schmieden neue Plaene
könnte.“
Die drei Mädchen schwiegen. Im Geheimen hatten sie alle gehofft, dass Margret nicht mehr lange in Lindenhof bleiben würde.
„Mami, glaubst du, dass es besser ist, wenn wir den anderen Mädchen nicht sagen, was wir über Margret erfahren haben?“, fragte Hanni schließlich.
„Zweifellos“, erwiderte Frau Sullivan. „Wie kommt ihr dazu, all das herumzuerzählen, wo Margret ganz offensichtlich alles tut, damit niemand etwas über ihre Vergangenheit erfährt. Ganz sicher hat sie einen Grund, warum sie euch nie gesagt hat, in welcher Schule sie vorher war. Vielleicht schämt sie sich wegen all dem, was vorgefallen ist. Wer weiß. Auf jeden Fall habt ihr nicht das Recht, sie schlechtzumachen, auch wenn sie noch so unfreundlich und patzig ist. Wer weiß, was dahintersteckt!“
Die Zwillinge hatten genau dasselbe Gefühl. Obwohl sie Margret nicht leiden konnten, wollten sie die Neuigkeiten für sich behalten.
Trotzdem hatten sie ein schlechtes Gefühl, wenn sie Margret sahen. Sie hielten sie für ziemlich gemein und trauten ihr einfach alles zu.
Neuer Ärger für Hanni
Erika konnte es kaum erwarten, Hanni einen neuen Streich zu spielen. Auch diesmal wollte sie es so arrangieren, dass Margret als die Missetäterin dastand. Dann war sie selber frei von jedem Verdacht.
Eine Woche später bot sich eine Gelegenheit.
Am Nachmittag war ein gemeinsamer Spaziergang der zweiten und dritten Klasse geplant. Die Mädchen sollten ihre Naturkundehefte und Blechbüchsen mitnehmen, denn sicher gab es unterwegs ein paar Pflanzen zu sehen und zu sammeln.
Frau Roberts und Frau Jenks begleiteten die beiden Klassen. Die Zwillinge freuten sich auf den Ausflug, der einen ganzen Nachmittag dauern und zu den Wäldern und Teichen führen sollte. Es war ein wunderschöner Tag, und die Sonne schien warm.
„Vielleicht gibt es schon Kaulquappen oder Froschlaich“, sagte Hanni. „Ich werde auf jeden Fall ein leeres Marmeladeglas mitnehmen.“
Die Mädchen steckten die Naturkundehefte, Dosen und Gläser in ihre Taschen. Hanni war stolz auf ihre Naturkundehefte. Ihr waren da ein paar besonders gute Zeichnungen gelungen und Frau Roberts hatte versprochen, sie gegen Ende des Schuljahres auszustellen.
„Ich brauche nur noch eine Seite zu schreiben“, sagte sie zu Nanni. „Das will ich heute Abend machen! Bist du fertig? Wir gehen doch nebeneinander?“
„Aber klar!“ Nanni lachte. Was für eine Frage! Die Zwillinge gingen doch immer zusammen, auch wenn sie Jenny, Hilda und Lucie noch so gerne mochten.
Paarweise marschierten die Mädchen los. Niemand wollte sich Erika oder Margret anschließen. So traf es sich ganz von selbst, dass die beiden nebeneinandergingen. Sie konnten sich nicht ausstehen und deshalb schwiegen sie während des ganzen Weges. Die anderen Mädchen stießen einander an und kicherten, wenn sie das stumme Paar sahen.
„Da seht euch die beiden Jammergestalten an!“, machte Winni sich lustig. „Hoffentlich haben sie viel Spaß an ihrer anregenden Unterhaltung! Margret scheint ja wieder besonders schlechter Laune zu sein! Ihr Gesicht spricht Bände.“
Margret war wütend. Sie wollte nichts mit dieser hinterhältigen Erika zu tun haben. Sie hoffte, dass die ihr Schweigen richtig verstand und sie in Ruhe lassen würde.
Es wurde ein schöner Nachmittag. Die Mädchen wanderten durch die Wälder, machten sich Aufzeichnungen und sammelten Pflanzen und Moos. Hilda fand die ersten Primeln, eine steckte sie sich ins Knopfloch.
Dann gingen sie zu den Teichen hinunter. Plötzlich sah Hanni Froschlaich auf dem Wasser treiben.
„Ich hole mir welchen!“, rief sie.
„Unmöglich“, meinte Nanni. „Er ist zu weit draußen. Du kriegst nur nasse Schuhe.“
Hanni schaute sich schnell um. „Wo sind Frau Roberts und Frau Jenks? Ach, noch oben auf dem Hügel. Genug Zeit also, Schuhe und Strümpfe auszuziehen!“
Die Mädchen kicherten. „Hanni, du spinnst!“, sagte Jenny heftig gestikulierend. „Wenn das die Roberts sieht! Außerdem bekommst du ganz schmutzige Füße.“
„Füße kann man wieder waschen.“ Hanni ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie nahm ihre Tasche und die Büchse ab und hängte sie an einen Pfahl. Dann holte sie ihr Marmeladenglas heraus und stellte es ans Ufer. Schließlich watete sie barfüßig in den Teich.
„Auweia! Das Wasser ist eiskalt!“, sagte sie. „Und der Boden ist total sumpfig! ... Huh ... jetzt bin ich auch noch auf eine Schlange getreten ... oder war es ein
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