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Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall

Titel: Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P Gibert
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vorstellen hätte
können, aber es war einfach noch nie dazu gekommen. Nach einem weiteren
360-Grad-Blick griff er zu seiner Badehose, zog sie aus und schob sich eine
Öffnung der Hosenbeine über seinen Kopf.
    »Stimmt, das ist geil«,
rief er.
    Maria grinste ihn an, sog
etwas Wasser in den Mund und spritzte ihm damit ins Gesicht. Dann tauchte sie
unter. Das Nächste, was er wahrnahm, waren ihre Hände zwischen seinen Beinen.
    »Oh Scheiße«, hörte er
sich prusten, bevor er ebenfalls den Kopf unter Wasser steckte und nach ihr
tastete.
    »So kann ich jetzt
unmöglich an Land«, erklärte er ihr ein paar Augenblicke später.
    »Das stimmt«, erwiderte
sie, verstärkte ihren Griff und bewegte ihre Hand leicht. »Aber ich vermute,
dass das Ganze sich auf dem Weg zum Ufer wieder normalisiert.«
    Er schnaufte. »Das Ganze,
wie du es nennst, ist immerhin mein bestes Stück.«
    Wieder bewegte sich ihre
Hand.
    »Und wenn du so
weitermachst, falle ich gleich hier über dich her.«
    Sie lachte schallend auf.
»Hier, im Wasser? Das musst du mir vormachen.« Damit drehte sie sich um und
schwamm ein paar Züge von ihm weg. »Hier im Wasser nicht, das gefällt mir
nicht. Aber draußen, an Land, wäre ich für alle denkbaren Schandtaten zu
haben.«
    »Was heißt denn das? Im
Wasser nicht, aber im Wagen dafür schon? Maria, wir sind keine 20 mehr.«
    Wieder ihr ausgelassenes,
fröhliches Lachen. »Das stimmt, aber ich fühle mich trotzdem so. Und jetzt komm
raus hier, mir ist nach wildem, hemmungslosem Sex.«

     
    *

     
    Es wurde wirklich der von Maria reklamierte wilde,
hemmungslose Sex. Sie erlebten ihn auf einer einsamen Wiese hinter Fulda, im
betörenden Licht der tief stehenden Sonne.
    »Mein lieber Mann, du
legst die Messlatte ganz schön hoch«, keuchte sie auf ihm sitzend und die
letzten Wogen der Erregung genießend.
    »Psst«, machte er, legte
ihr den Zeigefinger auf die Lippen und zog sie zu sich herunter. »Nicht reden
jetzt. Einfach daliegen, genießen, und nicht reden.«
    So lagen sie fast eine
halbe Stunde, in der die Sonne über dem nahen Wald dem Horizont zuwanderte.
    »Mir wird kalt«,
flüsterte Maria schließlich. »Und ich habe einen Bärenhunger.«
    »Den hab ich auch. Was
essen wir?«
    »Die besten Spareribs der
Welt.«
    »Die gibt’s hier, in the middle of nowhere?«
    »Worauf du dich verlassen
kannst.« Sie rollte sich zur Seite und stand, nackt wie sie war, auf. »Komm,
wir fahren los.«
    Dann jedoch überlegte sie
es sich anscheinend anders und brachte sich in exakt die gleiche Position, die
sie vorher verlassen hatte. »Vielleicht sollte ich dir mal sagen, dass ich mich
auf das Leben mit dir ganz arg freue? Und dass ich mich ganz, ganz lange nicht
mehr so frei und unendlich glücklich gefühlt hab.«
    Lenz schob ihr die Haare
aus dem Gesicht und streichelte ihre Wangen. »Dito«, antwortete er. »Und wenn
du darüber nachdenkst, dass du das alles schon seit ein paar Jahren haben könntest,
wird dir doch bestimmt …«
    Weiter kam er nicht, denn
sie schlang die Beine um seinen Brustkorb und drückte zu. Es gab ein hässliches
Geräusch, und der Kommissar stöhnte auf.
    »Himmel, was machst du
mit mir?«
    Maria ließ erschrocken
los und rollte sich wieder von ihm herunter. »Das tut mir leid, das wollte ich
nicht, Paul«, erklärte sie mit treuherzigem Blick. »Aber wenn du so dreist
bist, muss ich dich doch irgendwie bremsen, oder?«
    Er stand auf, holte tief
Luft, und grinste sie an. »Geht schon wieder.«
    »Mistkerl.«
    »Gern.«

     
    Die
über offenem Holzkohlefeuer zubereiteten Spareribs waren wirklich die besten,
die Lenz jemals in seinem Leben gegessen hatte. Sie saßen unter freien Himmel,
blickten auf einen kleinen See, und irgendwo hinter ihnen blökte ein Schaf.
    »Wie bist du denn auf
diesen Laden gekommen?«, wollte er wissen. Sie deutete in Richtung der
Parkplätze.
    »Da oben ist eine große
Ferienanlage. Dort hatten Erich und seine Parteibonzen sich mal für ein Treffen
eingemietet. Das war vor ein paar Jahren, und seitdem liebe ich diesen Ort, und
das nicht nur wegen der Rippchen.«
    Lenz sah sie lange an. Im
Halbdunkel der auf den Tischen flackernden Kerzen sah ihre Haut bronzefarben
aus. »Ich hätte nie gedacht, dass du gern Spareribs isst.«
    »Du hättest ja auch nie
gedacht, dass ich eines Tages mit Sack und Pack vor deiner Tür stehen würde.«
    Er fing an zu lachen.
»Das stimmt.«
    Sie ließen sich mit dem
Essen

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