurück.
„Jetzt ist es geschehen“, sagte Nanni endlich. „Das Geheimnis ist keines mehr ... und morgen wird es die ganze Schule wissen!“
Margret macht eine Entdeckung
Die Zwillinge hatten ein ganz schlechtes Gefühl, wenn sie an Margret dachten.
„Ich hoffe, Margret wird nicht weglaufen oder sonst etwas Dummes tun“, sagte Hanni zu ihrer Schwester. „Weißt du, Nanni, wenn sie das täte, könnte ich nicht länger in Lindenhof bleiben.“
„Vielleicht hat sie kein richtiges Zuhause“, meinte Nanni. „Sie spricht ja nie darüber, auch nicht über ihre Mutter und ihren Vater. Das ist doch alles sehr seltsam.“
„Ich finde, wir sollten etwas unternehmen“, sagte Lucie ernst. „Frau Theobald weiß sicher alles über Margret. Bestimmt wollte sie ihr helfen. Ich vermute auch, dass die Lehrerinnen Bescheid wussten.“
Die Mädchen hörten Lucie aufmerksam zu. Lucie war ein kluges Mädchen, das noch nie etwas Schlechtes über
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